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Treffpunkt Konjugation
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Autor | Beitrag | |
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lobolina
Normal Beigetreten: 07/09/2010 16:01:11 Beiträge: 39 Offline |
Die Sonne scheint gerade so schön, und da wurde von einer Freundin das Wort „schmelzen in der Sonne“ benutzt, und dabei fiel mir wieder auf, dass viele Leute Probleme haben mit dem unregelmäßigen Verb „schmelzen“, welches sich in der Konjugation zum Beispiel zu „es schmilzt“ und „es ist geschmolzen“ bildet.
Desöfteren hört man „ich schmilze dahin“ oder „in der Sonne schmelzte der Schneemann“. Gerade in den Dialekten hört man diese falschen Verbformen oft. Ich finde, man kann sich die Verbbeugung eigentlich gut merken, da das „i“ nur in der 2. und 3. Person Singular vorkommt, also Du schmilzt oder der Schneemann (er) schmilzt. In den Vergangenheitsformen wird „schmelzen“ immer mit einem „o“ gebildet, also zu „schmolz….“, und dies für alle Personen, z.B. „er ist geschmolzen“ oder „Du hast (die Butter) geschmolzen“ oder „es hat geschmolzen“ (die Sonne hat das Eis weggeschmolzen). In diesem Sinne werde ich mich jetzt in der Sonne ein wenig schmelzen lassen – es grüßt Euch This message was edited 1 time. Last update was at 19/01/2011 13:57:25 |
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Lobolina |
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sushini
Normal Beigetreten: 01/12/2009 23:11:00 Beiträge: 160 Offline |
Liebe Lobolina,
ich frage mich zwar gerade, wo hier die Frage drin steckt, da es wie eine Feststellung klingt, aber ich knüpfe einfach mal mit meinem Wissen an. Das Verb "schmelzen" wird auf verschiedene Weise verwendet. Eine Bedeutung nennst du bereits, dass etwas flüssig gemacht wird oder flüssig wird. Es kann in diesem Fall einerseits Metalle durch Hitze schmelzen, andererseits kann etwas durch die Wärme der Sonne schmelzen zB das Eis. Des Weiteren nutzt man das Verb auch, um Gefühle zum Schmelzen zu bringen "Ich schmelze wegen seines Anblicks dahin" oder einfach weil man schwach wird. Über die Wortherkunft zu recherchieren finde ich immer besonders interessant! Folgendes habe ich gefunden: Das altfranzösische Wort "Email" (nicht zu verwechseln mit der E-mail heutzutage!) bedeutet "Schmelz" und ist auf das altfrankische Wort smalt - Schmelz zurückzuführen. Diese Wortform gelangte mit einer Lautverschiebung von lt zu lz (smalz) ins Romanische und bildete später das Wort "Schmalz" - ausgelassenes Fett. Der Schmelz und der Schmalz sind also schon mal verwandt. Neben der altfranzösischen Wortbedeutung gab es noch die mittellateinische smaltum und die italienische smalto aus dem dann Smalte/ Schmalte entwickelt hat. Wenn man nun davonausgeht, dass das althochdeutsche Wort smelzan germanisch smelta(zerfließen) die Weiterführung dessen betrachtet werden kann, dann haben wir auch die heutige Wortbedeutung gefunden. |
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Elwetrittsche
Normal Beigetreten: 19/03/2011 03:02:32 Beiträge: 71 Offline |
Hallo Leute, einen schönen Sonntag wünsch ich erst mal.
Also ich hab hier folgendes zu bemerken: es gibt auch die Konjugationsform er schmelzte. Diese Form wird im Zusammenhang mit Zwiebeln verwendet: "Er schmelzte die Zwiebeln in der Pfanne an" "Er macht geschmelzte Maultaschen" Diese Form ist nicht zu verwechseln mit dem Wort "schmelzen" in der Bedeutung sich verflüssigen, sondern bedeutet etwas in Schmalz zuzubereiten oder mit Schmalz zu überziehen. Eigentlich hätte dieses Wort im Zuge der Rehtschreibreform mit "ä" geschrieben werden müssen, wird es aber immer noch nicht. So what... |
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Kathi67
Normal Beigetreten: 18/04/2011 08:37:26 Beiträge: 61 Offline |
Hallo Elwetrittsche,
das ist ja interessant! Das mit den Umlauten und der Rechtschreibreform ist so eine Sache: Das Verb „schnäuzen“ schrieb man früher auch mit e, es wurde aber folgerichtig geändert, weil es von der Schnauze kommt – obwohl ich mich ja schon frage, ob man bei einer menschlichen Nase wirklich von einer Schnauze spricht oder jemals sprach. – Kann mich jemand eines Besseren belehren? Die Gemse schreibt man jetzt Gämse wegen der Abstammung von Gams. Die Schenke gibt es auch als Schänke, obwohl laut Duden die Form mit ä vorzuziehen ist – gefällt mir auch besser. Nur das Wort Eltern schreibt man immer noch nicht mit Ä. |
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Liebe Grüße Kathi |
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