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Treffpunkt Konjugation

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Index » Stil » Einschübe durch Gedankenstrich oder durch Kommata trennen oder besser in Klammern setzen?
Autor Beitrag
Miraculix1967

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Beigetreten: 23/03/2011 08:39:11
Beiträge: 53
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Es gibt ja viele Formen, sich elegant und stilvoll auszudrücken. Häufig macht man dies durch einen gedanklichen Einschub. Soll heißen: Man unterbricht einen Satz und fügt einen eigenen Gedanken oder eine nähere Erläuterung hinzu. Ich nenne mal ein Beispiel, das ich selber in einem Bericht in einer Verbraucher-Community geschrieben habe. Der Satz lautet:

"So steht es in drei Sprachen - Deutsch, Französisch und Italienisch - auf dem Etikett auf der Rückseite der Flasche zu lesen."

Man könnte es aber auch so ausdrücken:

"So steht es in drei Sprachen (Deutsch, Französisch und Italienisch) auf dem Etikett auf der Rückseite der Flasche zu lesen."

Und hier die dritte Variante:

"So steht es in drei Sprachen, auf Deutsch, Französisch und Italienisch, auf dem Etikett auf der Rückseite der Flasche zu lesen."

Meine beiden Fragen hierzu:

1. Welcher dieser Ausdrücke ist überhaupt zulässig, oder sind es gar alle drei?

2. Welche Variante ist eurer Meinung nach die stilvollste?

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Die Klammern als Einschub sind stilistisch nicht empfehlenswert, können aber natürlich sinnvoll und gerade in Sachtexten praktisch sein. Sie sind in deutschen Texten eher verpönt, anders als etwa im Englischen.

Ob man den Gedankenstrich oder Beistriche verwendet, hängt oftmals von eigener Vorliebe ab; je länger und schärfer abgrenzt der Einschub ist, desto eher empfiehlt sich jedoch der Gedankenstrich. Bei diesem Satz ist der Gedankenstrich meines Erachtens die einzige mögliche Wahl, von den Klammern abgesehen: So steht es in den drei Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch – über die Wahl mag man streiten – auf dem rückseitigen Falschenetikett zu lesen.

Ein Gedankenstrich ist aber doch immer eine Unterbrechung, von seiner Bedeutung als Gedankeneinschub wie auch von der streckenden Darstellung im Text, daher gefällt mir in Deinem Beispiel die dritte Variante am besten.

Irgendwo hier schrieb ich es schon einmal: Man kann mit dem Gedankenstrich schöne Sachen machen, aber man sollte ihn sparsam verwenden, sonst kann der Text zu abgehakt, zu stockend wirken.

Ich mag ihn ganz besonders als Einschub mit widerholtem Aufgreifen des ursprünglichen Anfanges. Leider kann ich lediglich ein Beispiel konstruieren, das eben deswegen vielleicht konstruiert wirkt:
Ein Gedankenstrich ist aber doch immer eine Unterbrechung – semantisch wie syntaktisch, ob nun in seiner Bedeutung als Gedankeneinschub oder als die streckende Darstellung des Textes –, ist also eine Unterbrechung, die es zu bedenken gilt.

This message was edited 1 time. Last update was at 26/03/2011 18:46:45

wortgewandt

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Beigetreten: 23/12/2010 00:53:59
Beiträge: 99
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In dem genannten Beispiel würde ich persönlich eher die Klammern bevorzugen, da es sich bei der Aufzählung der Sprachen um eine nähere Erläuterung handelt, welche aber zum allgemeinen Verständnis keine hauptsächliche Bedeutung hat. Es ist eben "nur" eine zusätzliche Erläuterung. Was in Klammern steht, wird vom Leser als weniger wichtig - aber dennoch informativ - angesehen. Auch Abkürzungen bzw. Erklärungen von Abkürzungen können in Klammern stehen.

Wenn mehrere Dinge, die für die Sache nicht von wesentlicher Relevanz sind, aufgezählt werden, empfinde ich es als übersichtlicher, wenn diese in Klammern stehen, als wenn sie durch zahlreiche Kommata getrennt werden. In diesem Beispiel sieht es für meinen Geschmack verglichen mit den anderen Varianten auch etwas holprig aus.

Gedankenstriche würde ich eben für genau das verwenden: Für gedankliche Einschübe. Und eben für alles, was ich als zu bedeutsam ansehe, um in Klammern geschrieben zu werden.

Grundsätzlich denke ich auch, dass es hierbei keine festen Regeln gibt und dies von den individuellen sprachlichen Vorlieben abhängt. Wenn der Text verständlich ist und das Ganze stimmig aussieht, dann ist es auch gut. Sind es hingegen zu viele Einschübe, kann der Lesefluss mitunter wiederum ins Stocken geraten. Am besten, man orientiert sich da am eigenen Sprachgefühl.

This message was edited 1 time. Last update was at 21/04/2011 01:11:46

Kathi67

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Beigetreten: 18/04/2011 08:37:26
Beiträge: 61
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Hallo Miraculix1967,

ich würde auch Gedankenstriche verwenden. Wenn ich in einem Satz bereits einen Einschub mit einem Komma getrennt habe, verwende ich für den nächsten Einschub einen Gedankenstrich.

Oft kommt es aber auch darauf an, wie ich einen Satz aussprechen würde. Wenn ich beim Sprechen eine Pause mache oder die Stimme senke drücke ich das im Schriftlichen mit einem Gedankenstrich aus.

Übrigens schreibt man den Gedankenstrich – oder auch langen Mittelstrich – lange. Im Gegensatz zum Binde- oder Auslassungsstrich (wie hier soeben verwendet).

Wenn Word nicht automatisch den Mittelstrich zu einem Gedankenstrich umwandelt, kann man diesen auch mit Hilfe der Tasten „Strg“ und „-“ (Ziffernblock) erzeugen .

Liebe Grüße
Kathi
 
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