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Treffpunkt Konjugation

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Index » Rechtschreibung » Kuriositäten der Rechtschreibreform
Autor Beitrag
frostbeule66

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Beigetreten: 16/04/2010 08:34:07
Beiträge: 55
Standort: zu Hause im schönen Sachsen
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Hallo, ihr Lieben!
Ich glaube, die ganze Rechtschreibreform hat nur die Wirtschaft angekurbelt- neue Schulbücher, neue Bücher über Bücher, neu Duden, neue Fernsehsendungen über Bedeutung und Auswirkung der neuen Rechtschreibung...
Aber die Rechtschreibung ansich wurde dadurch weiß Gott nicht vereinfacht. Die Kinder in der Schule müssen so oder so die Richtig- Schreibung der Worte erlernen. Und das die neue Rechtschreibung wirklich einfacher ist- Na ich weiß ja nicht. Manches, was ihr hier aufgeführt habt, sieht einfach nur komisch oder krank aus. Oder liegt das daran, dass sich die alte Rechtschreibung einfach si eingefleischt hat, dass gar nichts anderes mehr wirkt. 10 Jahre polytechnische Oberschule sind eben nichjt weg zu wischen!!!

Als Leseratte begegnen mir viele Wörter, doch manchmal frager ich mich, wie man mit so wenig Worten so viel Mist verzapfen kann. Also, Leute, laßt uns Worte pfegen- Sie brauchen uns dringend!
minihoernchen

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Beigetreten: 04/08/2010 11:24:00
Beiträge: 27
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Hallo an Alle!
Ich kenne noch eine weitere Kuriosität der Rechtschreibreform, nämlich das schöne kleine Wörtchen „spinnefeind“. Damit wird ausgedrückt, dass man eine Person überhaupt nicht ausstehen kann, mit den Substantiven „Spinne“ und „Feind“ hat dieses Adjektiv rein gar nichts zu tun. Das „feind“ wurde früher als Adjektiv gebraucht, also „jemandem feind sein“. Wir würden heute eher „feindlich“ oder „unfreundlich“ sagen. Dennoch wurde im Zuge der Rechtschreibreform die Schreibweise „Spinne Feind“ eingeführt. Ein Satz wie „Er war mir Spinne Feind“ erhält dadurch eine ganz andere Bedeutung, die, nebenbei bemerkt, eigentlich keiner richtig versteht. Nach langem Protest diverser Sprachwissenschaftler und eingedenk der Tatsache, dass „spinnefeind“ kurz vor dem Aussterben steht, wird es wieder so geschrieben, wie früher.
straalster

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Beigetreten: 08/08/2010 17:59:05
Beiträge: 58
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Das 'eigentlich kann man schreiben wie man will' hat auch seine Schattenseiten. Oder zumindest recht nervige. Nicht nur die eigene Verwirrung in manchen Fällen kann einem zu schaffen machen, vor allem wenn man Artikel schreibt und Redakteure sich höchst uneins sind wie was geschrieben wird. Je nachdem wer den Artikel dann liest hat man ganz individuelle Korrekturen - auch wenn man nicht ein Wort falsch geschrieben hat. Und natürlich will jeder Redakteur seinen Kopf durchsetzen.
Hatte vor einer Weile den Fall, dass einer meiner Artikel erst von einem Redakteur verändert (korrigiert) wurde, ich dann Fehler darin bemerkte und das beanstandete. Die Fehler hatte ich nur markiert, zum Nachweis aber noch nicht geändert. Ich geriet an einen anderen Redakteur, der meinte: 'Was haben Sie denn da verzapft.' - es nach seiner Weise korrigierte und sich herausstellte dass auch das falsch war. Meine Version war von Anfang an richtig aber durch die anhaltende Reformverwirrung sahen für die Redakteure plötzlich alle Wörter suspekt aus und sie vergaßen ihre jahrelange Ausbildung und Erfahrung. In dem Sinne wäre es schon schön und für viele leichter, wenn es tatsächlich eine einheitliche Schreibweise geben würde. Fehler und Falschkorrekturen würden sich mit Sicherheit vermindern.
minihoernchen

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Beigetreten: 04/08/2010 11:24:00
Beiträge: 27
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Ähnliche Erfahrungen wie straalster habe ich auch schon gemacht, allerdings in der Rolle des Korrektors. Ich musste während meines Studiums schon den einen oder anderen Schüleraufsatz korrigieren und bin da auch oft genug über Wörter gestolpert. Das Problem im Schulalltag sind jedoch die Lehrmittel in den vielen unterschiedlichen Stufen der Rechtschreibreform. Einiges gilt nicht mehr, einiges gilt wieder, anderes galt noch nie und alle sind verunsichert. Lehrer A hat zu Hause einen Duden aus dem Jahre X, Lehrer B nimmt einen aus dem Jahre Y und so weiter. Ich habe mir in den letzten zehn Jahren auch mindestens vier verschiedene Dudenausgaben gekauft, immer in dem guten Glauben, endlich die endgültige Fassung in Händen zu halten. Und dann kam eine neue.
straalster

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Beigetreten: 08/08/2010 17:59:05
Beiträge: 58
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Ist schon manchmal ein Graus mit der Reform und ihren Auswirkungen. Bei ‚bordo‘ kann ich nur den Kopf schütteln.
Hatte heute bei einer meiner Nachhilfeschülerin wieder so einen Fall, wie du (minihoernchen) ihn beschreibst. Eine Hausaufgabe bestand aus einer Ansammlung von Wörtern (nach ‚alter‘ deutscher Rechtschreibung) und möglichen neuen Varianten. Aufgabe der Schüler war es nun herauszufinden ob die angegebenen Varianten mögliche korrekte Schreibweisen sind. Also erstmal saß ich davor wie ‚Was zum Henker???‘, dann konsultierten wir verschiedene Duden und wurden verwirrter und verwirrter und verwirrter. Was da als korrekt stand, wurde im nächsten als falsch aufgeführt usw.
Fand die Aufgabe reichlich suspekt, denn neben der entstehenden Verwirrung zeigte sie den Schülern auch viele falsche Varianten bisher unbekannter Wörter – und das einen Tag vor einem umfangreichen Diktat...

Würmchen

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Beigetreten: 15/06/2011 19:47:50
Beiträge: 13
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Also ich finde,es ist schon fast kriminell wie die deutsche Rechtschreibreform Wörter so verändert dass sie auf einmal wie ausländische Wörter dastehen wie in Deinem Beispiel mit dem BORDO
Fremdwörter heißen ja nicht umsonst FREMDwörter,weil diese aus einer FREMDEN Sprache kommen und daher haben sie schon ihren Sinn dass sie so geschrieben werden.

Schön und gut wenn man die Rechtschreibung vereinfacht,aber wenn man sich im Schulalter genug bemüht braucht man so etwas nicht
Ich war schon immer sehr gut in Rechtschreibung und habe meistens 1er mit nach Hause gebracht(außer im Französischdiktat,da bekam ich eine 5 weil ich die ganzen Apostrophen verwechselt habe )und es ist doch gar nicht so schwer.
Die Jugend von heute tut meiner Meinung nach nicht genug oder besser gesagt,macht zuviele Rechtschreibfehler dass es zu einer"Vereinfachung"oder bei manchen Wörtern besser gesagt zu einer"Verkomplizierung"gekommen ist
Bordeaux ist Französisch,nicht Deutsch,also habens die Deutschen nicht zu ändern meiner Meinung nach,sondern sollten sich an die Franzosen wenden wenn es ihnen zu schwer vorkommt.

Deutsch,deutscher-bayrischXD
Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Ich bin ganz anderer Meinung als Du, nämlich der, daß ein Fremdwort angepaßt werden sollte, was meistens geschieht, mal in größerem, mal in kleinerem Umfange. Bei Latinismen ist das einfacher als bei Gallizismen, vielleicht ist bei diesen die Schreibung deswegen seltener angepaßt. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, daß Du wirklich Banquier, Meuble oder décorer schreiben möchtest; aber das tust Du ja auch nicht, sonst hättest Du Rechtschreib-Réforme und nicht Rechtschreibreform geschrieben, Dictatum und nicht Diktat. Hier handelst Du Deiner Meinung zuwider.

Über bordo wundere ich mich ebenso, denn ich kann dieses Wort weder im amtlichen Wörterverzeichnis 1996, 2004 und 2006, wo es auf jeden Fall stehen müßte, noch im aktuellen Duden finden. Es kann also nur sein, daß ich es dreimal übersehen habe oder daß es niemals Teil der Staatsschreibung war.

This message was edited 1 time. Last update was at 06/07/2011 20:13:05

 
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