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Treffpunkt Konjugation

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Index » Rechtschreibung » Groß- und Kleinschreibung
Autor Beitrag
mel0010

Normal

Beigetreten: 05/09/2010 10:43:16
Beiträge: 51
Offline

Eigentlich sollte die neue Rechtschreibung ja vieles vereinfachen, aber bei manchen Dingen frage ich mich wirklich, ob das nun einfacher oder komplizierter geworden ist, so bei der Groß- und Kleinschreibung.
Substantivierte Adjektive schreibt man ja groß.
So wie zum Beispiel: etwas auf die Höhe treiben, jemanden auf dem Laufenden halten, sich im Klaren sein...
Aber da gibt es dann schon einige Ausnahmen, zum Beispiel wenn kein Artikel vorangeht wie bei: vor kurzem, von nah und fern.
Bezeichnungen von Tageszeiten schreibt man groß, wenn denen Adverbien wie vorgestern, heute, morgen etc. vorhergehen: heute Mittag, morgen Abend, vorgestern Nachmittag..
Das Wort Angst hingegen schreibt man zum Beispiel in Verbindung mit den Verben sein, bleiben und werden klein. "Mir ist angst und bange."
Manches erscheint mir ja logisch, aber bei manchen Dingen frag ich mich, obs nicht doch noch einfacher geht.
Wortraum

Normal

Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
Offline

Es geht einfach: man schreibe nach Sinn und Gefühl. Das Gefühl wurde leider kaputtgemacht, und der Sinn ist nicht immer klar. Doch auch für die Zweifel gibt es eine einfache Regel: bei Zweifeln schreibe man nach modern-traditionellen Regeln – andere nennen sie die „alten Regeln“ – klein, nach amtlichen Regeln groß.

Diese Faustregel funktioniert aber eigentlich nur mit der traditionellen Rechtschreibung – und wenn man nicht bei allem zweifelt. Die amtlichen Regeln sehen zwar vor, daß Scheinhauptwörter sinnfrei großgeschrieben und der Zweck der Großschreibung ad absurdum geführt wird, aber mit zahlreichen Ausnahmen. Bei Superlative, die man mit Wie erfragen kann, schreibt man beispielsweise klein („am meisten“, „am schnellsten“); kann man die Superlative mit Worauf oder Woran erfragen, schreibt man sie groß.

Möchte man nicht für völlig bescheuert gehalten werden, sollte man sich im Zweifel für die Kleinschreibung entscheiden. Oder zumindest die Faustregel müßte man erweitern: im Zweifel schreibe sinnwidrig und groß und hoffe, daß keiner über die Entscheidung nachdenke.

Aber selbst in Zeitungen findet man falsche Großschreibung, und Verlage wie Suhrkamp, die auch in traditionellen Regeln veröffentlichen, haben anscheinend nur noch Lektoren bekommen können, die bei der Großschreibung verunsichert sind. Die wohlwollende Annahme, es handele sich um Hausregeln, wird leider selten bestätigt, nämlich wenn es mal so mal so geschrieben wird, im selben Buch und manchmal auf derselben Seite.

Ich selbst bin leider auch oftmals verunsichert und bemerke, daß ich über die Schreibung nachdenke, wo ich früher niemals einen Gedanken daran hätte verschwenden müssen. (Das hat hier den Anklang, als sei ich Lektor, aber ich habe beruflich überhaupt nichts mit Sprache zu tun.)

This message was edited 1 time. Last update was at 07/11/2010 01:46:43

 
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