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Treffpunkt Konjugation

Das Forum für die deutsche Sprache

Index » Stil » Töchting?
Autor Beitrag
Laura

Normal

Beigetreten: 14/10/2011 20:12:49
Beiträge: 106
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Hi Leute,

mal wieder ein faszinierendes Phänomen der deutschen Sprache, was mir in letzter Zeit des öfteren über den Weg läuft: immer wieder lese ich den Ausdruck "Töchting" in verschiedenen Internet-Foren ... erst nach einigen Beiträgen habe ich verstanden, dass damit die Tochter gemeint ist, und nun wundere ich mich wieder einmal: sagt man das seit wann auch immer so im Hochdeutschen oder ist das ein Dialekt-Ausdruck? Oder handelt es sich hierbei um Internet-Slang? Immerhin spuckt mir Google dazu als erstes einen Haufen Online-Diskussionen zum Thema Kinder und Familie aus... also, was hat es mit diesem Begriff nun auf sich? Kennt (und benutzt) ihr den auch?

staunende Grüße
Gretchen0910

Normal

Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32
Beiträge: 150
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Den Begriff Töchting hatte ich bis zu deinem Beitrag hier weder gehört noch gelesen. Meine erste Assoziation war Kölsch. Da sagt man ja auch Kopping, wenn man Kopfschmerzen hat. Meine zweite Assoziation war Niederländisch. In den Foren scheint Töchting jedoch recht häufig von Hamburgern und Hamburgerinnen benutzt zu werden. Ich könnte mir vorstellen, dass der Begriff Töchting seinen Ursprung in einem Dialekt hat und sich dann besonders durch und in den Elternforen verbreitet hat. Vielleicht ist er auch aus einem leicht falsch verstanden Ausdruck aus einer anderen Sprache entstanden.
Hochdeutsch kann ich mir keinesfalls vorstellen. Im Duden konnte ich den Begriff auch nicht finden.
Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Töchting habe ich auch noch nie gehört. Etwas ungläublig ließ ich Google auf die Suche gehen, doch tatsächlich: 40.000 Treffer. Duden.de kennt es übrigens nicht.

Mir ist in den ersten Google-Treffern noch aufgefallen, daß das Wort gerne ohne Artikel verwendet wird, also wie ein Name.
Joy

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Beigetreten: 18/12/2011 19:46:07
Beiträge: 50
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Hatte zuvor auch noch nie von dem Ausdruck "Töchting" gehört, scheint aber ja wirklich weit verbreitet zu sein. In einem Internetforum war sogar von "Töchting" und "Söhni" die rede, hört sich für mich persönlich etwas schräg an, aber scheint ja in anderen Gegenden ein völlig normaler Ausdruck zu sein.

Wo genau dieser Begriff verwendet wird, konnte ich noch nicht wirklich herausfinden. Zum Teil scheint es in Norddeutschland (wie Gretchen0910 schon gesagt hat im Raum Hamburg), aber auch im Osten Deutschlands verwendet zu werden..
Gretchen0910

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Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32
Beiträge: 150
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Söhni, (in meinem Kopf) geht ja noch irgendwie, geradeso, mit halbem Auge zugedrückt, als tragbare Verniedlichung durch. Aber Töchting. Hm. Das klingt in meinen Ohren nicht wirklich nett, sondern eher entfremdet und versachlichend. In den Foren ist mir auch aufgefallen, dass Töchting häufig ohne Artikel oder als Neutrum verwendet wird. Also (bis auf ein Suchergebnis) nicht einmal 'mein Töchting', sondern einfach nur 'Töchting' oder 'das Töchting' – was den entfremdenden Eindruck bei mir noch verstärkt.

Hab auch heute bei google noch einmal danach gestöbert und anscheinend wird der Ausdruck auch von Berlinern genutzt. Meine Schwester ist zweifache Mutter in Berlin, hatte davon aber auch noch nie gehört.
Joy

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Beigetreten: 18/12/2011 19:46:07
Beiträge: 50
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Hab mich auch mal umgehört, eine Bekannte aus den Hamburger Raum kannte den Begriff tatsächlich, war sogar verwundert, dass er bei uns nicht zum Wortschatz gehört. Auf die Frage, woher der Begriff stammt, konnte sie mir leider auch keine ausreichende Antwort geben- O-Ton: "das sagt man halt so.".
Aber meine Anschuldigung, ob das nicht ein etwas harter und fremder Begriff für die eigene Tochter sei, hat sie vehement verneint; scheint also in anderen Gegenden tatsächlich synonym zum eigentlichen Begriff der Tochter verwendet zu werden.
Gretchen0910

Normal

Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32
Beiträge: 150
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Dann rührt der merkwürdig anmutende Klang vielleicht nur daher, dass der Begriff unbekannt ist. Bei Kosenamen kann ich sowas meist schlecht einschätzen, weil ich sie nicht mag.
Kosenamen und Verniedlichungen finde ich im Allgemeinen grenzwertig. Zumindest wenn sie so oft benutzt werden, dass man sich schon gar nicht mehr an den tatsächlichen Namen des Betroffenen erinnern kann. Oder wenn es solche extremen Sammelbegriffe sind, die von manchen Personen durch die Bank weg für Kinder, Partner, Freunde und Haustiere verwendet werden und damit das meistgenutzten Wort im Vokabular sind. Also: Schatz oder Schatzi, Maus, Schnucki oder Schnuckelchen, Liebling usw. – da schüttelt es mich. Ist ja in Ordnung, welches Wort auch immer in der Intimität der eigenen Wohnung zu nutzen. Aber wenn jedes Gespräch, ganz egal mit wem, davon durchzogen ist find ich es nervig und sehr kindlich / kindisch.
 
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