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Treffpunkt Konjugation

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Index » Stil » dünken - veraltet?
Autor Beitrag
daamin

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Beigetreten: 30/11/2009 22:50:23
Beiträge: 309
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Die Redewendung "der dünkt sich wohl etwas Besseres" ist mir aus dem alltäglichen Sprachgebrauch durchaus geläufig, wie aber ist es darüberhinaus mit dem Gebrauch des Verbs "dünken ": Welche Formen sind hier gebräuchlich und welche veraltet?

"Mir dünkt, sie ist gar nicht abgereist" = "Ich habe den Verdacht, dass sie nicht abgereist ist."
"Er dünkt sich ein Experte, seit er den Kurs besucht hat." = "Er hält sich für einen Experten, er glaubt, er sei ein Experte."
"Er dünkte seinen Vater in Frankfurt" = "Er glaubte, sein Vater wäre in Frankfurt."
"Mir dünkt, das ist nur eine seiner Ausreden" = "Ich glaube, habe den Verdacht, dass es nur eine Ausrede ist."

Meines Erachtens ist "dünken" eher gehoben. Ich würde es verwenden um herauszustellen, dass jemand sich für etwas besonderes hält mit dem leichten Unterton, dass dies nicht den Tatsachen entspricht. Oder in einem literarischen Kontext, um dem "Glauben" noch mehr Tiefe oder den Unterton von einer Vorahnung mitzugeben. Liege ich da richtig oder ist das Wort veraltet?

LG
daamin
teerose

Normal
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Beigetreten: 29/01/2010 08:13:25
Beiträge: 52
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grüsse dich daamin
"dünken" ist veraltet und bedeutet:
Synonyme:

[1] scheinen
[2] sich für jemanden, etwas halten, (gehoben, abwertend) dünkelhaft sein
Gegenwörter:

[1] denken, glauben, meinen, vermeinen, wissen
Oberbegriffe:

[1] vorkommen
[2] vermuten

dünken kommt aus dem Mittelhochdeutschen und wahrscheinlich ist die Weiterentwicklung to think
daamin

Normal
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Beigetreten: 30/11/2009 22:50:23
Beiträge: 309
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Hallo teerose,
...also veraltet ist auf jeden Fall die starke Konjugation von "dünken "
"Sie deuchte ihre Schwester in Frankfurt" schreibt man heute sicher auch in einem Roman nicht mehr.
"Mir hat gedeucht, das ist nur eine seiner Ausreden gewesen"
Laut Duden, 21. Auflage, 1996, gibt es diese Formen, sie sind allerdings veraltet. - Während "dünken " in keiner Weise gekennzeichnet ist.

LG
daamin
 
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