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Index » Sonstiges » "verdattert" wo kommt das Wort her?
Autor Beitrag
Gipsy

Normal

Beigetreten: 31/05/2010 21:08:04
Beiträge: 26
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Hallo,

wie ich schon zu Loui sagte, interessiert es mich manchmal brennend, wo manche Wörter ihren Ursprung haben. Denn meist findet man nur was über die Bedeutung, aber selten etwas über die Herkunft eines Wortes.

Gerade ist mir aufgefallen, dass "verdattert sein" so ein Wort ist. Es ist allem Anschein nach weder lateinischen, noch grichischen Ursprungs. Ist es ein altdeutsches Wort? Oder etwas ganz anderes? Fragen über Fragen...

Die Bedeutung ist auf alle Fälle: "Verwirrt / überrascht sein"

Wo könnte man denn bei so einer Suche fündig werden? Google scheint hier so ratlos zu sein, wie ich und spuckt auch nur Synonyme und Bedeutungen aus.


Viele Grüße
Gipsy
Loui

Normal
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Beigetreten: 04/06/2010 21:27:13
Beiträge: 52
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Öhm, jetzt muss ich dir fast unterstellen, dass du nur zu faul warst richtig zu gucken

Seit dem 18 Jh. gebräuchlicher Ausdruck für "Verwirrt". Er ist das 2. Partizip von dem in verschiedenen Formen vorliegenden Verb "dattern, fattern, taddern" mit der Bedeutung "schwatzen, stottern, zittern". Wahrscheinlich lautnachahmender Ursprung. Auch Verbindung zu "Tatterich".


www.cosmiq.de

Ansonsten wird es als Redensart und zum Umgangssprachlichen zugeordnet.

Bei meiner Recherche hab ich gleich diese gute Internet-Seite entdeckt:

http://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=verdattert+sein&bool=relevanz&suchspalte[]=rart_ou
Vielleicht sollte ich sie auch gleich nochmal in den „Redensart“-Beitrag reinstellen, damit hier nicht allzu sehr die Themen durcheinandergeworfen werden.
Viel Spaß beim Durchstöbern

Gruß,
Loui

"Der Mensch ist Herr der Gegensätze, sie sind durch ihn, und also ist er vornehmer als sie. Vornehmer als der Tod, zu vornehm für diesen – das ist die Freiheit seines Kopfes. Vornehmer als das Leben, zu vornehm für dieses – das ist die Frömmigkeit in seinem Herzen." Thomas Mann "Der Zauberberg"
Gipsy

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Beigetreten: 31/05/2010 21:08:04
Beiträge: 26
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Wohl eher zu blind Ich habe immer nur Seiten mit Bedeutungen gefunden...wie auch immer, jetzt habe ICH Grund verdattert zu sein.
Das kommt von dem schwülen Wetter, ich bin schon den ganzen Tag irgendwie neben mir. Habe andauernd die falsche Nummer gewählt im Büro. Beim dritten Mal dachte die Kollegin, die leidgeprüft immer dran ging, ich mache das absichtlich

Die Redensarten-Seite ist gut. Ich stöbere schon fleißig darin. Gute Idee, den Link auch in dem anderen Beitrag zu posten.

Was mir grade noch einfällt: Auf Bayern Alpha kam früher immer eine Sendung, da wurden münchner Straßennamen erklärt. Die könnten sie auch mal wieder bringen, jetzt hätte ich abends Zeit zum Gucken.

Viele Grüße
Gipsy
Loui

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Beigetreten: 04/06/2010 21:27:13
Beiträge: 52
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Jaaaa verdattert das war ich bei folgender Wort-Zeichen-Spielerei, auch wenn das jetzt nicht gaaanz hier reinpasst
Aber eh ich es irgendwo hineinsetze, wo es nicht passt oder als neuen Beitrag eröffne, den keiner liest…dann lieber so


Das maximale Minimum.

Das hat solch einen antithetischen Charakter. Lustig.
An für sich sind ja schon die beiden Wörter der Gegensatz in sich: Minimum - Maximum.
Aber dann ist es durch Zufall noch so, dass das "maximale" kleingeschrieben wird und das "Minimum" durch die Substantivierung großgeschrieben. Da ist direkt alles verdreht und antithetisch verschoben. Fiel mir heute so auf - vielleicht liegt es wirklich am Wetter...

Konnte mir noch jemand folgen?

*kopfschüttel

Loui

This message was edited 1 time. Last update was at 08/06/2010 00:13:17


"Der Mensch ist Herr der Gegensätze, sie sind durch ihn, und also ist er vornehmer als sie. Vornehmer als der Tod, zu vornehm für diesen – das ist die Freiheit seines Kopfes. Vornehmer als das Leben, zu vornehm für dieses – das ist die Frömmigkeit in seinem Herzen." Thomas Mann "Der Zauberberg"
Gipsy

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Beigetreten: 31/05/2010 21:08:04
Beiträge: 26
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Hallo Loui,

ist das kein Oxymoron?
Ich meine, das damals bei "Mr.Bill" gelernt zu haben (da sag noch mal einer, aus Filmen kann man nichts Tiefsinniges fürs Leben mitnehmen

Wikipedia meint dazu:

Ein Oxymoron (griechisch: o??????? aus oxys, „scharf(sinnig)“, und moros, „dumm“; Mehrzahl: Oxymora) ist eine rhetorische Figur, bei der eine Formulierung aus zwei gegensätzlichen, einander (scheinbar) widersprechenden oder sich gegenseitig ausschließenden Begriffen gebildet wird. Häufig werden Oxymora in Form von Zwillingsformeln geprägt. Auch einzelne Wörter oder Begriffe oder auch ein ganzer Satz können ein Oxymoron bilden.

Das Oxymoron stellt als rhetorische Figur das Gegenteil von Tautologie, Hendiadyoin bzw. Pleonasmus dar. Das Wort „Oxymoron“ selbst ist bereits ein Oxymoron. Der innere Widerspruch eines Oxymorons ist gewollt und dient der pointierten Darstellung eines doppelbödigen, mehrdeutigen oder vielschichtigen Inhalts, indem das Sowohl-als-auch des Sachverhaltes begrifflich widergespiegelt wird. Als Stilfigur ist das Oxymoron daher in der Lyrik und der dichterischen Prosa von Bedeutung.

Oft werden Oxymora als Contradictio in adiecto (lat. „Widerspruch in der Beifügung“) gebildet. Hier steht ein Adjektiv, das ein Substantiv näher erläutern soll, in Widerspruch zu diesem. Im Deutschen kann die widersprechende Beifügung auch aus einem dem Grundwort widersprechenden Bestimmungswort eines zusammengesetzten Substantivs bestehen. Der Begriff 'Contradictio in adiecto' sagt nichts über den Ursprung des Widerspruchs aus, während der Widerspruch eines Oxymorons bewusst als Stilmittel eingesetzt wird. Ein unbeabsichtigtes Oxymoron ist also streng genommen kein solches, da Oxymora Stilmittel sind. Der Ausdruck "unbeabsichtigtes Oxymoron" stellt also eine Contradictio in adiecto dar.

Unbeabsichtigte „Oxymora“ entstehen besonders leicht, wenn die beiden Teilbegriffe unterschiedliche Bezüge haben, so ist ein vorläufiges Endergebnis ein Endergebnis, weil es am Ende der Zählung erfolgt, aber vorläufig, weil es noch korrigiert werden kann. Ein unfreiwilliges Oxymoron oder ein Contradictio in adiecto ist ein Lapsus, wenn ein Text etwa aus Unwissenheit oder nachlässiger Formulierung in sich widersprüchliche Aussagen macht (wie z. B. „Pilzsamen“).



Ich mag Oxymorone Friedenstruppen ist auch ein schönes....

This message was edited 1 time. Last update was at 08/06/2010 09:43:24


Viele Grüße
Gipsy
Loui

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Beigetreten: 04/06/2010 21:27:13
Beiträge: 52
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Ach verdammt Okay - erwischt.
Jaaa es ist ein Oxymoron, allerdings kann man ja jederzeit auch auf Antithese zurückgreifen. Allerdings habe ich nie direkt von Antithese gesprochen - nur von antithetischen Charakter

Wie heißt es so schön: Es gibt kein falsches Interpretieren, man muss nur alles begründen können

Aber danke für den kurzen Lehrgang bei wikipedia

Gruß,
Loui

This message was edited 1 time. Last update was at 08/06/2010 09:46:49


"Der Mensch ist Herr der Gegensätze, sie sind durch ihn, und also ist er vornehmer als sie. Vornehmer als der Tod, zu vornehm für diesen – das ist die Freiheit seines Kopfes. Vornehmer als das Leben, zu vornehm für dieses – das ist die Frömmigkeit in seinem Herzen." Thomas Mann "Der Zauberberg"
Gipsy

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Beigetreten: 31/05/2010 21:08:04
Beiträge: 26
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Das ist das Schöne an Wörtern: man kann so schön darüber philosophieren und sie nach allen Richtungen interpretieren. Zahlen sind dagegen wirklich totlangweilig


Viele Grüße
Gipsy
Sunburn

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Beigetreten: 06/06/2010 23:30:14
Beiträge: 12
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...ich will ja kein Erbsenzähler sein... - aber heißt es nicht "todlangweilig" ?
Inhaltlich gebe ich Dir allerdings Recht

This message was edited 1 time. Last update was at 08/06/2010 23:15:19

Gipsy

Normal

Beigetreten: 31/05/2010 21:08:04
Beiträge: 26
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Hallo sunburn,

aber selbstverfreilich hast du Recht!
Das Verb heißt natürlich "todlangweilig" Asche auf mein Haupt
Die Vorsilbe tod... bezieht sich natürlich auf das Substantiv Tod und wird deshalb mit 'd' geschrieben.

Ich verwechsle das trotzdem gerne, weil man "totschlagen" oder "totschießen" mit 't' schreibt

Aber vielen Dank für den Hinweis!

Viele Grüße
Gipsy
 
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