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Index » Verben » etwas sacken lassen
Autor Beitrag
lobolina

Normal

Beigetreten: 07/09/2010 16:01:11
Beiträge: 39
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Das „sacken lassen“ lief mir jetzt mal wieder über den Weg, und ich habe mich gefragt, wie es zustande kommt.
Mit einem Sack hat es ja wohl nichts zu tun, sondern ist verwandt mit absacken, versacken etc.

Wenn man etwas [verbform]sacken lassen[/verbform] muss, bedeutet das meistens, dass man einen Moment über die Situation oder das Gehörte / Gelesene nachdenken muss, bevor man zu einer Reaktion oder Antwort fähig ist. Teilweise geschieht das auch aus Überforderung in der jeweiligen Situation, dass man erst einmal abwarten und sich erst beruhigen und überlegen muss / sollte, wie man reagiert. Man soll also die Situation zunächst verarbeiten, vielleicht sogar eine Nacht darüber schlafen, bevor man reagiert.

Zu findende Synonyme für dieses Verb sind z.B. auch verdauen, schlucken, verarbeiten, damit umgehen lernen, beruhigen, besänftigen - weniger glücklich finde ich benebeln, betäuben, anästhesieren, sedieren, ruhigstellen, da diese Verben mit dem „sacken lassen“ m.E. nicht austauschbar sind.

Eine schöne Erklärung für den Ursprung von „sacken lassen“ habe ich gefunden, an die ich erst gar nicht gedacht hatte, obwohl sie doch so offensichtlich ist: Wenn etwas aufgewirbelt wird, also z.B. der Kaffesatz in der Tasse, Staub in der Luft, Sand im Fluss, dann wird die Flüssigkeit oder die Luft trübe, und man kann nicht klar sehen. Wenn man dann diese Sachen wieder sacken lässt, also darauf wartet, bis sich die Sachen wieder beruhigt und gesetzt haben, wird die Flüssigkeit oder Luft wieder klarer, und man blickt wieder durch.

Was meint Ihr dazu? Oder kann man es noch anderweitig benutzen?

Es grüßt Euch

This message was edited 1 time. Last update was at 19/01/2011 11:38:55


Lobolina
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anmana

Normal

Beigetreten: 12/12/2010 20:04:45
Beiträge: 80
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Ich dachte bisher immer, dass das etwas "sacken lassen", wie auch sein Synonym "etwas verdauen" damit zu tun hat, dass man das Erlebte, Gehörte oder Erfahrene wie eine Mahlzeit, die man gerade zu sich genommen hat, langsam sacken, also weiter in den Körper sinken lässt, um Zeit zu gewinnen, um nicht den dicken Kloß an Information oder Emotion sofort bearbeiten zu müssen.
Man benutzt es ja auch z.B. nach einem Abendessen: „Ich gehe jetzt spazieren, um die Mahlzeit sacken zu lassen.“ oder „Lass uns doch noch einen Absacker trinken.“

Daher würde ich diese Redewendung ganz klar mit dem Verdauungsakt in Verbindung bringen.
Das Bild mit dem Kaffeesatz fand ich aber auch schön!
 
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