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Treffpunkt Konjugation

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Index » Sonstiges » Was bedeutet "mit Kind und Kegel"
Autor Beitrag
Elwetrittsche

Normal

Beigetreten: 19/03/2011 03:02:32
Beiträge: 71
Offline

Es bedeutet, dass man mit seinem Ganzen Hab und Gut und der ganzen Verwandschaft einen Platz verlässt.

Aber was soll eigentlich der Kegel in dieser Redewendung?

Ein "Kegel" war das Kind einer "Kebse", soweit, so gut
Die Kebse war im Mittelalter eine Nebenfrau. Damals war die Institution Ehe nicht so streng geregelt, wie heute. Ein Mann durfte sich zwar nur mit einer Frau von gleichem Stande verehelichen aber er durfte sich nebenbei noch andere Frauen "halten", die sogenannten Kebsen (Kebsehe). Die aus so einer Verbindung entstandenen Kinder waren die "Kegel" also uneheliche Kinder, die zar versorgt wurden, aber rechtlos waren.
Wenn man sein Heim verließ, nahm man aber nicht nur die ehelichen Kinder mit, sondern auch die unehelichen, die ja auch notwendige Arbeitskräfte waren. Deshalb zog man mit "Kind und Kegel" aus.
Kathi67

Normal

Beigetreten: 18/04/2011 08:37:26
Beiträge: 61
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Hallo Elwetrittsche,

das finde ich ja eine interessante Erklärung. Ich versuche mir jetzt gerade den Begriff des Kegels herzuleiten, aber da gibt es wohl keinen Zusammenhang.

Ich denke, der Kegel vom Kegeln hat seinen Namen von der geometrischen Form und die hat wohl nichts mit einem Kind zu tun, ganz gleich ob ehelich oder nicht.

Dank Google und Wikipedia habe ich jetzt aber gelernt, dass das Wort „Kegel“ vom althochdeutschen „kigel“ stammt. Dieses Wort wiederum bedeutet Knüppel oder Pflock. Eine geringschätzige Bezeichnung von Kindern lautete auch Bengel, Stift oder Prügel.

Dazu muss man aber wissen, dass damals das Wort Kind nicht als Lebensabschnitt galt, sondern so etwas wie ein Titel war, vergleichbar mit der Bezeichnung „Herr“. Ein Kind war also ein ehelich geborener Mensch mit entsprechenden Rechten, ein Kegel ein unehelich geborener Mensch ohne Rechte, weshalb er als minder angesehen wurde und daher also mit einer geringschätzigen Bezeichnung bedacht wurde.

Etwas Ähnliches kenne ich von den Römern, wo ein Junge bis zum 14. Lebensjahr keinerlei Rechte hatte (auch die ehelichen nicht) und von einem Pädagogen erzogen wurde (man denke dabei über das Wort „erziehen“ nach). Erst mit dem 14. Geburtstag wurde er zum Sohn.

Liebe Grüße
Kathi
 
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