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Treffpunkt Konjugation

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Index » Sonstiges » Verkümmerter Schreibstil durch Internet, Smartphone und co?
Autor Beitrag
Beatrix

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Beigetreten: 29/04/2011 21:45:33
Beiträge: 54
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Liebe Forumsteilnehmer!

Ich hätte mal eine Frage:

kommt es euch auch so vor, als ob man seinen (ehemals nicht so schlechten) Schreibstil durch Internet, Sms und sonstige heutige Medien irgendwie verliert? Früher, als man noch mehr Bücher gelesen hat (ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich habe nicht mehr so vie Zeit zum Bücherlesen – der Computer und das Smartphone haben dies abgelöst) konnte man sich viel gewählter ausdrücken... Das blumige Schreiben stumpft irgendwie durch kurz und stichwortartig formulierte Nachrichten, in Job und privat, ab.

Ich merke das immer dann ,wenn ich nach längerer Zeit wieder etwas schreiben soll. Mein Stil wirkt dann holprig und ein angenehmer Lesefluss ist oft nicht mehr da...

Wer sieht dies noch so oder anders? Konntet ihr euren Schreibstil im Laufe des letzten Jahrzehnts auf dem selben Niveau halten? Wenn ja, wie?
Chorchy

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Beigetreten: 11/05/2011 16:59:31
Beiträge: 7
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Hallo Beatrix,

ich weiß genau, wovon Du redest. Ich bin der Meinung das kommt daher, weil man sich, besonders in SMS, recht kurz fassen möchte bzw. muss, da man ansonsten ja eventuell drauf zahlen muss. Heutzutage haben wir Menschen aber leider auch immer einen Zeitmangel, und wir sind im Stress, zumindest kommt es uns so vor. Deshalb antworten wir so kurz und knapp wie es nur geht. ICh bin aber der Meinung, das da viel Einbildung hintersteckt und wir uns eigentlich mehr Mühe geben könnten.

Ich schreibe nebenbei Texte für unterschiedliche Kunden, zum Beispiel unterschiedliche Presseartikel. Außerdem schreibe ich sehr gerne Gedichte. Ich denke, das hilft mir nicht ganz so abzustumpfen wie andere...
wortgewandt

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Beigetreten: 23/12/2010 00:53:59
Beiträge: 99
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Also, ich versuche meinen Sprachstil auch in Zeiten von Internet, Twitter mit seinen 140-Zeichen-Kurznachrichten und SMS zu pflegen. Man glaubt es kaum, aber selbst meine SMS (die paar, die ich schreibe) schreibe ich nach Möglichkeit immer in vollständigen (wenn auch aufgrund der Zeichenbegrenzung kurz gehaltenen) Sätzen. Damit mag ich sicherlich fast schon eine "Exotin" sein, und ich gebe zu, dass das mit den Handytasten, die mehrere Buchstaben auf einer Taste vereinen, oft etwas umständlich ist. Aber die Zeit nehme ich mir dann. Es sind ja nur höchstens ein paar Minuten. Eine Ausnahme ist, wenn ich keinen Platz mehr in der SMS habe bzw. ich kürzen muss, damit es noch in die eine reinpasst und ich keine neue anfangen muss (was ja auch für die paar Zeichen zusätzlich Geld kosten würde). Auf eine korrekte Rechtschreibung und vollständige Wörter achte ich dabei aber in der Regel schon. Und wenn ich doch mal etwas abkürze, dann sinnvoll und so, dass deutlich ist, was gemeint ist.

Bei E-Mails und kurzen Meldungen im Internet ohne Zeichenbegrenzung ist es noch einfacher: Dort schreibe ich grundsätzlich in vollständigen Sätzen und (so hoffe ich doch) gutem Deutsch. Eben so, wie ich auch im Forum schreibe - bei kurzen Meldungen vielleicht noch mit weniger Nebensätzen, weil die Aussage ja auch prägnant sein soll. Das hängt natürlich vom Medium ab. Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich kurz fassen / etwas kurz und bündig formulieren, manchmal schwerer sein kann, als etwas lang und breit darzustellen.

Ansonsten schreibe ich auch im Alltag viel, und ich lese auch noch immer Bücher. Das Internet mag zwar zeitweilig einiges an Zeit fressen, die ich früher noch mehr mit gedrucktem Lesematerial verbracht habe. Doch ich kehre immer wieder zum Buch zurück und lese auch weiter täglich ein bestimmtes Pensum in Printmedien. Das habe ich in meine täglichen Gewohnheiten integriert. Beispielsweise blättere ich morgens nach Möglichkeit meist die Tageszeitung durch (und lese das, was mich darin interessiert) und lese abends vor dem Schlafengehen regelmäßig in einem Buch weiter.

This message was edited 1 time. Last update was at 16/05/2011 00:09:58

Beatrix

Normal
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Beigetreten: 29/04/2011 21:45:33
Beiträge: 54
Offline

Hallo ihr beiden!

Danke für die Denkanstöße. Printmedien lese ich auch, die helfen etwas. Die Zeit zum Bücher–lesen sollte ich mir wieder einmal nehmen. Wortraum, ja du schreibst sehr gut und sowohl stilistisch als auch rechtschreib-technisch einwandfrei (so weit ich das beurteilen kann – denn die Grammatik und Rechtschreibung sind mir natürlich geläufig, zählen aber nicht zu meiner beruflichen Kernkompetenz – wie z.B. von einem/r Deutschlehrer(in)) und bei dir sticht es vor allem deshalb heraus, da du sehr lange Beiträge schreibst. Aber Kompliment dass du selbst SMS nahezu immer in ganzen Sätzen schreibst – ein enormer Zeitaufwand.

Vielleicht baut man mit der Zeit auch in punkto Rechtschreibung ab, da die Rechtschreibprogramme am Computer einem schon nahezu alles abnehmen. Man merkt es dann, wenn man vor einem Bildschirm sitzt der kein Rechtschreibprogramm hinterlegt hat (gibt’s zwar kaum mehr, aber ist ja theoretisch möglich). Es ist um Vieles mehr Arbeit.

Lg Beatrix
Kleene284

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Beigetreten: 01/03/2012 15:53:38
Beiträge: 53
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Hallo liebe User,

dies scheint leider ein Phänomen zu sein, was immer mehr zu nimmt in unserer immer schneller werdenden Zeit des Internets, der Smartphones etc.
Wie schon in einem anderen Beitrag geschrieben, lese ich sehr viele Bücher. Ich denke mal, das sich das Problem des Threads dadurch bei mir nicht so stark auswirkt. Auch versuche ich immer in Mails, Briefen, SMS etc. ganze Sätze zu schreiben, Klein- und Großschreibung zu beachten, natürlich kommt es dabei auch auf den Gesprächspartner bzw. Lesepartner an, ist es ein Freund, Kollege, Bekannter oder gar ein Fremder?

Nichtsdestotrotz muss ich es sehr oft feststellen, das der Schreibstil immer mehr verkümmert, insbesondere bei Leuten, die nur noch über das Internet und SMS kommunizieren, denen vielleicht auch oft der reale Gesprächspartner fehlt.

Liebe Grüße, Kleene284
 
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