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Index » Sonstiges » Märchen
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Undine

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Beigetreten: 06/09/2010 11:25:24
Beiträge: 50
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Hallo Ladys und Gentlemen,

Märchen sind doch etwas Einzigartiges und sehr Schönes. Die fleißigen Gebrüder Grimm haben "dem Volk aufs Maul geschaut" und Geschichten, die sonst nur mündlich überliefert wurden, aufgeschrieben, gesammelt und so der Nachwelt erhalten. Typisch für Märchen ist, dass sie mit "Es war einmal..." anfangen und immer ein Happy End haben. Viele Märchen wurden auch verfilmt, es gibt schon ganz alte Varianten. Für die Weihnachtszeit wurden Märchen inzwischen mit deutschen Stars für das Fensehen neu verfilmt und wiederbelebt. Für jedes Märchen gibt es eine typische Redewendung, die sich teils lustigerweise sogar reimen, so dass man sofort weiß, um welches Märchen sich handelt. Hier einige Ratebeispiele:

"Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß´. ("Rumpelstilzchen")
"Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?" (die böse Stiefmutter in "Schneewittchen")
"Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter." ("Rapunzel")
"Aber Großmutter, warum hast du denn so große Augen?" "Damit ich dich besser sehen kann!", "Und warum hast du denn so große Ohren?" "Damit ich dich besser hören kann!" "Und warum hast du denn einen so großen Mund?" "Damit ich dich besser fressen kann!" ("Rotkäppchen und der böse Wolf")
"Knüppel aus dem Sack!" ("Tischlein deck dich")
"Drum schüttle den Apfelbaum, backe Brot und schüttle die Betten fleißig aus!" ("Frau Holle")
"Knusper, knusper Häuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?" "Es ist der Wind, das himmlische Kind!" ("Hänsel und Gretchen")

Viele Grüße von Undine
19jolie86

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Beigetreten: 21/03/2011 11:11:39
Beiträge: 50
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Ja, früher haben wir das richtig als Quiz gespielt.
Ganz bekannt ist natürlich auch der Schluss eines jeden Grimmschen Märchen: „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heut.“
Hier noch ein paar weitere Zitate:

„Buttje, buttje in de See! Mine Fru de Ilsebill will nich so as ick wohl will“ (Vom Fischer und seiner Frau)

„Hol uns raus, hol uns raus, sonst verbrennen wir“ oder „Schüttle mich, meine Äpfel sind schon alle samt reif.“ (Frau Holle)

„Rugge die gu, Blut ist im Schuh!“ (Aschenputtel)
„Ich bin so satt, ich mag kein Blatt, mäh! mäh!“ (Tischlein deck dich)
„Kikeriki, unsere goldene Jungfrau ist wieder hie.“ (Frau Holle)

„Wir Deutschen haben die Welt beherrscht, fremde Völker, die Nordsee und die Natur - den Konjunktiv nie.“
Dieter Hildebrandt (*1927), dt. Kabarettist
Silverstar

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Beigetreten: 25/03/2011 20:21:32
Beiträge: 15
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Ihr habt vollkommen recht, diese Aussagen setzen sich im Kopf fest, das heißt, man vergisst sie irgendwie nicht mehr, weil man sie direkt mit dem Märchen in Verbindung bringt, zumindest wenn man das Märchen schon einmal gehört oder gelesen hat. Die Idee das als Quiz zu spielen, kam mir bisher noch nie, doch ich finde, dass es durchaus eine interessante Idee ist, die man auch mit der ganzen Familie umsetzen kann.

Vor allem mein Jüngster hätte sicher viel Spaß bei solchen Aktivitäten und man würde die eine oder andere Wissenslücke, in Bezug auf Märchen bei sich selbst oder den Kids sehen, wobei ich behaupte, dass ich vermutlich die Meisten schon kenne, was ich von den Kindern nicht sagen kann. Es ist eigentlich sehr schade, dass die wissen, was ein Pokemon ist und welche es gibt, doch kaum noch lesen, oder Märchen kennen.
Iggiz

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Beigetreten: 29/06/2011 15:06:35
Beiträge: 200
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Hallo,

ich habe in meiner Kindheit sehr gerne Märchen geschaut. An jedem Sonntag wurde um Punkt 12.00 Uhr der Fernsehersender KIKA eingeschaltet und das Sonntagsmärchen geschaut. Ich mag die Märchen bis heute. Neuverfilmungen finde ich nicht passend, auch wenn sich nun einmal die Welt mit der Technik wandelt. Die meisten Sätze aus Märchen wurden bereits aufgelistet. Doch man kann diese Rätsel auch anders gestalten. Nämlich durch Fragestellungen.

Beispiele:
Wer war lange nicht beim Friseur? (Rapunzel)
Welche Band besiegt Kriminelle? (Die Bremer Stadtmusikanten)
Wo entgeht ein pensionierter Pfeifenraucher knapp dem Tod? (Bei Max und Moritz)
Wo gibt es einen hungrigen Stimmenimitator? (Der Wolf und die sieben Geißlein)

Die Idee dieser Ratestunde finde ich eine geeignete Variante. Denn jedes Märchen hat seine Moral

Mit freundlichen Grüßen

Iggiz
Iggiz

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Beigetreten: 29/06/2011 15:06:35
Beiträge: 200
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Hallo,

das Thema ließ mich nicht mehr los, sodass ich mir mein altes Märchenbuch der Gebrüder Grimm gesucht habe. Beim erneuten Durchblättern sind mir dann bei einigen Märchen doch einige Sätze, die das Märchen ausmachen, aufgefallen.

"Ich weine um meine goldene Kugel, die mir in den Brunnen hinabgefallen ist." (Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich)
"Brüderchen, ich bitte dich, trink nicht, sonst wirst du ein Wolf und frissest mich." (Brüderchen und Schwesterchen)
"Sieben auf einen Streich" (Das tapfere Schneiderlein)
"Ich suche meine Brüder, die sieben Raben." (Die sieben Raben)
"Ach, wem gehört der schöne Wald?" "Der gehört dem König Drosselbart, hättest du'n genommen, so wär er dein." (König Drosselbart)

Mit freundlichen Grüßen

Iggiz
Lucelina

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Beigetreten: 22/07/2011 15:00:28
Beiträge: 50
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"Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen" (Aschenputtel)
"Bäumchen rüttel Dich und schüttel Dich, wirf Gold und Silber über mich" (Aschenputtel)

Man gewöhnt sich an Allem, auch am Dativ^^
Lucelina

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Beigetreten: 22/07/2011 15:00:28
Beiträge: 50
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"Was rumpelt und pumpelt in meinem Bauch herum?
Ich meinte, es wären sechs Geißlein, so sind`s lauter Wackerstein." ( Der Wolf und die sieben jungen Geißlein)

"Königstochter, jüngste, mach mir auf!" (Froschkönig)

"Heinrich, der Wagen bricht!" (Froschkönig)

"Stripp, strapp, stroll, ist der Eimer bald voll?" (Daumerlings Wanderschaft)

"Frisch gewagt ist halb gewonnen." (Vom klugen Schneiderlein)

"Ich schleife die Schere und drehe geschwind, und hänge mein Mäntelchen nach dem Wind." (Hans im Glück)

Ich habe kürzlich einem Ferienkind aus einem alten Märchenbuch vorgelesen und wegen der altertümlichen Ausdrucksweise nur verständnislose Blicke geerntet. Gibt es eigentlich inzwischen überarbeitete Fassungen?

Man gewöhnt sich an Allem, auch am Dativ^^
Laura

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Beigetreten: 14/10/2011 20:12:49
Beiträge: 106
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schönes Thema, weckt wunderbare Kindheitserinnerungen

Lucelina wrote:
Ich habe kürzlich einem Ferienkind aus einem alten Märchenbuch vorgelesen und wegen der altertümlichen Ausdrucksweise nur verständnislose Blicke geerntet. Gibt es eigentlich inzwischen überarbeitete Fassungen?


Da habe ich grad in meinem Bücherregal nachgeschaut (habe hier verschiedene Märchenbücher des Verlags Eurobuch stehen) - bei Grimms Märchen heißt es im Vorwort: Vokabular, Orthographie und Interpunktion wurden vorsichtig an die Moderne angepasst, ohne die Originalsprache groß zu verändern, vielleicht wäre das etwas Passendes? (ISBN 3-85049-115-3, Ausgabe von 1998 )

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Gretchen0910

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Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32
Beiträge: 150
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Bei den Märchen- Versionen der Gebrüder Grimm aus meiner Kindheit hätte ich es sehr schade gefunden, wenn die Sprache nicht irgendwie ‚altertümlich‘ gewesen wäre. Auch wenn ich vieles im ersten Anlauf nicht verstand, erfragen oder selbst nachlesen musste, die Sprache war für mich ein großer Teil des Zaubers. Wären es die gleichen Ausdrücke gewesen, die ich auch so jeden Tag hörte oder in modernen Geschichten lesen konnte, die Märchen wären für mich nur halb so schön gewesen. So aber fand ich mich schon während der ersten Zeilen in einem Königreich irgendwo in der Vergangenheit wieder. Daher glaube ich statt gleich auf neuere Versionen zu springen, sollte man Kindern ruhig die Gelegenheit geben, sich in die Sprache einzufühlen. Natürlich nur, wenn nicht jedes zweite Wort Ratlosigkeit hervorruft.
Joy

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Beigetreten: 18/12/2011 19:46:07
Beiträge: 50
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Das ist witzig - unser Abimotto lautet "SimsalABIm - Unglaublich aber wahr". Momentan sind wir dabei, unsere Abizeitung passend zu gestalten und Ideen für die Bilder zu sammeln. Dabei spielen natürlich die bekannten Grimm-Märchen eine große Rolle, die meisten von euch genannten Beispiele sind natürlich jedem bekannt. Die altertümliche Sprache finde ich persönlich sehr schön, wir versuchen Abiberichte und die Rede unserer Jahrgangssprecherin auch an diesen Wortlaut anzupassen und dabei sind uns schon ganz schöne Ideen gekommen. Warum sollte man die Sprache auch modernisieren- dann verlieren die Märchen ja ein Teil ihres besonderen Reizes, auch wenn die Inhalte natürlich auch klasse sind.
Laura

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Beigetreten: 14/10/2011 20:12:49
Beiträge: 106
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Joy wrote:
Das ist witzig - unser Abimotto lautet "SimsalABIm - Unglaublich aber wahr". Momentan sind wir dabei, unsere Abizeitung passend zu gestalten und Ideen für die Bilder zu sammeln. Dabei spielen natürlich die bekannten Grimm-Märchen eine große Rolle, die meisten von euch genannten Beispiele sind natürlich jedem bekannt. Die altertümliche Sprache finde ich persönlich sehr schön, wir versuchen Abiberichte und die Rede unserer Jahrgangssprecherin auch an diesen Wortlaut anzupassen und dabei sind uns schon ganz schöne Ideen gekommen. Warum sollte man die Sprache auch modernisieren- dann verlieren die Märchen ja ein Teil ihres besonderen Reizes, auch wenn die Inhalte natürlich auch klasse sind.


das ist ja eine schöne Idee - was mir dazu spontan einfällt... wobei die meisten Ideen wahrscheinlich schon gefallen sind, aber ich stelle es mir auf jeden Fall schön und im wahrsten Sinne des Wortes märchenhaft vor

- Charakterisierungen der Mitschüler in der Abizeitung in Märchenform schreiben und/oder bei jedem überlegen, welche Märchenfigur zu demjenigen passt, das jeweils in dem Text verarbeiten
- Layout der Zeitung in Form eines altmodischen Märchenbuchs
- Abiball als Kostümball, jeder verkleidet sich als eine Märchenfigur - oder die Große Halle in Hogwarts nachempfinden, alle ins Harry-Potter-Märchen versetzen ... kann man aber auch evtl. miteinander verbinden
Gretchen0910

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Beigetreten: 17/11/2011 16:29:32
Beiträge: 150
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Das ist wirklich eine schöne Idee. Rückblick beginnend mit ‚Es war einmal eine Klasse ...‘ – bis hin zum ‚und wenn sie nicht gestorben/durchgefallen sind …‘
Dabei fällt auch wieder auf, wie schön und wertvoll die Abgrenzung der Märchensprache von der modernen Umgangssprache ist. Irgendwie verzaubert eben und damit passend zu Drachen, sprechenden Tieren, Schätzen, Schlössern, Feen, Elfen und was sich nicht alles so in den Märchenwelten finden lässt. Ich fände es für meine Neffen, meine Nichte und alle kleinen Verwandten die da noch kommen mögen jedenfalls sehr schade, wenn das angeglichen oder allzu sehr vereinfacht werden würde – entzaubernd und dadurch traurig.
 
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