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Treffpunkt Konjugation

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Index » Stil » Einsatz von Bindestrichen zum Trennen von Satzteilen - wann erlaubt?
Autor Beitrag
fireflyer

Normal

Beigetreten: 08/03/2011 18:26:20
Beiträge: 2
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Hallo Forum,
ich schreibe in den letzten Jahren wieder vermehrt Texte, die auch andere lesen. Das geht nochmal durch eine Redaktion, die dann nachkorrigiert. Dabei ist mir aufgefallen, dass gerade mein geliebter und regelmäßig eingesetzter Bindestrich zur Verbindung von Satzteilen häufig gestrichen bzw. die entsprechenden Sätze umgestellt werden.

Mal ein (gekürzter) Beispielsatz:

... ist eine wichtige Zutat für ... - da bildet auch ... keine Ausnahme.

Ist das schlechtes Deutsch? Oder mag der Redakteur das einfach nicht? Gibt es handfeste Regeln, wann der Bindestrich erlaubt ist?
So wie ich entsprechende Sätze lese, ist der Bindestrich ein Unterschied zur Alternative "Punkt nach dem ersten Teil und Satzneuanfang" oder einem einfachen Komma zur Satztrennung.

Danke für alle Tipps.

This message was edited 1 time. Last update was at 08/03/2011 18:41:21

Wortraum

Normal

Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Der Bindestrich (-) ist dort gar nicht erlaubt, sondern ein Gedankenstrich (–). Ich nutze ihn gerne, aber man sollte sparsam mit ihm sein und ihn nicht in jedem Satz verwenden.

Möglichkeiten, ihn zu verwenden, gibt es einige, so kann er verwendet werden, um einen Einschub zu markieren, insbesondere dann, wenn dieser deutlich vom übrigen Satze – eben gerade als eingeschobener, vielleicht mit Denkpause eingeschobener Gedanke – zu trennen ist. Er kann neben Kommata als ein weiteres Element der Strukturierung dienen und dort Klarheit schaffen, wo tiefe Verschachtelung das Komma strapazierte. Als Satzzeichen für eine Denk-, zumindest für eine Besinnungspause kann er Gegensätze verdeutlichen und die Spannung zwischen ihnen vergrößern.

Gibt es dafür Regeln? Es gibt keine Regeln dafür, wann man einen Gedankenstrich zu verwenden hat und wann er, wenn denn möglich, dem Komma vorzuziehen ist, sehr wohl aber kann es stilistische Empfehlungen geben, und wie man recht zu schreiben hat, ob nach dem Gedankenstrich groß oder klein, ob am Ende eines Einschubes mit Satzzeichen oder ohne – zum Beispiel so! –, ob nach Gedankenstrich mit Komma oder nicht: für all das gibt es Regeln, deren meisten mit ein wenig Vernunft selbst erschließbar sind, auch ohne Regelwerk. (Gab es hier nicht eine Diskussion über sinnvolle Satzlängen? )

Und ist der Gedankenstrich stilistisch schlecht? Aber nein! Wir haben so wenige Satzzeichen, um Betonung, Pausen, Gedanken, Gefühle auszudrücken; die Verwendung des gesamten Repertoirs ist eine Bereicherung und eine Freude für den Leser. Die Schwierigkeit liegt darin, die Satzzeichen sinnig zu verwenden und nicht etwa dort einen unterbrechenden Gedankenstrich einzufügen, wo der Text in packender Eile dahinfließen sollte.

Ich übertreibe es manchmal vielleicht mit den Gedankenstrichen, besinne mich dann der Vorsicht und bevorzuge das Komma. Ein anderer bliebe vielleicht bei den Gedankenstrichen und sähe es als Eigenart, der eine Leser fände daran Wohlgefallen, der andere nicht. Meines Erachtens sollte die Faustregel lauten: Die Zeichensetzung sollte nicht auffallen, aber wirkungsvoll sein; sie sollte etwas persönliches sein, aber der Grammatik folgen.

Was Deinen Beispielsatz betrifft, so ist er vielleicht kein Musterbeispiel für die Verwendung des Gedankenstriches – anhand des Beispieles kann ich das nicht beurteilen; stilistisch wage ich hier kein Urteil –, aber als schlechtes Deutsch sehe ich das allgemein nicht. Es kann sein, daß Du zu viele Gedankenstriche verwendest, ein anderer Satzbau klarer, schöner ist, und es kann ebenso sein, daß Dein Redakteur einen anderen Stil bevorzugt oder für angebracht hält.

This message was edited 2 times. Last update was at 09/03/2011 00:17:46

fireflyer

Normal

Beigetreten: 08/03/2011 18:26:20
Beiträge: 2
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Hallo Wortraum,
vielen Dank für diese sehr ausführliche Antwort. Damit kann ich wirklich etwas anfangen!

Schöne Grüße

 
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