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Index » Sonstiges » Die schlimmsten Sprachsünden
Autor Beitrag
Gretchen0910

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Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32
Beiträge: 150
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Die schlimmsten Sprachsünden
Das Sinn machen keinen Sinn ergeben soll, fand ich schon immer merkwürdig. Allerdings verwende ich die Verben ‚ergeben‘ und ‚machen‘ auch in anderen Bereichen recht synonym. Andere gehen innerlich die Wände hoch, wenn sie die Wendung ‚Sinn machen‘ vernehmen.

Dafür graust es mich, wenn ich ein ‚wie‘ höre, wenn ein ‚als‘ an diese Stelle im Satz gehören würde oder jemand ‚nen‘ (als Abkürzung für einen) schreibt, obwohl er ‚n‘ (Abk. für ein) meint.

Bestimmt hat jeder solche oder ähnliche Punkte, an denen sich die Nackenhaare aufrichten. Daher meine Frage:

Was empfindet ihr als schlimmste Sprachsünde und was ist der Grund dafür?
Francar

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Beigetreten: 14/11/2011 22:15:37
Beiträge: 50
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Hallo Gretchen0910,

wieder ein interessantes und lustiges Thema von dir. Weiter so!
Ich weiß nicht, ob jemand meinen Beitrag dasselbe und das Gleiche gelesen hat. Aber das ist ganz klar meine Marotte, die schlimmste Sprachsündeüberhaupt!!!
Ich kann es nicht verstehen, wie manche Leute diese zwei Ausdrücke nicht auseinanderhalten können. Das Gleiche bedeutet, dass etwas baugleich ist, dass man den Artikel mehrfach vorfinden kann. Dasselbe allerdings ist, wenn es ein und dasselbe ist. Wenn er einen Ball gibt und ihn ihr gibt, dann spielen beide mit demselben Ball.

Egal wo, wann und wer die beiden vertauscht, ich muss immer korrigieren Ich meine, im schlimmsten Fall sagt man einfach immer das Gleiche, wenn man gar keine Ahnung von dem Unterschied der beiden ausdrücke hat.

Und Gretchen, auch ich finde es furchtbar, wenn Leute ein "wie" anstelle eines "als" benutzen. Was aber noch schlimmer ist, wenn sie "als wie" in Kombination benutzen. Auch etwas, das ich ständig verbessern muss.

Ich hoffe andere Forummitglieder teilen ihre Sprachsünden mit uns! Das Thema gefällt mir sehr gut!
Gretchen0910

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Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32
Beiträge: 150
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Uuuh ja, 'als wie' ist auch so eine Kombination des Schreckens. Ganz schlimm finde ich hier in Sachsen die Gewohnheit einiger Sprecher einen 'nuoar'-Laut an so zimlich jeden Satz zu hängen. Nicht direkt ein Fehler aber dieser Laut erzeugt bei mir regelrecht physische Schmerzen. Nicht nur in meinen Ohren.
Ähnlich geht es mir da mit dem Österreichischen. Eine Freundin von mir wohnt seit einigen Jahren in Wien und hat ‚wo‘ zu ihrem neuen Lieblingswort erkoren. Wenn sie dann mal wieder zu Besuch ist und Sätze wie etwa ‚Wo ich gemacht habe.‘ oder ‚Den Mark, wo ich am Dienstag gesehen habe.‘ sagt, muss ich immer arg an mich halten…
Francar

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Beigetreten: 14/11/2011 22:15:37
Beiträge: 50
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Oh ja, Gretchen0910, die Relativpronomen der, die, das mit wo zu ersetzen, finde ich auch ganz schrecklich. Machen die das im Norden nicht auch so? Oder ist das nur in Österreich üblich? Was ich mich schon immer gefragt habe, ist, ob die Kinder das so auch in der Schule lernen oder zumindest, wenn sie das so in einem Aufsatz schreiben würden, ihnen das angestrichen werden würde?!

Ich komme aus dem schönen Thüringen, habe ein paar Jahre in Sachsen gewohnt, und ich muss gestehen, dass ich auch zu den "nuarh"-Menschen gehöre. Ich habe mir das in meiner Ausbildungszeit angewöhnt und selbst jetzt, nicht mehr in Sachsen lebend, gebe ich immer noch diesen Laut von mir Ich benutze "nuarh" aber eher als Synonym für "stimmts?".
Gretchen0910

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Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32
Beiträge: 150
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Wenn der 'nuoar'-Laut / ‘nuarh‘-Laut stellvertretend für ‚nicht wahr‘ oder ‚stimmt’s‘ steht – kann ich damit auch noch leben. Wenn er aber einfach nur aus Gewohnheit an die meisten Sätze gehangen wird, schüttelt es mich. Meine Mutter benutzt diesen Laut auch sehr häufig, ohne dass er bei ihr für irgendetwas steht und meistens sogar ohne, dass sie das selbst bemerkt.

Ob das ‚wo‘ im Norden auch so benutzt wird weiß ich gar nicht. Aufgefallen ist es mir zumindest nicht so stark, wie bei der Freundin in Wien. Ich vermute, dass es in den Schulen ähnlich gehalten wird wie in Deutschland, wobei ich da auch nur von dem Beispiel Sachsen ausgehen kann.
Francar

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Beigetreten: 14/11/2011 22:15:37
Beiträge: 50
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Oh, und da fällt mir gleich noch etwas ein. "Ja mei"...schrecklich! Wenn das jemand sagt, könnte ich schreiend weglaufen. Diese bayrische Redenart, die ausdrückt, dass man wenig Interesse an einer Sache hat, finde ich fürchterlich. Kennst du diesen Ausdruck?

Ja, ich habe eine Freundin, die seit drei Jahren in Dresden wohnt und sie hängt an jeden Satz, "nu"?! Das habe ich vorher auch noch nie gehört, weiß auch nicht, ob das nun in der Umgebung von Dresden üblich ist?! Aber anders kann ich mir nicht erklären, woher sie dieses "nu" nun hat.

Ansonsten kenne ich keine weiteren Sprachsünden, die mich direkt auf die Palme bringen.

Gretchen0910

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Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32
Beiträge: 150
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‚Ja mei …‘ oder besser noch ‚Joa mei …‘finde ich gar nicht schlimm. Tatsächlich finde ich das sogar recht niedlich. Hat halt jeder so seinen persönlichen wunden Punkt.
Das ‚nu‘ kenn ich auch aus Dresden, teilweise auch aus Chemnitz und ich glaube auch als Zwickau, bei letzterem bin ich mir aber nicht ganz sicher. Durch meine Orchester-Vergangenheit hatte ich früher sehr viel Kontakt zu anderen Orchestern aus Zwickau, Chemnitz, Dresden, Schneeberg, Aue, Thum, Schkopau und vielen anderen. Da kamen bei Orchestertreffen und in Probenlagern immer die lustigsten Dialekte zusammen. Und am Ende des Wochenendes kam man nach Hause und wurde nicht mehr verstanden

Früher fand ich vieles davon gar nicht so schlimm, heute hört sich für mich einiges an wie Fingernägel auf einer Tafel.

This message was edited 1 time. Last update was at 24/11/2011 14:53:08

Laura

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Beigetreten: 14/10/2011 20:12:49
Beiträge: 106
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Gretchen0910 wrote:
Was empfindet ihr als schlimmste Sprachsünde und was ist der Grund dafür?


Mir fällt gerade etwas ein, das ich besonders oft in Internetforen beobachte:
- "umbedingt"
- "du hälst"
- "übrigends"
- "vernümpftig"
- "Sempf"
- "nähmlich"
dieses Weglassen von Buchstaben ("hälst"... ich hab mir mit einer guten Bekannten, die das immer verkehrt gemacht hat, den Spaß erlaubt und ihr durchkonjugiert, wie diese Schreibweise für mich klingt: ich halse, du hälst, wir halsen... wir haben laut gelacht und danach hat sie sich gebessert ) oder ein Einschieben, wenn es überhaupt nicht passt (wie das D in "übrigens" oder das H "nämlich") sowie das "n", welches zu "mp" wird, wenn danach ein "f" kommt... da rollen sich mir manchmal echt die Fußnägel hoch *schauder*
Gretchen0910

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Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32
Beiträge: 150
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Sempf? Ernsthaft??? Ich kenne zwar einige, die Senf als Sempf aussprechen aber so geschrieben ist mir das neu. Schon lustig was für merkwürdige Schreibweisen entstehen, wenn die Aussprache nicht so ganz stimmt.
‚vernümpftig‘ und ‚ umbedingt‘ sind dafür auch schöne Beispiele, die du angeführt hast. Dabei sind solche Fehler nach dem ersten Lacher auch reichlich traurig. Da fragt man sich direkt was genau in der Schule schief gelaufen ist. ‚hälst‘ und ‚vorraus‘ also mal ein Buchstabe zu wenig oder zu viel kann in der Schnelle des Tippens ja durchaus einmal passieren, gleich ganze Lautfolgen zu verändern einfach weil der Schreiber es nicht besser weiß, ist da ja schon eine ganz andere Geschichte.
Laura

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Beigetreten: 14/10/2011 20:12:49
Beiträge: 106
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Gretchen0910 wrote:Sempf? Ernsthaft??? Ich kenne zwar einige, die Senf als Sempf aussprechen aber so geschrieben ist mir das neu. Schon lustig was für merkwürdige Schreibweisen entstehen, wenn die Aussprache nicht so ganz stimmt.
‚vernümpftig‘ und ‚ umbedingt‘ sind dafür auch schöne Beispiele, die du angeführt hast. Dabei sind solche Fehler nach dem ersten Lacher auch reichlich traurig. Da fragt man sich direkt was genau in der Schule schief gelaufen ist. ‚hälst‘ und ‚vorraus‘ also mal ein Buchstabe zu wenig oder zu viel kann in der Schnelle des Tippens ja durchaus einmal passieren, gleich ganze Lautfolgen zu verändern einfach weil der Schreiber es nicht besser weiß, ist da ja schon eine ganz andere Geschichte.


da ist es wieder, hab grad noch so einen entdeckt:

Ich bin am Sonntag frühmorgens um fümpf aus dem Bett gefallen


ich verstehe das nicht, wissen die Leute es wirklich nicht besser? dann ist es echt traurig und zum Fremdschämen die absolute Härte ... oder ist mir da ein Trend im Online-Humor entgangen, soll das irgendwie lustig sein? *ratlos schau*

Muss gestehen, vor ca. 12-13 Jahren (ich war seit etwa sechs-sieben Jahren in Deutschland und noch in der Schule) habe ich auch eine Zeit lang "hälst" für eine normale Schreibweise gehalsen, äh, gehalten das hatte sich vor allem bei meinen ersten Gehversuchen im Internet und bei der Online-Kommunikation eingeschlichen; den Fehler kann ich also noch einigermaßen nachvollziehen... aber "fümpf", "Sempf" und Co. klingen doch irgendwie... nun ja, nach Kindergarten, oder?
Gretchen0910

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Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32
Beiträge: 150
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Das fümpf, Sempf, vernümpftig – das schmerzt schon beim Schreiben und klingt, da geb ich dir absolut recht, tatsächlich irgendwie nach kindlicher Sprache. Meine Mutter ist auch so eine Kandidatin, die fünf als fümpf ausspricht und elf als ölf – allerdings habe ich sie noch nie dabei ertappt, dass sie diese Wörter auch so niederschreibt. Allein an der Aussprache kann es also nicht liegen.
Gerade bei so einfachen Begriffen, wie beispielsweise Zahlwörtern, kann ich wirklich nicht verstehen, dass diese Fehler nicht in der Schule ausgemerzt werden. Damit will ich keinem Lehrer auf die Füße treten. Wenn man jedoch so etwas immer häufiger sieht, fragt man sich aber schon, ob da nicht mehr hätte gemacht werden können.
 
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