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Treffpunkt Konjugation

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Index » Verben » schleifen - stark oder schwach gebeugt?
Autor Beitrag
daamin

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Beigetreten: 30/11/2009 22:50:23
Beiträge: 309
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Grundsätzlich sind mir von schleifen sowohl die starke als auch die schwache Form geläufig:
schleifen " - schliff - geschliffen" oder auch "schleifte, geschleift": "Er schleifte den schweren Sack auf dem Boden hinter sich her", "sie schleifte eine Menge nutzloser Dinge vom Trödelmarkt mit nach Hause", sie "schleifte die Kinder und den Hund überall mit hin, weil der Babysitter abgesagt hatte", "der verbogene Kotflügel schleifte am Rad".
Aber: "Die Designerin schliff die künstlichen Fingernägel perfekt in Form", "er brillierte mit einer geschliffenen Rede", "er hat das Messer geschliffen".
Offensichtlich tritt die starke Form immer dann auf, wenn der Sinn "in Form bringen" ist und die schwache Form, wenn der Sinn eher eine "schwer fallende, gebremste Bewegung, etwas Mühevolles" ist - auch im übertragenen Sinne.
Wie aber ist es beim Schleifen im Sinne von "dem Erdboden gleich machen", quasi beim Gebrauch der Abrißbirne: Sie schleiften die Burg? - Klingt zugegebenermaßen ungwöhnlich, aber "schliffen" klingt hier erst recht falsch.

This message was edited 1 time. Last update was at 15/12/2009 22:38:56


LG
daamin
sushini

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Beigetreten: 01/12/2009 23:11:00
Beiträge: 160
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ohje "Homonyme" Wörter mit verschiedenen Bedeutungen..
hmm, hier ist die Wortbedeutung gefragt

schleifen - schliff - geschliffen (stark)

Ich würde meinen, dass man das Verb austauschen könnte mit "etwas scharf machen".

schleifen - schleifte - geschleift (schwach)

Und hier würde ich es mit "etwas mit sich führen" austauschen.

Deine Wortbedeutung "Erdboden gleichmachen" ist ein sehr alter Gebrauch.

Eine Festung schleifen.
Das klingt ziemlich seltsam. Ist aber richtig, da "schleifen" z.B. etwas über den Boden ziehen oder eben Erdboden gleichmachen immer schwach konjugiert wird.

Schleifen im Sinne des Schärfens und Glättens wird unregelmäßig gebeugt: Er schleift, er schliff das Messer, er hat den Diamanten geschliffen. Sie hielt eine geschliffene Rede, eine glänzende, rhetorisch brillante. In der Bedeutung „über den Boden ziehen“ oder „zunichte machen“ wird schleifen hingegen regelmäßig konjugiert. Er schleifte das geschossene Wild hinter sich her. Burgen wurden geschleift, dem Erdboden gleich gemacht.
(Zitat: http://www.tagesspiegel.de/berlin/Brigitte-Grunert-Auf-deutsch-gesagt;art270,2915927)

Wie man sich so etwas merkt? Man muss sie lernen und eine gewisse Regel gibt es nicht. Man muss einfach die verschiedenen Wortbedeutungen kennen.

This message was edited 3 times. Last update was at 15/12/2009 20:17:55

Cathy7

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Beigetreten: 30/11/2009 16:31:00
Beiträge: 52
Standort: -----
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hallo daamin

"schleifen" ist ein interessanten Wort.... wir können etwas den "letzten Schliff" geben

es gibt Schleifverfahren, damit dieser Schliff kommt
es gibt Schleifmittel= etwas zum Glätten,Formen und Schärfen
aber auch der Drill bei den Rekuten--- wird als Schleifen bezeichnet
und wir binden Schleifen


Zeitform Person Wortform
Präsens ich schleife
du schleifst
er, sie, es schleift
Präteritum ich schleifte
Partizip II geschleift
Konjunktiv II ich schleifte
Imperativ Singular schleife!
Plural schleift!
Hilfsverb haben
Alle weiteren Formen: schleifen (Konjugation)

die Herkunft vom Mittelhochdeutschen slei(p)fen

Cathy7
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