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Treffpunkt Konjugation

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Index » Stolpersteine » Wiederfinden oder widerfinden?
Autor Beitrag
Beatrix

Normal
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Beigetreten: 29/04/2011 21:45:33
Beiträge: 54
Offline

Liebe Forumsmitglieder!

Kürzlich bin ich darauf aufmerksam gemacht worden, dass ich mit dem Wort "widerfinden", als ich schrieb: "....dieser und jener Sachverhalt...findet sich im Tarif wider", einen Fehler gemacht hätte. Meines Erachtens ist dieses Wort ebenso zu behandeln und zu schreiben wie das Wort"widerspiegeln" (welches ebenso nicht als "wiederspiegeln" geschrieben wird). Gemeint war damit nicht, dass etwas erneut im Tarif zu finden wäre, sondern, dass sich ein gewisser Sachverhalt im Tarif "niederschlagen" hätte. Daraufhin brach eine Diskussion los und am Ende war sich nun keiner mehr sicher. Daher würde ich nun gerne die Experten fragen. Kennt sich hierbei jemand aus?
Iggiz

Normal

Beigetreten: 29/06/2011 15:06:35
Beiträge: 200
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Hallo,

während das Wort "wieder" immer dann auftritt, wenn etwas erneut aufgetreten ist, bedeutet "wider" nichts weiter als gegen. Ein Widersacher ist also der Gegenspieler, ein Widerspruch ist ein Gegenspruch. Man kann also nicht Wiedersacher oder Wiederspruch sagen, da dies keinen Sinn ergeben würde. Die beiden Wörter haben außer der Aussprache wirklich nichts gemeinsam.

Wenn man das jetzt mal an einem Beispiel festmacht, macht sich das Wort "widerspiegeln" am besten.

"Ich wollte nur widerspiegeln, was du gesagt hast." bedeutet soviel wie "Ich wollte nur ausdrücken/zeigen, was du gesagt hast.".

Das Ganze jetzt mit "wieder spiegeln". (Man kann diese Wörter nicht zusammen schreiben aufgrund des Sinns.)

"Ich wollte nur wieder spiegeln, was du gesagt hast." bedeutet also "Ich wollte eneut tun/zeigen, was du gesagt hast.".

Wie du merkst, haben also "wieder" und "wider" nicht die gleiche Bedeutung. Wenn sich etwas wiederfindet, dann findet man es nochmal in dem Text, somit wird es also mit "ie" geschrieben.

Mit freundlichen Grüßen

Iggiz
Wortraum

Normal

Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Es ist recht einfach: in der Bedeutung gegen schreibt man wider; in der Bedeutung abermals schreibt man wieder.

Wider und wieder haben denselben Ursprung. Das Duden-Bedeutungswörterbuch schreibt dazu:
»Aus der Bedeutung „weiter weg“ entwickelte sich „gegenüber, gegen“, dann „hin und zurück, zurück, abermals“. Die unterschiedliche Schreibung der Präposition ‚wider‘ „gegen“ und des Adverbs ‚wieder‘ „abermals“ geht auf Gelehrte des 17. Jh.s zurück.«
 
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