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Treffpunkt Konjugation

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Index » Sonstiges » Redewendung verglichen mit der Jugendsprache
Autor Beitrag
Vanilla22

Normal

Beigetreten: 12/03/2011 22:17:30
Beiträge: 50
Offline

Hallo liebe User,

da ich heute mal einen Bericht zum Thema "Jugendsprache" verfasst habe, ist mir aufgefallen, da es ja die Redewendung gibt: "Jemanden einen Korb geben" und auch in der Jugendsprache das Wort "Korb" benutzt wird. Nur mit dem Unterschied, dass die Jugendlichen höchstwahrscheinlich nicht wissen, dass es schon im Mittelalter benutzt wurde.

Jemanden einen Korb geben, bedeutete früher, einen Heiratsantrag ablehnen oder Jmd. ablehnen.
Dies entspricht einem alten volkstümlichen Motiv, dem Hochziehen des Freiers in einem Korb, der aus dem Fenster der Angebeteten heruntergelassen wurde. Wenn es ein unerwünschter Freier war, so wurde ein Korb mit einem lockeren Boder hinunter gelassen, der dann unter dem Gewicht des Freiers durchbrach beim hochziehen.
Es gab noch eine andere Alternative Jemanden abzulehnen und zwar indem man den Korb mit dem Freier auf halber Strecke/halber Höhe des Hauses hängen lies.

Und in der heutigen Zeit, wenn mal in der Diskothek beispielsweise, ein junger Mann ein Mädel anspricht und sie ihn dann "abblitzen" lässt, bedeutet das, dass der Junge einen Korb kassiert hat.

Jedoch bezweifel ich, dass die Jugendlichen wissen, dass es schon aus dem Mittelaöter bekannt ist.

Was denkt ihr? Habt ihr ein paar Beispiele mit alten Redewendungen, die heute von den Jugendlichen (meist unwissend) benutzt werden?

Liebe Grüße
[WWW]
19jolie86

Normal

Beigetreten: 21/03/2011 11:11:39
Beiträge: 50
Offline

Ja, die meisten Redewendungen stammen in ihrer ursprünglichen Form aus dem Mittelalter.
Ein weiteres Beispiel hierfür ist:
„Schwein haben“ bedeutet soviel wie „Glück gehabt“. Bei Sportwettkämpfen, wie dem Augsburger Schießfest, wurde dem Verlierer als Trostpreis ein Schwein geschenkt. Wer das Schwein bekam, erhielt etwas, ohne es eigentlich verdient zu haben.
ODER
„Sich etwas hinter die Ohren schreiben“ bedeutet, dass man sich etwas merken soll. Die Redewendung geht auf einen alten Rechtsbrauch zurück: Im Mittelalter hatte man bei wichtigen Regelungen wie beispielsweise der Festlegung von Grenzen die Kinder der Verhandlungspartner dazu geholt, damit sie notfalls noch in der nächsten Generation als lebende Zeugen aussagen konnten. Damit sie die Lage der Grenzpunkte auch nicht vergaßen, gab man ihnen an jedem Punkt ein paar Ohrfeigen. Man "schrieb" ihnen also die Position der Grenzpunkte hinter die Ohren.

„Wir Deutschen haben die Welt beherrscht, fremde Völker, die Nordsee und die Natur - den Konjunktiv nie.“
Dieter Hildebrandt (*1927), dt. Kabarettist
 
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