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Treffpunkt Konjugation
Das Forum für die deutsche Sprache
Autor | Beitrag | |
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Lucelina
Normal Beigetreten: 22/07/2011 15:00:28 Beiträge: 50 Offline |
Wenn etwas der Mühe nicht wert ist, sagen wir häufig:
"Mach Dir bloß keine Umstände!" Dies rührt daher, dass es im Mittelalter den Brauch gab, die Vertragspartner die ein bedeutendes Versprechen leisteten, im Kreis zu umstellen. Da man also etwa Hochzeits-oder Treueschwüre "umstand", war es bei vergleichsweise unwichtigeren Gelübden unnötig, einen "Umstand" zu machen. Daher leitet sich der "Umstand" von "Herumstehen" und "Herumstehenden" ab. |
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Man gewöhnt sich an Allem, auch am Dativ^^ |
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Francar
Normal Beigetreten: 14/11/2011 22:15:37 Beiträge: 50 Offline |
"Jemanden etwas anhängen" kommt auch aus dem Mittelalter. Als der Täter öffentlich an den Pranger gestellt wurde, wurde ihm ein Zettel mit seinen ganzen Schandtaten "angehängt".
Auch interessant "mit jemandem unter einer Decke stecken". Ich habe gelesen, dass im Mittelalter eine Ehe erst rechtskräftig war, wenn das Paar ins Bett ging und die Decke über sich zog. ![]() Und noch eine Redensart, die aus dem Mittelalter stammt: "Darauf kannst du Gift nehmen" Der Schuldige musste laut Gottesurteil Gift trinken, um seine Unschuld zu beweisen. Überlebte er die Prozedur, hieß es, er wäre unschuldig. Starb er, wurde seine Schuld bewiesen und seine gerechte Strafe hat er erhalten. |
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Wortraum
Normal Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25 Beiträge: 425 Offline |
Die Herkunft von mittelalterlichen Redendswendungen ist doch immer wieder interessant. | |
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Lucelina
Normal Beigetreten: 22/07/2011 15:00:28 Beiträge: 50 Offline |
"Auch interessant "mit jemandem unter einer Decke stecken". Ich habe gelesen, dass im Mittelalter eine Ehe erst rechtskräftig war, wenn das Paar ins Bett ging und die Decke über sich zog."
Stimmt, konnte man auch aus dem Fernsehmehrteiler "Borgia" entnehmen^^ |
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Man gewöhnt sich an Allem, auch am Dativ^^ |
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Laura
Normal Beigetreten: 14/10/2011 20:12:49 Beiträge: 106 Offline |
interessant finde ich auch, dass der Ausdruck "die Klappe halten" ebenfalls aus dem Mittelalter stammt: die Klappsitze in Kirchen sollten möglichst geräuschlos hoch- und runtergeklappt werden - stand man auf, ohne im wörtlichen Sinne die Klappe zu halten, machte man einen ziemlichen Lärm und die kirchlichen Würdenträger tadelten einen mit den Worten "Halt die Klappe!" ... irgendwann wurde es im übertragenen Sinne in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen ![]() |
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Gretchen0910
Normal Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32 Beiträge: 150 Offline |
Die Redewendung ‚Jemandem das Wasser (nicht) reichen können.‘ – hat ebenfalls mittelalterliche Wurzeln.
Ich habe dazu folgende Erklärung gefunden: Anstatt mit Besteck wurde das Essen im Mittelalter mit den Händen zu sich genommen. In vornehmen Häusern wurde zu dieser recht schmierigen Angelegenheit vor und nach dem Essen Schalen mit Wasser gereicht, damit sich die Gäste die Hände zumindest ein wenig reinigen konnten. Das Wasser wurde dabei von den Bediensteten des Gastgebers gereicht, die aber einen gewissen Standard erfüllen mussten. War ein Dienstbote zu gering, um diesen Dienst an einer Tafel voller Gäste zu erfüllen, konnte er ‚nicht einmal das Wasser reichen‘. |
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Gretchen0910
Normal Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32 Beiträge: 150 Offline |
Das Thema dieses Threads finde ich wirklich spannend und die Ursprünge der Redewendungen herauszufinden macht mir Spaß. Wenn ich als Kind nach so etwas fragte, bekam ich als Antwort meist nur ‚Das ist eben so.‘ und irgendwann habe ich aufgehört zu fragen. Auch mich selbst habe ich nicht mehr gefragt. Durch das Thema hier wundere und frage ich mich wieder mehr.
Heute benutzte ich ‚Andersherum wird ein Schuh daraus‘ und fragte mich direkt und vermutlich zum allerersten Mal: Was genau hat der Schuh da zu suchen? Antwort: Früher wurden Schuhe auf links genäht. Um sie richtig herum zu tragen, mussten sie daher erst einmal umgewendet werden. Daher wird erst andersherum ein Schuh daraus. |
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Francar
Normal Beigetreten: 14/11/2011 22:15:37 Beiträge: 50 Offline |
Laura, die Klappe halten ![]() Ich habe gerade herausgefunden, woher "Die Arschkarte ziehen" kommt. ![]() Bei redensarten.net kann man nachlesen, dass dieser Ausdruck aus dem Bereich Fußball kommt. Früher hatten die Fußballfans vorm Fernseher Probleme zu sehen, ob der Schiedsrichter einem Spieler, der ein Foul begangen hat, die gelbe oder die rote Karte zeigt. Angeblich wurde deswegen die rote Karte von nun an in der "Arschtasche" getragen und wenn jemand ein böses Foul begangen hat, dann hat der Schiedsrichter "die Arschkarte gezogen". ![]() Es gibt aber dafür auch noch eine erklärung, die logischer erscheint. Nämlich, die rote Karte befindet sich in der Gesäßtasche, damit der Schiedsrichter die beiden Karten im Eifer des Gefechtes nicht durcheinander bringt. |
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Gretchen0910
Normal Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32 Beiträge: 150 Offline |
Und noch eine Redewendung mit alten Wurzeln, die mir heute beim Nachlesen ins Auge sprang:
Vögeln. Die Herkunft scheint nicht ganz eindeutig klar zu sein. So habe ich Quellen gefunden, die besagen, das Wort käme von der Bezeichnung für die Begattung von Vögeln und wurde erst später auf den Menschen übertragen. Andere behaupten, der Ausdruck käme von der Falkenjagd. Bei diesem sozialen Anlass hätten wohl nicht nur die Vögel zur Unterhaltung beigetragen. Und zuletzt die Theorie, die ich am liebsten mag. Wenn Frauen der Hof gemacht wurde und sie sich nach einer Weile für den Herrn erwärmten, stellten sie zum Zeichen dafür einen von Vögeln bewohnten Käfig ins Fenster ihres Zimmers. Erwähnter Herr macht sich dann auf zu den Vögeln – im Volksmund wurde daraus dann die Form, die wir heute noch kennen. |
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