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Treffpunkt Konjugation

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Index » Sonstiges » Weltliteratur auf 20 Seiten - geht das???
Autor Beitrag
Anrheiner

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Beigetreten: 26/06/2010 18:38:22
Beiträge: 52
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Ich habe den Cicero (Zeitschrift für politische Kultur) gekauft und fand darin die Werbung der Reihe "Literatur kompakt". Zwölf Ausgaben mit je 20 Seiten, die dem Leser angeblich Werke wie
- Mann's Zauberberg
- Buddenbrock's
- Grass' Blechtrommel
- H. Mann's Professor Unrat
- Kafka's Prozess
- Goethe's Wahlverwandtschaften
usw.
vollständig erschließen sollen mit:
Inhaltsangabe, Schlüsselzitate, Autorenvorstellung, Einordnung in die Zeitgeschichte, Interpretationsansatz...

Kurz: Nicht selber lesen, nicht selber denken, wozu dann Bücher .

Persönlich meine ich, dies kann nur Bauernfängerei sein, denn könnte man die Werke auf 20 Seiten erfassen, hätten die Autoren nicht tw. über 600 Seiten gebraucht um die zu schreiben.

Und dann auch noch schreiben: "Alle Bände sind Bestandteil des Kanons Deutsche Literatur von Marcel Reich-Ranicki", auf dass die Leute dann meinen, sie seien gebildet.

Wie ist denn die Meinung im Forum dazu?

"Es stimmt: Eine Grille arbeitet nicht. Aber eine Ameise kann auch nicht singen."
Unbekannt
aus: Eduardo Galeano: Die Füße nach Oben
AnderAgger

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Beigetreten: 30/07/2010 14:34:14
Beiträge: 43
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Das taugt meines Erachtens nur als Auswahlhilfe für die Werke, die man GANZ lesen möchte.

Rausgeworfenes Geld, denn wesentlich genauer informieren kann ich mich auch im Internet, in Bibliotheken, auf Veranstaltungen (Buchmessen, Dichterlesungen) und in Buchläden.
[WWW]
Daisy_bluebell

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Beigetreten: 03/01/2012 20:11:32
Beiträge: 50
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Lieber Anrheiner,

ich verstehe genau, was du meinst.
Und ja, es ist Bauernfängerei! Aber genau das sind wahrscheinlich auch die Leute, die die Firma damit gewinnen will, da das diejenigen sind, die sich solche Sachen kaufen. Wahre Kenner kaufen sich doch solche Bücher selbst und machen sich ihre eigenen Gedanken und Notizen. Natürlich auch in Bibliotheken und im Internet kann man sich dann auch ohne hohen Abo Preis informieren. Ich denke, diese Hefte geben nur einen kurzen Einblick und sind wahrscheinlich auch für die Leute gedacht, die keine Lust haben, sich selbst Gedanken zu machen. Oder was meint ihr dazu?

Wer immer tut, was er schon kann,
bleibt immer das, was er schon ist.
Gretchen0910

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Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32
Beiträge: 150
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Ich glaube nicht, dass solche Zusammenfassungen zwangsläufig Bauernfängerei sein müssen. Wer sich nicht durch Stapel von Büchern lesen möchte, könnte sich dadurch einen Einblick (wenn eben auch nicht vollständig und umfassend) verschaffen. Man könnte derartige Zusammenfassungen auch als Basis für Diskussionen benutzen, während der Lektüre durch eigene Angaben erweitern oder als Vorbereitung für Prüfungen gebrauchen. Sofern Klarheit darüber herrscht, dass es eben nur Zusammenfassungen sind und sie die eigene Lektüre des jeweiligen Werkes nicht vollständig ersetzen können, finde ich sie durchaus potentiell nützlich. Natürlich könnte man auch selbst in der Bibliothek in Sekundärliteratur nachschlagen oder im Internet recherchieren – das würde jedoch deutlich mehr Zeit kosten. Und der Sinn dieser Zusammenfassungen scheint ja wohl die einfache und zeitsparende Aneignung eines Überblickswissens zu sein.
Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Das erinnert mich mal wieder an den Aphorismus von Woddy Allen, denn ich schon einmal in diesem Forum zitierte: „Ich habe jetzt auch Speedreading gelernt. Gestern habe ich Krieg und Frieden von Tolstoi in einem Tag gelesen. Es handelt von Rußland.“
 
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