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Treffpunkt Konjugation

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Index » Grammatik » Infinitiv
Autor Beitrag
ole2110

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Beigetreten: 05/10/2009 00:56:31
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Ich habe eine Frage zu Infinitivformen in verschiedenen Tempora:
Sind die Deutschen Infinitivformen jeweils nur im Präsens und Perfekt zu bennen, oder ist es auch legitim beispielsweise Infinitivformen für alle anderen Tempora zu bilden oder ist dies nicht zulässig (anerkannt)?
goebbi

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Beigetreten: 11/05/2009 21:16:19
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In vielen Publikationen [1] wird lediglich der Infinitiv Präsens und Perfekt genannt. Diese werden auch als Infinitiv I (Infinitiv Präsens) und Infinitiv II (Infinitiv Perfekt) bezeichnet. Neben der Unterscheidung nach diesen 2 Zeitformen spielt auch der Genus (Aktiv oder Passiv) eine Rolle. Somit ergeben sich insgesamt 6 Infinitivformen, welche zu nennen sind:

- Infinitiv Präsens Aktiv: tragen, wollen,
- Infinitiv Perfekt Aktiv: getragen haben, gewollt haben
- Infinitiv Präsens Vorgangspassiv: getragen werden
- Infinitiv Perfekt Vorgangspassiv: getragen worden sein
- Infinitiv Präsens Zustandspassiv: getragen sein
- Infinitiv Perfekt Zustandspassiv: getragen gewesen sein


Einige Publikationen [2] nennen zusätzlich die Futurformen im Aktiv:

- Infinitiv Futur I Aktiv: tragen werden, wollen werden,
- Infinitiv Futur II Aktiv: getragen sein werden, gewollt haben werden


Darüber hinaus sind lediglich noch die Futurformen im Passiv denkbar. Inwieweit diese Konstrukte jedoch sinnvoll sind, sei dahin gestellt:

- Infinitiv Futur I Vorgangspassiv: getragen werden werden
- Infinitiv Futur II Vorgangspassiv: getragen worden sein werden
- Infinitiv Futur I Zustandspassiv: gegangen sein werden
- Infinitiv Futur II Zustandspassiv: gegangen gewesen sein werden


Weitere Formen des Infinitivs lassen sich nicht bilden.

[1] z. B. Helbig/Buscha "Deutsche Grammatik"
[2] z. B. Drosdowski "Duden - Die Grammatik"
Cathy7

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Beigetreten: 30/11/2009 16:31:00
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hi olle 2110

der Infinitiv wird im Deutschen, wie auch in anderen Sprachen immer nach den Hilfsverben "sein" und "haben" benutzt.
In die verschiedenen Zeitformen wird nur das Hilfsverb gesetzt.
zum Beispiel: um 18.00Uhr bin ich in das Training gegangen
oder
oder nächste Woche, werde ich im Training gewesen sein
folglich
war ich vor vierzehn Tagen auch im Training gewesen
alle anderen Hilfekonstruktionen sind eine rein hypothetische Möglichkeit, die äusserst selten bzw. nie genutzt werden. Weder in der Umgangs noch in der Schriftsprache.

Cathy7
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reeca

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Beigetreten: 30/11/2009 22:00:53
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Hallo, liebe Mitschreiber!

ich hab auch eine Frage zum Thema Infinitiv:
Kann man Infinite Verbformen eigentlich auch in Sätzen anwenden? mir fällt zwar absolut kein Beispiel dafür ein, aber vielleicht euch ja.
Nehmen wir das Wort "sagen" zum Beispiel.
infinite Verbform ist dabei ja eben "sagen".
Und weiter? kann man das im Satz verwenden?und wenn nicht, wozu gibt es den Infinitiv eigentlich??

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod...
Cathy7

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Beigetreten: 30/11/2009 16:31:00
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hallo reeca,

man könnte sagen, dass zuviele Jäger des Hasen Tod sind... dies ist ein Konjunktiv.
oder
"sagen wir, wir könnten fliegen!" dies ist ebenfalls ein Konjunktiv
alle sagen, dass die Erde eine Kugel ist! dies ist die dritte Person Plural

Cathy7
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any

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Beigetreten: 30/11/2009 21:03:42
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ciao reeca,

ein Beispiel hat Dir Cathy ja schon gesagt........
- wenn wir Hilfsverb wie können, sollen, wollen, müssen.... verwenden kommt das Hauptverb danach immer im Infinitiv.........
z. B. ich will sagen, dass.......
- wenn wir zu + Verb verwenden
z.B. er ging hinein, um seiner Mutter zu sagen, dass er ....
es bleibt zu hoffen............

wenn ich noch eine Weile überlege, fallen mir bestimmt noch andere Anwendungen ein...........aber jetzt ist es schon späääääät.........
reeca

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Beigetreten: 30/11/2009 22:00:53
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ja stimmt, da habt ihr recht, ist ja auch logisch...
vielen dank!
alleine kann ein infinitiv aber nicht stehen, also ohne hilfsverb, oder?

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod...
any

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Beigetreten: 30/11/2009 21:03:42
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reeca wrote:ja stimmt, da habt ihr recht, ist ja auch logisch...
vielen dank!
alleine kann ein infinitiv aber nicht stehen, also ohne hilfsverb, oder?


grübel, grübel, grübel.............

mir fällt nichts anderes dazu ein............

entweder mit einem Hilfsverb..........das dann statt seiner konjugiert wird.
oder mit zu wie oben..........dann ist es aber eher eine Satzergänzung.
oder als "subastantiviertes" Verb...........z.B. zum Gehen, beim Gehen, das Gehen,...........

also hast Du da wohl Recht...........
aber ich werde noch ein wenig weiter grübeln............vielleicht fällt mir ja noch was ein..........

heute ist es ja noch früh am Tag...........
daamin

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Beigetreten: 30/11/2009 22:50:23
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Folgende Fälle sind mir bisher untergekommen:
1. Der Infinitiv steht in einer Konstruktion mit zu: Es ist ihm schwer gefallen, zu lügen. Er hat es nicht geschafft, den Koffer auf den Schrank zu heben. Zu lesen hat sie erst in der Grundschule gelernt. Sie hat gebeichtet, den Lehrer angelogen zu haben.
2. Der substantivierte Infitiv: Das Gehen fällt vielen Senioren schwer. Anklopfen und Grüßen gehören zur Etikette.
3. Der Infinitiv steht mit einem Modalverb: Er musste den Text von der Tafel abschreiben und auswendig lernen. Die Kinder durften auf der Wiese spielen. Er konnte nicht schreiben und essen gleichzeitig.
4. Der Infinitiv steht zusammen mit einem weiteren finiten Verb: Er lernte lesen. Die Kinder üben rechnen und schreiben.

Wie aber erklärt sich grammatikalisch die Redewendung: "leben und leben lassen..."?

LG
daamin
any

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Beigetreten: 30/11/2009 21:03:42
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sehr interessante Frage, daamin...........danke!
da hab ich noch was zum Grübeln.......

so aus dem Bauch raus..........
würde ich jetzt sagen, daß es auch substantivierte Infinitive sind.............da sie nicht alleine stehn können als vollwertiger Satz...........

z.B. "Leben und leben lassen" ist ein in vielen Ländern gebräuchliches Sprichwort, welches in dem 007-Titel "Leben und sterben lassen" aufgeriffen worden ist.
Cathy7

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Beigetreten: 30/11/2009 16:31:00
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hallo daamin.
ich zwar keine Koryphee auf diesem Gebiet ,aber ich würde es Ephraim Lessing zu schreiben. Er war Bibliothekar in Wolfenbüttel und wollte ein selbstbewusstes bürgertum, während in Frankreich schon die Arbeiter Revolution machten.
Also.. war Toleranz etwas, was Lessing beschäftigte..... abgeleitet aus dem Spruch "Rom sehen und Sterben"...also endlich am Ziel ankommen

Cathy7
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Cathy7

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Beigetreten: 30/11/2009 16:31:00
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diese Thema stelle ich nun mal in den Raum


Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern.( Konfuzius)

Cathy7
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rosmarin

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Beigetreten: 01/01/2010 17:09:02
Beiträge: 71
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hallo ole
Infinitiv (lat. infinitum, „das Unbestimmte“, „das Unvollendete“) ist der Name für eine Verbform, in der Numerus und (normalerweise) Person nicht ausgedrückt werden. Infinitivformen gibt es gleichwohl in verschiedenen Tempora („gesehen haben“) und unterschiedlicher Diathese („gesehen worden sein“). Zusammen mit den Partizipien gehört der Infinitiv zu den infiniten Verbformen.

Im Deutschen und in vielen anderen Sprachen wird der Infinitiv als Zitierform eines Verbs verwendet; dies ist jedoch nicht in allen Sprachen so. Eine Reihe von Sprachen, wie etwa das Neugriechische, haben beispielsweise gar keinen Infinitiv, andere Sprachen verfügen zwar über einen Infinitiv, dieser wird aber nicht als Zitierform gebraucht. Im Arabischen werden zur Ableitung der übrigen Verbformen die 3. Person Singular maskulin des Perfekts und des Imperfekts als Grundform benutzt. Beispiel: kataba - yaktubu („er schrieb - er schreibt“).
ania-niuszek

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Beigetreten: 15/05/2011 10:58:01
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Hallo, ich habe eine Bitte..
Ich beschreibe grad den Infinitiv. Meine Lehrerin verlangt von mir, dass ich bei dem Infinitiv I Präsens Aktiv, Infinitiv I Passiv, Zustandspassiv, Vorgangspassiv, Infinitiv II Aktiv, Infinitiv II Zustands -und Vorgangspassiv Beispielsätze und die genaue Verwendung der Sätze angebe bzw. zeige wo man sie verwendet in welchen Konstruktionen. Ich weiss nicht wie ich das beweisen soll.. Bitte, bitte, kann mir jemand helfen??
MfG
A.
 
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