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Treffpunkt Konjugation
Das Forum für die deutsche Sprache
Autor | Beitrag | |
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wortgewandt
Normal Beigetreten: 23/12/2010 00:53:59 Beiträge: 99 Offline |
Wie steht Ihr eigentlich zu Dialekten? Findet Ihr sie bereichernd für die deutsche Sprache - oder eher hinderlich in der Kommunikation? Gibt es Dialekte, die Ihr besonders mögt, oder solche, die Euch nicht so behagen? Sprecht Ihr (unter Leuten, die diesen auch verstehen) schon mal Dialekt, oder pflegt Ihr auch im Privaten gepflegtestes Hochdeutsch? Versteht Ihr in manchen anderen Dialekten auch alles (oder zumindest vieles), oder gibt es mitunter Verständnisprobleme mit "fremden" Dialekten außerhalb Eurer Heimat?
Ich finde Dialekte schon interessant. Menschen, die Dialekte sprechen, scheinen nach meiner Einschätzung oft "spielerischer" und leichter mit Sprache umzugehen. (Mir ist schon bewusst, dass es auch bei Dialekten bestimmte Regeln gibt, auch dessen Rechtschreibung ist fest geregelt, was man vor Allem in der Schriftsprache der Dialekte bemerkt.) Natürlich gibt es auch die, die so stark in ihrem Dialekt verwurzelt sind, dass sie auch mit dem größten Bemühen kein reinstes Hochdeutsch sprechen würden, bei denen man folglich oft mehr oder weniger heraushören kann, woher sie stammen. In diesem Fall macht der Dialekt einen Teil ihrer Identität aus und kann - vorausgesetzt, es ist auch noch für Außenstehende verständlich - zu ihrer Charakterwirkung beitragen. Im Gegenzug hat aber auch Hochdeutsch meiner Ansicht nach seine Vorteile. Es ist allumfassend, ein sprachlicher Konsens, wird somit potentiell von mehr Menschen verstanden. Es ist in der Regel auch die Sprache, die wir nach außen kommunizieren, also auch gegenüber dem Ausland. Sie ist es, die sich neben anderen Hauptsprachen dieser Welt "behaupten" kann, während die Dialekte ja regional beschränkt sind. Ich selbst spreche von Natur aus übrigens nur Hochdeutsch und fühle mich wohl dabei. So muss ich mich auch nirgendwo in Deutschland automatisch "fremd" fühlen, sondern bin einfach Deutsche. Nicht einfach nur Nordrhein-Westfalin (auch wenn ich von dort stamme). So gesehen passt das auch zu meiner Art und Weise, die Dinge zu sehen: im Gesamtbild, übergreifend, und nicht in allzu kleinen "Grenzen", die in Zeiten der Globalisierung ohnehin kaum beachtet werden. Eben deshalb bin ich durchaus für den Erhalt von Dialekten, auch wenn ich nicht diejenige bin, die sie aktiv kultiviert. Hochdeutsch hört sich für mich persönlich generell einfach natürlicher an. Dennoch "beobachte" ich Dialekte gerne, verstehe auch vieles auf diese Weise Gesagte (nur mit einigen schwierigen Dialekten wie Schwäbisch oder tiefstem Bayerisch kann ich manchmal meine Probleme haben) und manche gefallen mir von Klang her auch gut. Ab und zu versuche ich mich auch mal in kurzen, nicht ganz ernst zu nehmenden und schon gar nicht 1:1 übertragenen Dialektpassagen. Aber man merkt es mir wohl stets an, dass ich mehr im Hochdeutschen "zu Hause" bin - selbst bei Dialekten aus meinem eigenen Umfeld, die ich naturgemäß ohnehin weniger deutlich heraushöre /differenzieren kann, weil es eben der regionale sprachliche "Touch" ist, den ich im Alltag unbewusst höre. Wie geht es Euch mit Dialekten? This message was edited 1 time. Last update was at 09/05/2011 23:01:59 |
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Wortraum
Normal Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25 Beiträge: 425 Offline |
Ich finde es schade, daß Dialekte zurückgedrängt werden. Gerade bei Kabarettisten mag ich es, wenn sie so richtig drauflos „dialekten“. Bairisch klingt sogar richtig gut, finde ich.
Ich selbst spreche eher Hochdeutsch, jedenfalls was die Aussprache betrifft. Bei Feinheiten gibt es Unterschiede, so sage ich durchaus „von mir aus“, weiß aber, daß es im Hochdeutschen meinetwegen heißt. |
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wortgewandt
Normal Beigetreten: 23/12/2010 00:53:59 Beiträge: 99 Offline |
Ja, im Kabarett (zumindest im guten Kabarett) muss man Dialekte mittlerweile mit der Lupe suchen. Richtig Dialekt gesprochen wird eigentlich nur noch in diesen bayerischen Stücken, die ich persönlich seit jeher einfach nur lächerlich finde. Aber das ist ja auch kein Kabarett, sondern geht eher in die Richtung "Theaterkomödie" oder so. Der einzige Kabarettist hingegen, der mir einfällt, welcher so etwas wie Dialekt spricht, ist der Deutschtürke Kaya Yanar - der spricht nämlich einen (humoristisch überspitzten) türkischen Dialekt, wie er von dieser Volksgruppe auch auf der Straße gesprochen wird. Teilweise auch pseudo-indischen Dialekt, wenn er diesen Inder spielt.
Aber deutsche Dialekte in den Medien? Da fällt mir kein vernüftiges Beispiel ein. Dabei sind Dialekte für Kabarett doch an sich bestens geeignet; auch persiflieren (natürlich so, dass auch Angehörige des betreffenden Landesteils darüber lachen können, und so, dass sie immer noch als ein bestimmter Dialekt erkennbar wären) ließen sie sich ggf. gut. Mir war übrigens nicht bewusst, dass "von mir aus" der Umgangssprache zuzurechnen ist (wobei ich Umgangssprache noch klar von einem - regional beschränkten - Dialekt unterscheiden würde). Ich benutze es nämlich auch manchmal. Z. B. "Sollen wir das jetzt so machen?" - "Von mir aus." In diesem Sinne. "Meinetwegen" verwende ich eher in schriftlichen Texten, wo es angebrachter ist, auf den sprachlichen Stil zu achten. Nicht unbedingt - oder zumindest weniger - in der Alltagskommunikation. Im Alltag bekomme ich übrigens noch ab und zu mit, dass irgendwo Dialekt gesprochen wird. Weniger in meinem Umfeld, aber wenn ich irgendwo bin und zufällig ein paar Wortfetzen mitbekomme. Einmal saß ich in einem ICE und zwei ältere Männer (meistens scheint es die ältere Generation zu sein, die einen Dialekt kultiviert) unterhielten sich in reinstem Sächsisch. Das war schon irgendwie ein Vergnügen zu hören. Aber auch die Kölner scheinen oft stolz auf ihren Dialekt zu sein. Ebenso die Bayern. |
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Wortraum
Normal Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25 Beiträge: 425 Offline |
Och, ich finde, es gibt bei Komikern und Kabarettisten noch so einige mit Dialekt:
http://www.youtube.com/watch?v=bAYVbNxSJLk http://www.youtube.com/watch?v=qXGXwOx2EiU http://www.youtube.com/watch?v=aWlaugPdTSg http://www.youtube.com/watch?v=QAp7PmrjP7I http://www.youtube.com/watch?v=YxMAwEtxKL8 This message was edited 1 time. Last update was at 11/05/2011 00:38:23 |
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HerrSyntax
Normal Beigetreten: 04/05/2011 16:09:11 Beiträge: 65 Offline |
Gerhard Polt ist zum Beispiel einer der wenigen und guten Humoristen/ Kabarettisten, die bayerischen Dialekt sprechen. Neben Kinofilmen wie "Germanicus" oder "Kehraus" dürfte er u.a. bekannt sein durch seine Serie "Fast wia im richtigen Leben". Monika Gruber fällt mir noch ein, die auch aus Süddeutschland stammt und ziemlich starken, niederbayerisch eingefärbten Dialekt spricht.
Nicht zu vergessen auch ein Günther Grünwald - ebenfalls Bayern - der in einem seiner Stücke als Urbayer bei Mc Don. an der Theke steht und erst einmal anfängt: " FRAGE!! Was is' n a HAMBERGER". Was den süddeutschen Raum angeht, mach ich mir keine allzu großen Sorgen, was die Bewahrung der Mundart im Kabarett angeht. Deutschlandweit sieht es sicherlich anders aus. |
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HerrSyntax
Normal Beigetreten: 04/05/2011 16:09:11 Beiträge: 65 Offline |
Danke für die Erwähnung Rolf Miller' s, den ich für unschlagbar genial halte !! ![]() Bei einem wie ihm könnte ich mir allerdings vorstellen, dass ihn der eine oder andere hochdeutsch Sprechende nicht immer ganz verstehen dürfte. Da stellt sich dann die Frage, ob Kabarettisten ihre Stücke etwa in 2-facher Ausfertigung bringen sollten, um sie deutschlandweit oder gar international anzubringen. Von Gerhart Polt weiß ich zum Beispiel, dass er des Schwedischen mächtig ist und hie und da auch auf schwedisch auftrat - allerdings meist nur Kurzauftritte. Prinzipiell denke ich, dass gute Komik immer funktioniert, wenn sie gewissenhaft ausgearbeitet ist und die Pointen funktionieren. Siehe z. B. auch Dieter Nuhr, der immer wieder klasse Werke anbietet. |
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wortgewandt
Normal Beigetreten: 23/12/2010 00:53:59 Beiträge: 99 Offline |
Das stimmt: Gute Pointen, die auch rüberkommen, sowie - gerade bei politischem Kabarett sehr wichtig - vernünftige Recherchen sind im Kabarett das A und O. Dieter Nuhr ist auch einer meiner diesbezüglichen Favoriten - auch wenn er auf Hochdeutsch redet. Alles andere würde in diesem Fall meines Erachtens auch nicht passen. Es kommt also hierbei immer auf das Gesamtbild, den Kabarettisten und die Art der Umsetzung an.
Ich bin allerdings eher skeptisch, ob sich einzelne Kabarrettstücke, die in einer bestimmten Sprache vorgetragen werden, im Einzelfall 1:1 auch in anderen Sprachen übertragen lassen. Denn jede Übertragung ändert ja auch einige Details - und möglicherweise auch - unbeabsichtigterweise - die Pointe. Zudem müsste man auch kulturelle Besonderheiten und Betrachtensweisen dabei berücksichtigen. Wenn man es also schon damit versucht, sollte es sehr fachmännisch geschehen und durch Leute, die sich in beiden Kulturen auskennen. Das würde die Umsetzung zugleich auch so schwierig machen. ![]() @Wortraum: Die verlinkten Kabarettstücke schaue ich mir später in Ruhe an. |
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Bloche
Normal Beigetreten: 20/06/2011 22:53:45 Beiträge: 1 Offline |
Ich finde es schade, dass viele Leute Dialekt sprechen mit dem Unvermögen Standarddeutsch zu sprechen und vor allem auch zu schreiben gleichsetzen. Ich komme selbst aus Niederbayern und bin mit Tiefstem bairisch (der Dialekt wird mit „i“ geschrieben, nur auf den Freistaat Bayern Bezogenes wird mit „y“ geschrieben) aufgewachsen und habe nie Probleme gehabt Schriftdeutsch zu schreiben, zu sprechen oder zu verstehen. Manchmal kommt es mir vor als hätten diese Dialektgegner noch nie etwas von Zweisprachigkeit gehört. Die Standardsprache lesen wir doch tagtäglich in der Zeitung und hören sie im Fernsehen oder im Radio, sie ist quasi unsere erste perfekt erlernte Fremdsprache. Bzw. unsere passive Muttersprache, welche wir nur schreiben und nur sprechen, wenn wir mit Nicht-Bayern reden. Bairisch ist meine aktiv gesprochene Muttersprache, so käme ich auch nie auf den Gedanken mit meiner Familie oder in der Schule nach der Schrift zu sprechen.
Doch trotzdem sehe ich das Schriftdeutsche als Errungenschaft an, die uns verhilft miteinander in ganz Deutschland zu kommunizieren, sei es schriftlich oder mündlich. Wenn mich also jemand nicht versteht, kann ich immer noch in etwas dezenterem Dialekt oder komplett auf Standarddeutsch reden. Ich beschäftige mich gerne mit Sprache und so respektiere ich auch jede Form von Dialekt und finde sie schön und erhaltenswert. Standardsprache ist ein Muss für die allgemeine Kommunikation, doch Dialekt- und Sprachvielfalt sind schön alleine aufgrund des kulturellen Wertes, den jede einzelne Sprachform mit sich bringt, unbedingt zu erhalten. This message was edited 1 time. Last update was at 21/06/2011 12:26:14 |
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DARIA2408
Normal Beigetreten: 21/06/2011 10:47:18 Beiträge: 50 Offline |
Wenn ich jemanden höre der mit Dialekt redet, so finde ich dies interessant und höre gerne zu. Ich spreche Hochdeutsch habe aber viele Freunde die in Bayern leben und so ein richtig schönes eingesessenes bayrisch reden. Ich muss zugeben, mir fällt es manchmal schon ganzschön schwer, alles genau zu verstehen. Dennoch wird es nie langweilig in einem Gespräch, da man sich so konzentrieren muss, genau alles zu verstehen.
Viele meiner Freunde haben aber früher in der Schule große Probleme mit der Rechtschreibung gehabt, da sie es so geschrieben haben wie sie es auch gesprochen haben. z. B.: I mog di - Ich mag dich. Also haben Dialekte auch Vor- und Nachteile. Es ist wirklich wahnsinn, wie viele verschiedene Dialekte es innerhalb eines Landes geben kann. Hinter jedem Dialekt stecken andere Bräuche und Sitten. Fantastisch und echt spannend. |
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Maja75
Normal Beigetreten: 01/07/2011 12:18:28 Beiträge: 2 Offline |
Hallo zusammen,
ich bin neu im Forum und möchte gleich mal zur interessanten Diskussion mit den Dialekten beitragen. Aufgewachsen in der Nähe von Leipzig pflege ich persönlich ein reines Sächsisch. Allerdings nur, wenn ich unter Freunden oder in der alten Heimat bin. Da ich seit Jahren in München wohne, habe ich mich doch ein wenig angepasst und das Sächsische versucht zu lassen. Allerdings wenn mich jemand kennenlernt, obwohl ich hochdeutsch rede und die bekannten kleinen Wörter, wie "nu" unterlasse, erkennen diejenigen doch aus welcher Ecke ich komme. Geht es Euch auch so? Und zum Bayrischen muss ich sagen. Wenn mich jemand mit tiefstem Bayrisch anredet, verstehe ich kein Wort und frage höflicherweise nach. Genau so wird es den Leuten gehen, wenn ich mit dem feinsten Sächsisch antworten würde ![]() Was ich sehr symphatisch finde, ist Platt. Zwei Sätze aus meiner Kindheit von der Uroma: "Zieh Deine Putschen an Kind" oder "ich gang in die Köck" Habt Ihr für mich noch weitere typische Dialektsätze? ein schönes Wochenende an alle Maja |
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Caraluna
Normal Beigetreten: 01/07/2011 13:04:31 Beiträge: 51 Offline |
Hallo,
ich möchte mich dieser interessanten Diskussion gerne anschließen: Erst einmal zu meiner Person, ich komme ebenfalls aus Niederbayern, meine Eltern und restliche Familie sprechen alle zumindest meistens Bayrisch. Früher habe ich auch noch mehr Bayrisch gesprochen, jetzt wird es immer weniger. Warum? Weil ich das Gefühl habe, mich auf Bayrisch nicht richtig ausdrücken zu können. Nicht, weil ich nicht genug gut Bayrisch kann, sondern weil es meiner Meinung nach oft keine äquivalenten Worte für bestimmte hochdeutsche Ausdrücke gibt. Im Dialekt steht oft ein Wort für eine Vielzahl von hochdeutschen Wörtern, die sich zwar nur leicht, allerdings trotzdem unterscheiden. Und während Dialekte z.B. im Kabarett sicherlich gut ankommen, führen sie z.B. in der Hypnose eher zu Unwohlsein und damit zum Gegenteil der gewünschten Entspannung. Natürlich sind Dialekte trotzdem oder gerade deswegen eine Tradition, die bewahrt werden sollte, gerade für Sprach(-entwicklungs)forscher sicherlich sehr interessant. lg Helena ![]() |
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Knulleri
Normal Beigetreten: 29/05/2011 11:11:28 Beiträge: 5 Offline |
Hochdeutsch ist für uns Deutschschweizer etwas, was wir in der Schule lernen, oft genug widerwillig. Wir sprechen nur Dialekt untereinander, jeder den seinen. Viele von uns bleiben ihr Leben lang ungelenk im Sprechen des Hochdeutschen. Ich selber habe es als Erwachsener gebüffelt, weil ich es unbedingt akzentfrei sprechen wollte. Das kann ich jetzt, und da ich viel schreibe und jede Gelegenheit nutze, es zu sprechen, fühle ich mich nun echt zweisprachig. Mein Dialekt ist reichhaltiger im Wortschatz. Es gibt nichts, was sich nicht sagen liesse, aber manches, was wörtlich, ja sinngemäss sogar nur schlecht ins Hochdeutsche übertragen werden kann. Die Art des Denkens, vielleicht auch der Weltbetrachtung, ist etwas verschieden in den beiden Sprachen. Ein Wechsel der Perspektive, eine andere Seite, die man hervorkehrt, zwei Seelen in einer Brust. | |
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