[Search]Suche [Recent Topics]Neueste Themen [Hottest Topics]Hottest Topics [Members]Mitgliederliste [Groups]Zurück zur Startseite [Moderation Log]Moderation Log [Register]Registrieren [Login]Anmelden

Treffpunkt Konjugation

Das Forum für die deutsche Sprache

Index » Verben » schaffen - stark oder schwach gebeugt?
Autor Beitrag
daamin

Normal
[Avatar]

Beigetreten: 30/11/2009 22:50:23
Beiträge: 309
Offline

Geschafft! - Ich habe es oder ich bin es - oder vielleicht auch beides. Mit "geschafft sein" möchte ich mich im Moment nicht weiter befassen, "geschafft" wird hier als Adjektiv verwendet.

"Geschafft haben" als Infinitiv II zu " schaffen " ist nicht nur angenehmer, sondern auch sprachlich interessanter, da gibt es nämlich auch noch die starke Form "geschaffen haben" (beides transitiv) und "geschafft haben - intransitiv":
Er hat es geschafft, die 3 Bälle zu jonglieren. Wenn er es eilig hat, schafft er den Weg zur Arbeit in 5 Minuten. Er schafft immer wieder neue Skulpturen. Er schuf an die 20 Meisterwerke. Das Kunstwerk wurde im frühen Mittelalter geschaffen. Der Nachbar schafft in der Bäckerei nebenan. Der Nachbar schaffte bei Quelle. Die Kinder schaffen mich mit dem andauernden Gequengel. Die Kinder haben mich geschafft. Wenn ich ihn jeden Morgen wieder auf das Thema anspreche, schaffe ich den Chef auch noch... Irgendwie sind diese Formen alle geläufig, die Verwendung der starken und schwachen Beugung ist dem Bauchgefühl nach eindeutig:

"schaffen - transitiv" in dem Sinne, dass einem eine Handlung gelingt bzw. dass man fähig ist, eine Leistung zu erbringen, wird schwach gebeugt: Er schaffte den Weg in 5 Minuten, d. h. er schaffte es, den Weg in 5 Minuten zurückzulegen. Ähnlich auch bei "jemanden schaffen", im Sinne von, ihn dazu bringen, dass er etwas tut oder lässt, was man will, seinen Willen beugen, sich durchsetzen: Die Kinder haben mich geschafft mit dem Gequengel (dann habe ich nachgegeben).
" schaffen - transitiv" im Sinne von erzeugen, wird stark gebeugt: Er schuf das Kunstwerk. Der Mensch ist nich - Aber t zum Fliegen geschaffen. Noch deutlicher wird das bei dem Kompositum " erschaffen ": Die Welt wurde in 7 Tagen erschaffen - Die Welt wurde in 7 Tagen erschafft klingt für meine Ohren falsch. - Obwohl ich diese Form in der Kunjugationstabelle auch gesehen habe.

"schaffen" im Sinne von "arbeiten", "einer Erwerbstätigkeit nachgehen" ist mir aus der Umgangssprache v. a. in Südwestddeutschland geläufig. Ob es anerkannt oder schon eher der Mundart zuzuordnen ist, weiß ich nicht und ich habe auch keine rechte Erklärung für die Beugung. Die regelmäßige Form "Er schaffte in der Systemgastronomie" klingt geläufiger, es passt auch irgendwie vom Sinn "arbeiten" und "leisten" besser zusammen als "erzeugen" (gemeint ist ja hier nicht die vordergründige Produktion am Fließband)...

This message was edited 2 times. Last update was at 19/12/2009 21:48:59


LG
daamin
daamin

Normal
[Avatar]

Beigetreten: 30/11/2009 22:50:23
Beiträge: 309
Offline

Fast hätte ich es noch ganz vergessen: Es gibt ja auch noch schaffen " im Sinne von transportieren, befördern: "Er schaffte die alten Möbel in den Keller." - Oder umgangssprachlich: "Die Kinder schafften den Müll herunter", "er wünschte, er könnte das Problem einfach aus der Welt schaffen..." Hier ist "schaffen" transitiv und wird schwach gebeugt.

Es gibt auch Komposita von "schaffen", die in diese Bedeutung passen: "wegschaffen", "fortschaffen", "beiseiteschaffen".




LG
daamin
 
Gehe zu:   
 

Impressum · Datenschutzerklärung · Einwilligungen