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Autor | Beitrag | |
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Netzverb
Normal Beigetreten: 07/05/2009 20:06:38 Beiträge: 77 Offline |
(1) wiegen (wog, gewogen)
(2) wiegen (wiegte, gewiegt) (3) wägen (wägte, gewägt) "Hat er sich in Sicherheit gewiegt oder gewogen?" Was meinen Sie? Richtig! Er "wiegte" sich in Sicherheit, wohingegen er sein Gewicht "wog". "Wiegen" in Verbindung mit Masse (Gewicht) wird immer stark gebeugt, also wog, gewogen (Bsp: sie wog zuviel, sie hat sich gestern gewogen, er wog die Äpfel im Supermarkt). Im Sinne von hin und her bewegen indes immer schwach (wiegte, gewiegt). Von letzterem leiten sich auch die Substantive "Wiege", "Wiegemesser", ... ab. Aber was ist mit "wägen"? Wägen ist fachsprachlich und wird (von Technikern) für "abwiegen", also für den Vorgang der Massebestimmung (i.d.R. auf die Waage legen), verwendet. |
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Netzverb
Normal Beigetreten: 07/05/2009 20:06:38 Beiträge: 77 Offline |
(1) bewegen (bewog, bewogen)
(2) bewegen (bewegte, bewegt) Die Beleidigung bewog ihn, tief bewegt sich nicht von der Stelle zu bewegen. Wie Sie sehen, stecken in "bewegen" 3 verschiedene Bedeutungen. Zunächst kann man bewegen im Sinne von "veranlassen zu" gebrauchen; diese Bedeutung fordert eine starke Beugung. Schwach gebeugt wird indessen im Sinne von "innerlich aufgewühlt, ergriffen, erregt" und im Sinne von "seinen Standort verändern". Der einleitende Satz kann also auch so lauten: Die Beleidigung veranlasste ihn, tief ergriffen einfach ruhig stehen zu bleiben. |
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Netzverb
Normal Beigetreten: 07/05/2009 20:06:38 Beiträge: 77 Offline |
(1) schaffen (schuf, geschaffen)
(2) schaffen (schaffte, geschafft) Stellen Sie sich vor, Sie schlagen ein berühmtes Buch auf und lesen: "Am Anfang schaffte Gott Himmel und Erde". Das klingt nicht nur unschön, sondern ist zudem auch falsch. Man beugt nämlich in Verbindung mit schöpferischen oder künstlerischen Tätigkeiten immer stark, sprich: der Künstler schuf ein Gemälde und Gott schuf Himmel und Erde. Für uns Normalsterbliche bleibt demnach nur der schwache Gebrauch von schaffen. Man schaffte also Ruhe und Ordnung, genauso wie man viel Platz geschafft (nicht geschaffen!) hat. Und zu guter Letzt darf man natürlich nicht den Streß auf Arbeit vergessen; der schafft einen bekanntlich ganz gewaltig. |
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Netzverb
Normal Beigetreten: 07/05/2009 20:06:38 Beiträge: 77 Offline |
(1) weben (wob, gewoben)
(2) weben (webte, gewebt) Der Dichter webt stark und die Textilindustrie schwach. Somit werden also Teppiche gewebt und Sagen gewoben. Es sei denn, es handelt sich um den sagenumwobenen fliegenden Teppich. This message was edited 1 time. Last update was at 26/04/2010 13:04:57 |
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Netzverb
Normal Beigetreten: 07/05/2009 20:06:38 Beiträge: 77 Offline |
(1) schleifen (schliff, geschliffen)
(2) schleifen (schleifte, geschleift) Messer werden "geschliffen", der Hochzeitsschleier der Braut wird aber über den Boden "geschleift". In der Armee "schliff" man die Soldaten, der Sprengmeister "schleifte" aber das alte Haus. Wiewohl gleich geschrieben, stecken also in dem Wort "schleifen" 2 Bedeutungen. Solche Wörter nennt man auch "Homonyme". Bei schleifen wird der Unterschied u.a. mit der Beugung (Konjunktion) sichtbar. Schleifen im Sinne von "Messer schärfen" oder "Soldaten schinden" wird stark (schliff, geschliffen), in der Bedeutung "über den Boden ziehen" oder "dem Erdboden gleichmachen" jedoch schwach (schleifte, geschleift) konjugiert. Homonym sind übrigens alle Wörter, die in der Rubrik "geschwächte Starke" noch vorgestellt werden bzw. schon vorgestellt wurden. |
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