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Treffpunkt Konjugation

Das Forum für die deutsche Sprache

Index » Stil » Abkürzungen und Anglizismen
Autor Beitrag
Almut

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Beigetreten: 30/12/2010 09:39:52
Beiträge: 88
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Hallo!
Kennt ihr das auch, dass ihr euch unterhaltet und euch die ganze Zeit fragt, was der andere ständig für Abkürzungen gebraucht? Ich finds immer schrecklich, wenn Leute andauernd Abkürzungen oder Anglizismen benutzen. Ich denke am häufigsten werden die in der Computerbranche verwendet. Aber kann man die Dinge nicht auch ganz aussprechen oder auf deutsch sagen, so dass es jeder versteht? Was für Begriffe habt ihr schon gehört, die ihr nicht verstanden habt oder bei denen ihr gedacht habt "wieso sagt der das jetzt auf Englisch?"?
Ich finds zum Beispiel schlimm, wenn man jetzt schon so "i like" sagt, nur weil man dass auf Facebook bei jedem Eintrag anklicken kann. Und warum gibts da kein "mag ich nicht"?
Hans Hansen

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Beigetreten: 13/12/2010 17:21:43
Beiträge: 50
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Da gebe ich Dir vollkommen recht. Mich nervt es auch ungemein. Überall nimmt man es mitlerweile wahr. Immer dieses aufgesetzte "ich will um jeden Preis zeigen wie cool ich bin und darum check ich alles in old school englisch". Ganz schlimm fand ich diesen "yes, we can" Boom. Sicherlich kann man darüber streiten, ob es ein gelungener Wahlslogan für die Vereinigten Staaten war. Aber dieses völlig unreflektierte Übernehmen in unseren alltäglichen Sprachgebrauch fand, und finde ich immer noch, einfach fürchterlich.
Toll find ich allerdings Deine Überlegung mit der "mag ich nicht"-Option auf Facebook oder anderen einschlägigen Seiten. Das gefällt mir gut.
HelloKitty

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Beigetreten: 27/12/2010 15:30:30
Beiträge: 50
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Also mir ist das schon oft passiert, dass ich mir in einem Gespräch dachte, was möchte er jetzt von mir Leute die nur so reden möchten wirklich einfach nur cool wirken, aber meiner Meinung nacht bewirkt sowas genau das Gegenteil..wirkt irgendwie lächerlich, weil es total überflüssig ist so zu reden! Wieso muss man smoken, fresh, und maken sagen??? Mir ging dieses "I´m lovin it" auf die Nerven...nur weil eine Fast Food Kette so Werbung macht konnten alle plötzlich nicht mehr sagen "Ich liebe es" Das mit dem "mag ich nicht" Button finde ich auch sehr interessant..bin gespannt ob es darauf eine gute Antwrot gibt...vielleicht wird er ja jetzt auch eingeführt
Messalina

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Beigetreten: 20/12/2010 11:59:31
Beiträge: 66
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Hallöle,

Früher nannten nannten wir das Aküfi, also Abkürzfimmel und da war es bei Weitem nicht so schlimm wie heute. Ich glaube, dass es richtig mit der SMS- Schreiberei losging. Durch Aküs war es billiger. Früher habe ich auch mehr SMS geschrieben und da ich alles lieber ausgeschrieben habe, wurde es schon teuer. Aber SMS können meines Erachtens auch zu Missverständnissen führen, eben, weil man wegen des Geldes doch versucht hat, den Text möglichst kurz zu halten. Da lieb ich doch meine Telefonflat.
Was die Anglizismen im täglichen Leben ( z.b. in Einkaufstraßen) angeht, so hat es ja schon viele Umfragen nach der Übersezung von verschiedenen Ausrücken und und Werbebannern gegeben. Viele konnten sich nur denken, was es bedeutet, aber nicht übersetzen. Wär doch ein toll, wenn ein großes Geschäft wieder zur Deutschen Sprache zurückfände und z.B. Sommerschlussverkauf, Sonderangebote usw. auf die Scheibe schreiben würde. Mich würde das gefallen.
Oder meint Ihr, dass das gar nicht auffallen würde?
Bis dahin

Messalina
Hans Hansen

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Beigetreten: 13/12/2010 17:21:43
Beiträge: 50
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Ich denke schon, daß es auffallen würde, wenn die Geschäfte einfach die Dinge wieder beim richtigen Namen nennen würden. Also mir würde es auf jeden Fall auffallen, und so einigen in meinem näheren Bekanntenkreis auch. Ich würde es sehr schön finden.
Daß es anscheinend aber auch funktioniert sich einigermaßen zu verständigen, wenn man nur Abkürzungen benutzt, hat uns ja vor einigen Jahren die Band Die Fantastischen Vier, oder wenn wir schon bei Abkürzungen sind: Fanta4, gezeigt. Mit ihrem Lied MFG haben sie uns ja klar zu vestehen gegeben wo wir mittlerweile angekommen sind. Durch dieses Lied ist mir erst so richtig bewußt geworden, welchen Schaden die Kultur der deutschen Sprache bisweilen genommen hat.
magicsale

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Beigetreten: 07/02/2011 16:31:22
Beiträge: 6
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Hi 2 all! (um mal direkt beim Thema zu bleiben)

Ich denke, hier muss man mal ein wenig unterscheiden. "In der Computerbranche" ist getrennt zu sehen zu dem normalen Abkürz- und Anglizismenwahn.
Ich komme selbst aus der Branche und kann sagen, wenn man zwanghaft versucht, bestimmte englische Begriffe mit deutschen zu übersetzen, so ist das so, als würde man einem Handwerker sagen, dass er ab nun seinem Gesellen zuschreien soll "bring mir einen großen Hammer, mit dem ich hier genug Wucht hab, um die Wand zu zertrümmern" anstelle von "Gib mir den Mottek"... Fachsprache ist nunmal da, um Leuten vom Fach Begrifflichkeiten schnell zu erläutern (und das gilt ja für jede Branche).
Das Problem: diese mischt sich zunehmend in unser alltägliches Leben (und da gebe ich dir recht, vor allem im Bereich IT/Design, weil da viele Leute einfach mal "reinschnuppern").

Der ganze Wahn kommt meiner Meinung nach aber nicht nur aus dem Bereich der SmS, sondern vor allem Chats, Foren, Games (bzw Spielen ) und allen anderen computergestützen Bereichen, in dem mal aus welchen Gründen auch immer Zeit sparen will.
Ich sag dazu nur: l33tsp34k... um damals Zeit zu sparen, weil man mit anderen Dingen zu schaffen hatte, hat man sich einfach andere ähnlich aussehende Tasten gesucht, die nahe an den eigentlich verwendeten lagen. Heraus kam eine Mischung aus Buschstaben und Zahlen, die Worte anders darstellten - leetspeech war geboren...

Ich denke, dieser Wahn wird in den nächsten Jahren noch stark zunehmen... Warum? Weil unsere Welt immer schneller wird und wir uns selbst immer mehr Druck aufbauen, nicht soviel "Zeit zu verschwenden", indem wir Wörter ausschreiben...

imho: cowcrap...

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod...
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Messalina

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Beigetreten: 20/12/2010 11:59:31
Beiträge: 66
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Hallöle,

Es geht ja nicht um die fachspezifischen Ausdrücke, da habe ich auch gar kein Problem mit. Wobei mir da eher die lateinischen um die Ohren gehauen werde. Sie stören mich einfach bei den einfachen Dingen des Lebens. Man geht nicht mehr zum "Einkaufen in die Stadt", sondern zum "Shoppen in die City". Fährt man mit dem Auto in die Stadt, so sucht man verzweifelt ein Schild mit Zentrum, vielerorts steht schon City drauf - ein Einkaufszentrum wird zum Ciycenter, Hundefutter zu Dogsdinner, ein Cafe wird zum Coffee shop usw. usw. Jetzt kann man natürlich mit dem Argument kommen, wir sind eine weltoffene Stadt und Englisch ist nun mal Weltsprache, aber früher haben die Touristen auch so den Weg in die Innenstadt gefunden und fanden ein Cafe, um einen Kaffee zu trinken.
Ich kann mich irren, aber ich meine, dass in anderen Ländern die Menschen im alltäglichen Leben nicht so damit konfrontiert werden, außer vielleicht in absoluten Touristenzentren. Welche Erfahrungen habt ihr diesbezüglich inm Ausland gemacht?
magicsale

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Beigetreten: 07/02/2011 16:31:22
Beiträge: 6
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Heyho!

Kann ich dir direkt sagen:
Ich war noch vor 2 Wochen in Mailand, einer eigentlichen Touristenmetropole im Norden Italiens, sollte man meinen.
Tja, man weiß ja, dass Italiener und englisch auf Kriegsfuß stehen...
Da dort viele Italiener kein oder kaum englisch sprechen (warum auch immer man noch nicht erkannt hat, dass es nützlich sein könnte, das in der Schule verpflichtend zu unterrichten) ist es eine Wohltat, wenn man zumindest auf einigen (wenigen) Straßenschilder oder Flyern etc sich mit englisch orientieren kann.

Nur kurze Anmerkung:
Letzten Oktober war ich dagegen mal in Stockholm - dort ist es GAR kein Problem, sich durchzufragen oder sonstwie zu orientieren. Nicht nur, dass dort viele Leute deutsch sprechen (kein Wunder, bei der Vergangenheit), sondern nahezu jeder kann Englisch sprechen (auch eine 80-jährige Oma, die mir weitergeholfen hat) und auch alle Schilder sind zweisprachig...

Als Tourist muss ich also sagen: es kommt offenbar immer auf das Land an, wie sehr man sich ohne Heimatsprachenkenntnisse durchschlagen kann. Ich persönlich finde das zweisprachige Modell aber am besten

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod...
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Messalina

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Beigetreten: 20/12/2010 11:59:31
Beiträge: 66
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Hallöle Magicsale,

Zweisprachige Schilder sind für mich auch ein o.k. Nicht nur die Italiener stehen damit auf Kriegsfuß, sondern auch die Franzosen sind da sehr eigen. Aber nichts desto trotz kann es auch sehr spannend sein, sich ein paar Brocken vorher anzueignen, eine Stadtkarte zu organisieren und der Rest klappt dann meist ganz gut mit Freundlichkeit und den sogenannten "Händen und Füßen".
Bisher hat das eigentlich bei mir ganz gut funktioniert. Die meisten reagieren sehr entgegenkommend und freuen sich, dass man sich in Ihrer Sprache versucht. Ist natürlich für einen Kurztrip nicht so geeignet. Aber wird man denn in Stockholm oder Mailand auch mit englischer Werbung in fast jedem Schaufenster konfrontiert oder nicht. Das würde mich schon noch interessieren.

Bis dahin

Dagmar
pokerking

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Beigetreten: 10/03/2011 21:15:04
Beiträge: 8
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Ich finde es vollkommen verständlich, wenn Citroen mit "creative Technology" oder Corvette mit "The only sports car that matters." wirbt, da zum Beispiel Volkswagen in Nordamerika mit dem Slogan "Autobahn for all" wirbt.
Ob dies wirklich nötig ist, ist eine andere Frage.
Meiner Meinung nach sollte das jeder so Machen wie er es für richtig hält.
Wenn man nur sagt Das gehört so und so kann sich die Sprache ja gar nicht mehr entwickeln.
Das wichtigste ist doch, dass es verständlich ist und sich nicht nach Ohrenkrebs anhört. Und wenn jeder die Wörter oder Ausdrücke so verwendet wie er es für richtig hält ist die Chance das es sich gut anhört am größten.


Mit freundlich Grüßen
 
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