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Index » Rechtschreibung » gute Rechtschreibung durch Lesen
Autor Beitrag
Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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In der einführenden Psychologie bekommt man schon im ersten Semester gleich ein Dutzend Definitionen von Intelligenz. Weltbild und Weltgewandtheit jedenfalls sind ohne Wissen nicht möglich, und wer auch nur einen halbwegs intellektuellen Gedanken erschaffen möchte, kommt um Wissen auch nicht umhin. Probleme sind einfacher lösbar, wenn man über größere Erfahrung und größeres Wissen verfügt. Rückschläge lassen sich vermeiden, indem man aus früheren Fehlern lernt.
Wortraum

Normal

Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Miraculix1967 wrote:Für mich persönlich gilt: Ich habe ein sehr gutes fotografisches Gedächtnis. Das heißt, wenn ich etwas gelesen habe, dann prägten sich mir die Begriffe schon alleine visuell ein.
Aber ein ikonisches Gedächtnis hast Du nicht?

Ich kannte mal jemanden, der das hat. Man kann schon neidisch darauf sein.
Ich habe leider nicht einmal ein sehr bildreiches Gedächtnis.

This message was edited 2 times. Last update was at 17/04/2011 20:48:36

Miraculix1967

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Beigetreten: 23/03/2011 08:39:11
Beiträge: 53
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Mein lieber Wortraum, jetzt hast Du mich aber zum Nachdenken gebracht! ! Denn ich kannte den Begriff "ikonisches Gedächtnis" noch gar nicht! Obwohl ich da sofort an eine Ikone gedacht habe (obwohl die Heiligenbilder der Ostkirchen wohl ganz bestimmt nicht gemeint sein konnten) bzw. an das englische Wort "Icon", womit man ja bekanntlich kleine Bildchen im PC-Bereich meint. Also habe ich Wikipedia wieder einmal bemüht, und siehe da, ich wurde fündig: In der Tat ist das ikonische Gedächtnis das Gedächtnis für visuelle Informationen, das diese allerdings wiederum nur sehr kurzfristig speichern kann.

In meinem Fall als Kind verhielt sich das Ganze allerdings ganz anders: Hatte ich ein Buch gelesen und dann lange Zeit keins und fing dann irgendwann wieder ein anderes zu lesen, so bereiteten mir vor allem schwierigere Wörter wie z. B. Psychologie überhaupt keine Probleme, denn ich konnte mich sofort an das Wort erinnern (weil ich es wieder vor mir sah aus dem anderen Buch) und wusste direkt, wie es gelesen bzw. ausgesprochen werden musste. Insofern trat auch nach längerer Zeit bei mir ein "Aha-Effekt" ein, der bis heute anhält: Ich könnte z. B. ohne Probleme auch ohne Navi den Weg zu meiner alten Kaserne aus Bundeswehrzeiten nach 22 Jahren wiederfinden - ich sehe den Weg direkt bildlich vor mir. Und genauso verhält es sich - so meine Theorie - auch beim Lesen: Wer ein gutes bildliches Gedächtnis hat, der ist klar im Vorteil

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
wortgewandt

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Beigetreten: 23/12/2010 00:53:59
Beiträge: 99
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Ich kann dem bisher Geschriebenen im Grunde nur zustimmen. Wenn ich von meinem Beispiel ausgehe: Ich selbst habe schon früh und mit großen Interesse mit dem Lesen angefangen (also praktisch kurz, nachdem ich es gelernt hatte). In einem Alter, wo viele andere Kinder lieber, sobald die Hausaufgaben erledigt sind, draußen spielen und abends zum Einschlafen Hörspiele hören, als freiwillig zu einem Buch zu greifen. Entsprechend bereitete mir die Rechtschreibung, aber auch das Lernen neuer Regeln, nie große Mühe - ich hatte das schnell drin und wandte es dann intuitiv an. Auch Aufsätze bereiteten mir keinerlei Probleme, sondern - im Gegensatz zu anderen Kindern - sogar Freude! Es machte mir Spaß, mir zu den gegebenen Bildchen - oder was auch immer die Vorgaben waren - eine Geschichte auszudenken oder zu einem bestimmten Thema etwas zu schreiben. Um Worte musste ich dabei selten ringen, sie kamen automatisch und in einem korrekten Satzbau. Auch dies könnte durch meine Leseerfahrungen begünstigt worden sein.

So etwas wie ein bildliches Gedächtnis (nicht nur, aber auch für Wörter) scheine ich wohl auch zu haben, denn habe ich ein Wort einmal gesehen, erinnere ich mich auch beim nächsten Mal noch, wie es geschrieben wird. Ich "scanne" die neuen Wörter praktisch in mein Gedächtnis ein; das gilt auch für Fremdwörter (auch wenn ich dann, wenn es mir lange nicht mehr untergekommen ist / es sehr selten vorkommt, oft doch noch mal die Bedeutung nachschlagen muss).

Ich stimme aber auch in dem Punkt zu, dass das Umfeld in der Entwicklung von Sprache, der Verinnerlichung der Rechtschreibung und bei der Entwicklung eines guten sprachlichen Stils eine Rolle spielt. Das heißt, ob es das Kind in diesen Belangen fördert und ermutigt, oder ob beispielsweise die Eltern sich selber nicht viel um eine korrekte Sprache scheren. Ich erinnere mich, dass meine Eltern oft (ohne irgendwelchen Druck auszuüben, sondern zwanglos und spielerisch) mit mir zusammen Bilderbücher, später Bücher mit mehr Text, durchgeblättert und mir daraus vorgelesen haben. Sie haben mir auch Geschichten vorgelesen, als ich dies noch nicht selber konnte. Und sie haben mich natürlich auch nicht am Lesen gehindert, als ich dies konnte und man mich immer häufiger mit einem spannenden Buch in der Hand sah (natürlich hatte ich auch noch andere Hobbys, und meiner sozialen Entwicklung hat es glaube ich auch nicht geschadet). Diese Leidenschaft ist mir übrigens bis heute erhalten geblieben.

Ich kann übrigens auch Wortraum zustimmen: Intelligenz ohne Wissen wäre irgendwie nur die halbe Miete. Wissen ohne Intelligenz bringt allerdings auch nichts. Für mich gehört es zur Intelligenz auch dazu, dass man zwischen für sich wichtigem und unwichtigem Wissen zu unterscheiden weiß, dass man auch mit Unwissenheit umzugehen weiß (und dass man im Fall der Fälle weiß, wie man sich die benötigten Wissensinformationen beschaffen kann) sowie das erworbene Wissen auch zu nutzen weiß. Insofern macht auch Lesen allein nicht automatisch intelligenter - es kommt eben darauf an, wie man mit dem Gelesenen jeweils umgeht. So spricht auch nichts dagegen, einen reinen Unterhaltungsroman zu lesen, wenn einem danach ist oder man Zerstreuung möchte - man sollte sich aber auch dessen im Klaren sein, dass so eine Lektüre in den meisten Fällen nicht sehr ernstzunehmen ist.

This message was edited 1 time. Last update was at 11/05/2011 00:35:05

Beatrix

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Beigetreten: 29/04/2011 21:45:33
Beiträge: 54
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Hallo!

Auch ich denke, dass das Lesen von Büchern sowohl die Rechtschreibung als auch die Grammatik unterstützt. Des Weiteren erhöht es auch den Sprachschatz und das gilt für jede Sprache. In Zeiten in denen man mehr liest, merkt man so richtig, wie Wörter nur aus einem heraussprudeln und Vize versa. Ich glaube, euren Beiträgen entnommen zu haben, dass ihr alle viele Bücher lest. Ich finde einfach keine Zeit mehr dazu oder bin abends schon zu müde. Das merke ich sowohl am Schriftlichen als auch am Grammatikalischen sowie am Ausdruck.

Sehr interessant war für mich der Beitrag mit dem Jungen der partout nicht lesen wollte, obwohl die Literatur schon auf ihn abgestimmt war. Ich hab selbst einen kleinen Buben, der von Lesen momentan noch weeeiiit weg ist. Aber ich denke jetzt schon darüber nach, wie ich das einmal anstellen werde. Ich möchte nämlich unbedingt, dass er einmal liest, weil ich von der Wirkung des Lesens sehr überzeugt bin. Die einzige Methode wird wahrscheinlich sein, es ihm persönlich vorzuführen – sprich selbst oftmals mit einem Buch vor ihm zu sitzen und ihm auch Geschichten vorzulesen. Vielleicht hilft´s ja. Aber zwingen kann man ein Kind natürlich nicht.

Lg Beatrix
 
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