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Treffpunkt Konjugation

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Index » Sonstiges » „Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung“? –Bessere Formulierung
Autor Beitrag
Iggiz

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Beigetreten: 29/06/2011 15:06:35
Beiträge: 200
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Hallo,

Rückfrage ist ein Wort der Tautologie. Der Begriff ist doppelt gemoppelt. Auch ist davon auszugehen, dass diese nicht immer zur Verfügung steht, denn eine Firma ist nicht rund um die Uhr zu erreichen und es ähnelt einem Ausdruck aus einem Lebensmittelwarengeschäft. Ware wurde bereitgestellt, sie steht zur Verfügung. Diese Floskel sollte vermieden werden, dass man sie in Briefen schreibt. Meist findet man diese Floskel in Verbindung mit der Grußzeile. Es soll besser sein, den Brief mit einem Punkt abzuschließen und die Grußzeile einzeln in einen Absatz zu schreiben. Sie soll also einzeln stehen.

Dabei soll man anstatt der oben genannten Floskel auf diese Vorschläge zurückgreifen:

„Ich freue mich auf Ihren Anruf.“
„Sie haben noch Fragen? Rufen Sie uns an!“
„Wenn Sie noch Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, mich anzurufen.“ Etc.

Ich selbst verwende diese Floskel auch in Bewerbungen und finde an dieser Schreibweise nichts Schlimmes. Mir ist klar, dass ich die Firma beispielsweise nur anrufen kann, wenn die Öffnungszeiten, die auf dem Brief ebenfalls stehen, beachtet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Iggiz
glupeyshina

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Beigetreten: 02/02/2012 14:18:25
Beiträge: 50
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Ich finde die Formulierung gar nicht so schlecht. Normalerweise werden solche Formulierungen gewählt, wenn die Rückfragen auf postalischem Wege erfolgen sollen, oder wenn es eine 24h Hotline gibt. Auch wenn die Formulierung fehlerhaft verwendet wird und niemand rund um die Uhr (also jederzeit) erreichbar ist, finde ich, dass das verzeihbar ist. Es drückt dann aus, dass der Sender der Botschaft (zu den Öffnungszeiten) jederzeit auf die Belange des Empfängers eingehen wird und seine Fragen nicht abweist, weil er etwas Wichtigeres zu tun hat.
Außerdem finde ich nicht, dass "Rückfrage" eine Tautologie ist. Es gibt Fragen, die eine Person der anderen stellt, wenn ein Thema erörtert wird und es gibt Rückfragen, die auftauchen, wenn alles schon ausdiskutiert wurde. Das Wort "Frage" beinhaltet ja nicht die Bedeutung, das etwas zurückkehrt.

Das Leben birgt auch gute Stunden
hab Fischaugen am Strand gefunden
werd' sie auf meine Augen nähen
kann dich dann unter Wasser sehen.
-Till Lindemann
Iggiz

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Beigetreten: 29/06/2011 15:06:35
Beiträge: 200
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Hallo,

die Gründe, warum man den Satz "Für Rückfragen stehe ich ihnen gern zur Verfügung." ersetzen sollte, werden in den folgenden Link benannt. Darin werden dann auch die Aussagen untermauert, dass man anstatt Rückfragen auch Fragen benutzen könnte, weil man eine Frage auf eine bereits im Text beschriebene Sache hat. Aber auch die Verwendung des Wortes "gern" oder "gerne" in diesem Satz ist fraglich, obwohl sich immer mehr das Wort "gern" durchsetzt. Die Worte "zur Verfügung stehen" meinen, dass man alles zur Verfügung stellen kann. Sind es aber Menschen, wird es sehr schnell unpersönlich. Es klingt behördenhaft. Es ist keine Dienstleistung, sondern Sklaverei.

http://www.tu-chemnitz.de/phil/leo/rahmen.php?seite=r_rat/krause_rueckfragen.php

Laut diesem Link soll es sogar gar keine Rückfragen geben.

http://www.experto.de/b2b/kommunikation/korrespondenz/alte-floskeln-in-briefen.html

Mit freundlichen Grüßen

Iggiz

Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Was ist daran fraglich, gern oder gerne zu verwenden? Ich verstehe nicht, wie Cornelia Krause zu dieser Meinung kommt, die Du ja offenkundig teilst. Eure Behauptung zur Häufigkeit und deren Entwicklung steht zudem im krassen Widerspruch zu Ngram, dort sieht man nämlich das Gegenteil.

„Aussagen zu untermauern“ ist übrigens nicht weniger floskelhaft. Diese Phrase mag ja ein genialer Einfall eines Schreibers gewesen sein, wurde aber bis zu ihrem Tode kopiert.

In Bewerbungen hatte ich mich an der Rückfragenfloskel orientiert. Zuerst bot ich ein Gespräch an, um mich besser kennenzulernen; der Schlußsatz lautete dann: „Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne vorab zur Verfügung.“

Das hatte mir damals so gefallen, inzwischen finde ich auch das zu floskelhaft. Aber eine große Rolle spielt das nicht, denn der eine Personalchef hat lieber förmliche Distanz, dem andere gefällt ein eigener Schlußsatz; und wenn man großes Pech hat, erkennt der nächste dahinter einen Ratgeber über das Briefeschreiben.
Iggiz

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Beigetreten: 29/06/2011 15:06:35
Beiträge: 200
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Hallo,

gern und gerne unterscheidet sich durch den Wegfall des Buchstaben "E". Dieser e-Wegfall ist eine Apokope. Es meint übersetzt das Abhauen oder Abschlagen. Es fällt somit ein Auslaut oder eine auslautende Silbe weg. Einen Bedeutungsunterschied gibt es nicht. Es gibt auch keinen in stilistischer Hinsicht. Somit hast du ja Recht haben, Wortraum. Diese Worte gelten auch als gleichwertig. Nun ich bemängle an diesem Satz, dass nun der Wegfall des älteren Wortes "gerne" zu "gern" fortgeschritten ist. Die Endsilbe "E" hat sich durch die deutsche gesprochene Sprache verschliffen. Diese Endsilbe, die keine grammatikalische Funktion besitzt, wurde deswegen abgestoßen. Und so hört man dann den Satz: gern statt gerne.

Mit freundlichen Grüßen

Iggiz
 
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