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Treffpunkt Konjugation

Das Forum für die deutsche Sprache

Index » Grammatik » Mit Kommasetzung auf Kriegsfuß
Autor Beitrag
straalster

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Beigetreten: 08/08/2010 17:59:05
Beiträge: 58
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Es gibt so Tage, da würde ich ohne mit der Wimper zu zucken, 30-40 Kommata in einen 200Wörter langen Text bauen können. An anderen erscheint mir jedes gesetzte Komma fehl am Platz, zu viel oder schlicht unnötig. Meine sämtlichen Versuche, endlich mal hinter die korrekte Kommasetzung zu steigen, die gängigsten Regeln zu lernen oder überhaupt mal ein hilfreiches Lehrwerk zu finden, schlugen bisher immer fehl. Weiß von euch jemanden vielleicht Rat? Kennt ein gutes Regelwerk oder eine hilfreiche Übersicht im Internet? Bisher fahre ich mit meiner ‚Kommasetzung nach Gefühl‘ gar nicht mal sooo schlecht – zumindest nicht, wenn ich den betreffenden Text mehrere Male durchgelesen habe. Jedoch würde ich auch wirklich gern mal die Regeln beherrschen.
frostbeule66-01

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Beigetreten: 17/06/2010 19:59:49
Beiträge: 135
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Hallo, straalster!
Du hast völlig Recht. Die Kommasetzung im Deutschen ist nicht einfach. Ich schreibe auch meistens nach Gefühl. Obwohl. So einige Regeln fallen mir da schon ein:
Haupt- und Nebensätze werden durch Komma getrennt.

Zwei Hauptsätze werden mit Koma voneinander getrennt.
Die Kinder spielen mit dem Ball, andere mit dem Springseil.
Bei erweitertem Infinitiv mit zu wird ein Komma gesetzt.
Ich bitte Dich, auf Deine Schwester aufzupassen.
Komma bei Aufzählungen.
Rote, blaue, gelbe und grüne Luftballons steigen in den Himmel.
Ein ganz guter URL zu diesem Thema ist wohl dieser hier: http://www.educa.ch/tools/11563/files/r30a.pdf
Hier findest du recht gute Regeln und mit eindeutigen Beispielen dazu.
Oder auch dieser: http://www.akademie.de/gestalten/textgestaltung/kurse/neue-deutsche-rechtschreibung/kapitel-6/haupt-und-nebensaetze.html
frostbeule66-01

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Beigetreten: 17/06/2010 19:59:49
Beiträge: 135
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Halt: Ich noch mal: Die Kinder spielen mit dem Ball, andere mit dem Springseil.- Hier handelt es sich um Haupt- und Nebensatz.
Bei zwei Hauptsätzen müßte es heißen: Die Kinder spielen mit dem Ball, ander spielen mit dem Springseil.
Entschuldigung. War ein Fehler im Eifer des Gefechts.
Almut

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Beigetreten: 30/12/2010 09:39:52
Beiträge: 88
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Ich finde die deutsche Kommasetzung auch wirklich nicht einfach. Ich merke mir immer nur, dass vor "dass" und vor einem "das", das etwas näher beschreibt ein Komma kommt. Außerdem vor Konjunktionen und zwischen zwei Verben, wenn am Ende noch ein Verb mit "zu" steht.Und bei Aufzählungen natürlich.
Ansonsten geht ich nach Gefühl vor.
Habt ihr noch irgendwelche Tipps wie man sich die Kommaregeln besser merken kann oder könntet ihr die Kommaregeln in Kurzform vielleicht in dieses Forumthema als Antwort schreiben? Würde bestimmt vielen helfen.
Einen schönen Tag noch, wünscht Almut
Dailaya

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Beigetreten: 15/02/2011 16:12:20
Beiträge: 81
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Hallo an alle

Eine kleine Ergänzung zu den schon beschriebenen Grundregeln.

Das Komma trennt nachgestellte Einschübe vom übrigen Satz ab.
In Frankfurt, der bekannten Handelsstadt, befindet sich ein großes Messegelände.
Das Schiff kommt wöchentlich einmal, und zwar sonntags.

Die erweiterte Grundform eines Zeitwortes wird in den meisten Fällen durch Komma abgetrennt. Dabei gilt das "zu" allein nicht als Erweiterung.
Wir hatten keine Gelegenheit, uns zu sehen.
Aber: Wir hatten keine Gelegenheit zu baden.

Das Komma trennt den Gliedsatz vom Hauptsatz. Unter einem Gliedsatz versteht man einen Satz, der einem Teil eines anderen Satzes ersetzen kann:
Das du zuverlässig bist, freut mich.
Alle Kinder, die fleißig sind, erhalten ein Buch.

Alles Liebe

[Email]
Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Mir fiel in diesem Forum bereits auf, daß viele keine oder falsche Kommata setzen. Dabei ist die Kommasetzung meist einfach, denn sie folgt nicht bloß Regeln, sondern vor allem einem Sinn: der Strukturierung von Sätzen, und diese ist nicht willkürlich.

Muß man für die Kommasetzung Satzteile und Satztypen bestimmen können? Ein Grundverständnis schadet nicht, aber im Detail muß man sich damit nicht beschäftigen.

Meines Erachtens sollte man keine Regeln auswendig lernen – nur im Einzelfall kann das sinnvoll sein –, sondern die Struktur eines Satzes und damit den Sinn eines Kommas verstehen.

Willkürlich ist die Kommasetzung auch nicht in der Reform-, Reformreform- und Reformreformreformschreibung, diese geben aber wohl ein wenig die Strukturierung auf und erlauben unsinnige Auslassungen des Kommas, die nicht empfehlenswert und der Klarheit nicht dienlich sind. Die beiden Seiten seien daher lediglich als Grundlage empfohlen, und wenn man kann und darf durch sollte und muß ersetzt, kann man danach durchaus die Kommasetzung erlernen:
http://www.lernpfad.at/html/kommaregeln.html
http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/kk4zum/

Bei Canoo gibt es eine Kategorie über die Zeichensetzung, und es sollte helfen, die Beispiele durchzuarbeiten:
http://www.canoo.net/services/GermanSpelling/Regeln/Interpunktion/index.html

Ich kann noch das Buch „Komma, Punkt und alle anderen Satzzeichen“ (Dieter Berger, Duden, 1982, ISBN 3-441-01957-3) empfehlen. Man sollte sich von den zahlreichen Regeln nicht abschrecken lassen, das nützliche in diesem Buche sind tatsächlich die vielen Beispiele, die Gefühl und Verständis für die Satzstruktur vermitteln.

Ob das gleichnamige neuere Buch, ebenfalls bei Duden erschienen, allerdings von einem anderen Autor (Christian Stang), empfehlenswert ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Es ist hundert Seiten umfangreicher, und da es bei Duden erschien, folgt es vermutlich den nicht empfehlenswerten Regeln der Reformreformreform. (Das ist jedoch weniger ein Problem, wenn man sich die Kannfälle als Mußfälle denkt.)

This message was edited 4 times. Last update was at 06/03/2011 01:42:21

Gretchen0910

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Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32
Beiträge: 150
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Irgendwie stand ich auch schon immer ein wenig mit ihm auf Kriegsfuß, diesem kleinen Strich. Nach der gefühlten 95. Regeländerung in der deutschen Sprache, hab ich dann endgültig das Handtuch geworfen. Jetzt setze ich Kommata hauptsächlich nach Gefühl, bin dabei aber extrem unsicher. Mir fehlt allerdings auch die Motivation, um mich endlich mal länger damit zu beschäftigen.
Die hier geposteten Links fand ich mal mehr, mal weniger hilfreich. Habt ihr vielleicht irgendwelche Eselsbrücken, mit denen man die Regeln schneller verinnerlichen kann? Oder kennt ihr Lehrwerke oder Übersichten im Internet, die einen Übungsteil dafür anbieten?
Danke schon im Voraus für alle Antworten!
Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Regeländerungen in der deutschen Sprache gab es nie, so behaupteten jedenfalls die Reformer. Die Regeln der Rechtschreibung wirken sich nicht auf die Sprache aus, hieß es. Inzwischen wissen wir, daß das falsch ist, aber auch das war uns allen schon damals klar.

Was aber die Zeichensetzung betrifft, so gibt es heute eigentlich nur zwei Regelsysteme: das traditionelle und das staatliche. Eine Änderung gab es lediglich in den Staatsregeln, und auch dort betrifft es bloß einige Ergänzungen im neuen Regelwerk. Die vielen, gefühlt fünfundneunzig, Änderungen sind also eine Ausreden.

Heute verwenden eigentliche alle Zeitungen und Verlage überwiegend die Kommasetzung der traditionellen Rechtschreibung, wenn sie denn überhaupt noch eine richtige Kommasetzung haben (im Internet kann man manchmal daran zweifeln). Den absoluten Unsinn der Satzzeichenhäufung, der in den Staatsregeln bei direkter Rede angestrebt wird, machen sie hingegen leider mit.
Iggiz

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Beigetreten: 29/06/2011 15:06:35
Beiträge: 200
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Hallo,

ich versuche mich mit meinen Beitrag an den Kommaregeln. Ich versuche euch, Kommaregeln näher zu bringen. Dabei gehe ich selbst so damit vor, dass ich nach eigenen Befinden und Gefühl gehe. Meist liege ich damit richtig, denn es ist das eigene Sprachverständnis, das mich zu einer richtigen Setzung von Kommata bringt. Regeln kann man erlernen, aber wenn man diese nicht anwenden und auf andere Sätze projizieren kann.

1. Das Komma steht zwischen Aufzählungen gleichartiger Satzglieder.
Bsp: Meine Freundin ist ein hübsches, schlankes Mädchen.
Das Komma wird nur durch die Wörter und, oder, sowie, wie, sowohl ... als auch, entweder ... oder ersetzt.

2. Das Komma steht vor entgegengesetzter Konjunktion.
Bsp: aber, sondern, allein, doch, jedoch
Nicht nur seine Hände, sondern auch seine Füße waren kalt.

3. Das Komma steht nach Anreden. Eingeschobene Anreden werden durch ein Komma davor und danach abgegrenzt.
Bsp: "Lieber Michael, ...", "Dir, lieber Vater, gratuliere ich ..."

4. Das Komma steht nach Empfindungswörtern, wenn sie hervorgehoben werden.
"Ohje, ich...", "Aua, das tut weh!"

5. Das Komma schließt Appositionen ein.
"Der Direktor, ein alter Fuchs, lächelte."

6. In Satzreihen werden Hauptsätze durch Kommata getrennt. (Beispiel 1) Das Komma steht auch, wenn ein Hauptsatz in einen anderen eingeschoben wird. (Beispiel 2) Werden zwei vollständige Hauptsätze durch „und" bzw. „oder" verbunden, kann das Komma stehen. (Beispiel 3 und 4)
Bsp: Er rannte in den Klassenraum, er sah sich um, er handelte. (1)
Du kannst, ich betone es noch einmal, nicht an dieser Schule bleiben. (2)
Er rief den Schüler zu sich, und dieser nahm sein Zeugnis entgegen. (3)
Er rief den Schüler zu sich und dieser nahm sein Zeugnis entgegen. (4)

Und das sind nur einige Regeln. Es gibt noch einige mehr. Aber wie gesagt, dass alleinige Auswendiglernen von Regeln wird euch nicht weiterbringen. Viel eher sollte man dann üben, üben und nochmals üben.

Mit freundlichen Grüßen

Iggiz

This message was edited 2 times. Last update was at 08/02/2012 23:33:34

 
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