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Treffpunkt Konjugation

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Index » Sonstiges » selten gebrauchte Adjektive
Autor Beitrag
Gitti

Normal

Beigetreten: 19/01/2010 17:43:00
Beiträge: 39
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Huhu,
hier also die Adjektive die ich gefunden habe:

tükisch

ruchlos

lapidar

fürbass (da fehlt mir die Bedeutung)

schwatzhaft

erbost (das ist gar nicht so selten fällt mir jetzt auf)

kafkaesk (das find ich ja besonders "antik" - in welchem Satz würde man das wohl gebrauchen ?)

die Bedeutung ist mir zumindest theoretisch so einigermaßen klar, aber sie werden wirklich selten gebraucht dabei sind sie doch wirklich gar nicht so schrecklich diese Adjektive. Wahrscheinlich einfach aus der Mode gekommen und dadurch etwas in Vergessenheit geraten.
Aber daamin wird bestimmt für alle eine Bedeutung finden und sie mir sagen
teerose

Normal
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Beigetreten: 29/01/2010 08:13:25
Beiträge: 52
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hallo Gitti

ich habe für Dich nachgeschlagen:

tückisch

tückisch
Bedeutung 1
Im Sinn von eine tückische Krankheit
Oberbegriff schlimm

Bedeutung 2
Synonyme arglistig, heimtückisch
Oberbegriff hinterhältig

ruchlos
Synonym schamlos
Im Sinn von ohne
Oberbegriff privativspezifisch
Nomen Ruchlosigkeit

lapidar
Synonym beiläufig
Oberbegriff marginal

Lapidarium: Nomen, neutrum

fürbass
[363] * Fürbáß, ein Oberdeutsches im Hochdeutschen völlig veraltetes Nebenwort, für besser fort, weiter fort, von für, so fern es ehedem auch fort bedeutete. Es wurde gebraucht,
1) von dem Orte. (a) Für weiter fort, vorwärts; in welcher Bedeutung es mehrmahls in der Deutschen Bibel vorkommt. Fürbas gehen,
Matth. 4, 21. Sich fürbas wenden, 1 Sam. 10, 3. (b) Für anderwärts, an einem andern Orte. Schwabensp. Tit. 125. 2) Von der Zeit, länger, weiter hin, in Strykers altem Gedichte, und noch jetzt in der Schweizerischen Mundart. Nieders. vorbot.

schwatzhaft
Synonym geschwätzig
Im Sinn von die Neigung haben zu schwatzen
Oberbegriff neigungsspezifisch
Unterbegriffe redelustig, gesprächig, klatschsüchtig
Schwatzhaftigkeit

erbost
erbosen: Verb, Hilfsverb haben

erbost
Oberbegriff böse

erbosen
Synonym erzürnen
Beispiele "Der Gedanke an ihre Schwiegermutter erboste sie."
"Sie erboste sich über den Streich der Kinder."
Oberbegriff aufregen

kafkaesk

Synonyme: bedrohlich, rätselhaft, kafkaesk, beängstigend, grotesk,











daamin

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Beigetreten: 30/11/2009 22:50:23
Beiträge: 309
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Hallo Gitti,
wenn mich nicht alles täuscht, ist "kafkaesk" überhaupt nicht veraltet, sondern leitet sich von dem Schriftsteller "Franz Kafka" ab. Es ist somit meines Erachtens eher ein aus dem Fokus geratenes Modewort für Leute, die durch die Wortwahl ihren Bildungsstand demonstrieren zu können glauben. Es passt in den gehobenen Sprachgebrauch von Literatur- und Kulturkritiken oder auch in einen philosophischen Kontext.

Nicht veraltet ist meines Erachtens auch "tückisch" für "hinterhältig", es kommt von dem Nomen "Tücke". - Veraltet ist hingegen auf jeden Fall das Füllwort "fürbass" es kommt eigentlich nur noch im Zusammenspiel mit "fürbass schreiten" vor, was soviel bedeutet wie "voranschreiten" im Sinne von "laufen" - nicht im Sinne von "sich fortentwickeln". - Und es handelt sich dabei nicht um ein Adjektiv.

LG
daamin
daamin

Normal
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Beigetreten: 30/11/2009 22:50:23
Beiträge: 309
Offline

Hallo Gitti,
"ruchlos" klingt in meinen Ohren wirklich antiquiert, und nicht nur das: auch etwas moralinsauer. Man kann es verwenden, um zum Ausdruck zu bringen, dass man sich über das Maß an Gemeinheit der Handlung eines anderen mockiert.

Im Duden (21. Auflage, 1996) steht zu meiner Verwunderung, dass "ruchlos" dem gehobenen Sprachgebrauch zugeordnet ist - nichts von "veraltet". Naja, die Auflage ist ja selbst schon 14 Jahre alt, in dieser Zeit kann sich das Sprachempfinden auch schon geändert haben... - Weiß da vielleicht jemand etwas Aktuelleres dazu?

LG
daamin
ulgue63

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Beigetreten: 16/04/2010 15:43:24
Beiträge: 52
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Hallo,
erst einmal möchte ich alle hier Grüßen, das ist mein erster Beitrag.
Seltene Adjektive, sicher ein interessantes Thema. Die Adjektive tückisch, schwatzhaft und erbost, glaub ich werden gar nicht so selten gebraucht. Bei meinen Recherchen habe ich zu tückisch unter anderem die Bedeutung
meuchlings
gefunden. Dieses Adjektiv ist mir nicht geläufig. Ich denke Ich würde es eher mit Sagen und Legenden in Verbindung bringen. In unserem Sprachgebrauch kann ich es mir nicht vorstellen.
Ich habe auch noch zwei Adjektive gefunden, die ich als selten gebraucht einstufen würde.
konfrontativ
charakterologisch
Sind sie jetzt wirklich so selten in unserem Sprachgebrauch?

Gruß Ulgue
[Email] [WWW]
Gipsy

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Beigetreten: 31/05/2010 21:08:04
Beiträge: 26
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Hallo,

das Thema ist wirklich sehr interessant. Wenn ich beim Schreiben nach Synonymen suche, begegnen mir auch oft welche, die ich noch nie irgendwo praktisch angewendet gesehen habe.
Und eine wahre Fundgrube für seltene Adjektive sind alte Bücher! Ich kaufe sie mir immer auf dem Flohmarkt. Einerseits, weil ich die altdeutsche Schrift so gerne lese und zweitens, weil der Erzählstil so anders ist. Fremd und doch vertraut. Ich glaube, das liegt auch vor allem an den inzwischen aus der Mode gekommenen Adjektiven darin.

Beispiele:

zürnen

obsiegen

gewahren

ergötzen

Das Adjektiv "fürbass" hat mich schon als Kind erstaunt. In irgendeinem alten Kinderbuch von meiner Mutter kam das vor und ich musste den Brockhaus wälzen, um herauszufinden, was damit gemeint war

Viele Grüße
Gipsy
 
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