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Treffpunkt Konjugation

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Index » Grammatik » Groß- und Kleinschreibung
Autor Beitrag
Almut

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Beigetreten: 30/12/2010 09:39:52
Beiträge: 88
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Viele Leute schreiben, zumindest im Internet und SMS ja nur noch klein heutzutage.
Hier sind ein paar humorvolle Beispiele, warum man vielleicht doch besser auf Groß- und Kleinschreibung achten sollte.

Sie konnte geschickt Blasen und Glieder
behandlen.
Sie konnte geschickt blasen und Glieder
behandeln.

Helft den armen Vögeln.
Helft den Armen vögeln.

Sich brüsten und anderem zuwenden.
Sich Brüsten und anderem zuwenden.

Wäre er doch nur Dichter!
Wäre er doch nur dichter!

Warum sind füllige Frauen gut zu Vögeln?
Warum sind füllige Frauen gut zu vögeln?

Er hatte liebe Genossen.
Er hatte Liebe genossen.

Die nackte Sucht zu quälen.
Die Nackte sucht zu quälen.

Der Gefangene floh.
Der gefangene Floh.

Die Beispiele kommen aus einer Studivz-Gruppe, aber wenn euch selbst noch Beispiele Einfälle, schreibt einfach welche dazu.
Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Das klassische und bis zum Überdruß zitierte Beispiel: es tut mir leid; es tut mir Leid.
Dailaya

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Beigetreten: 15/02/2011 16:12:20
Beiträge: 81
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Groß schreibt man das erste Wort eines Satzes

Groß schreibt man alle wirklichen Hauptwörter: Himmel, Kindheit, Reichtum, Verständis.

Groß schreibt man Wörter aller Art, wenn sie als Hauptwörter gebraucht werden: das Gute, der Abgeortnete, allerlei Schönes, etwas Wichtiges, etc.

Groß schreibt man Anredefürwörter in Briefen. Die Höflichkeitsanrede "Sie" mit dem zugehörigen besitzanzeigenden Fürwort "Ihr" wird immer groß geschrieben: Liebe Tante. Heute möchte ich Dir herzlich für Dein Weihnachtsgeschenk danken.....

Groß schreibt man die von erdkundlichen Namen abgeleiteten Wörter auf -er: Schweizer Industrie, eine Kölner Firma.

Klein schreibt man die von erdkundlichen Namen abgeleiteter Eigenschaftswörter auf -isch, wen sie nicht Teil eines Eigennamens sind: chinesische Seide, westfälischer Schinken.

Klein geschrieben werden Hauptwörter, wenn sie wie Wörter einer anderen Wortart verwendet werden: anfangs, abends, sonntags, ein bißchen (bisschen).

Eine kleine Auflistung, um die Groß- und Kleinschreibung zu verdeutlichen

Alles Liebe
[Email]
California

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Beigetreten: 14/02/2011 15:02:02
Beiträge: 100
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Hallo Zusammen,

ja ja, die Groß- und Kleinschreibung. Vor allem die Großschreibung bereitet nicht wenigen Menschen Mühe. Warum können wir es nicht so ähnlich machen wie die Engländer? Nun ja, klagen hilft nicht. Eigentlich ist die Großschreibung gar nicht so schwer, wenn man die Regeln kennt. Wie schon gesagt wurde, werden alle Substantive groß geschrieben. Es gibt aber auch Substantive, die man nicht anfassen kann. Zum Beispiel das Wort "Scheinheiligkeit". Solche Wörter sind substantivierte Verben. Oder das Wort Großzügigkeit. Das ist ein substantiviertes Adjektiv. Natürlich werden auch alle Namen und auch Monatsnamen groß geschrieben. Auch schriftliche Anreden, die sich an eine bestimmte Person richten, werden groß geschrieben.

Liebe Grüße
Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Scheinheilig ist natürlich ein Adjektiv.

> Warum können wir es nicht so ähnlich machen
> wie die Engländer?

Deutsch ist eine der leserlichsten Sprachen dieser Welt, und die Großschreibung erhöht die Leserlichkeit; das tut sie sogar dann, wenn man sie in englischen Texten einführt und die Lesedauer und das Textverständnis von Englisch-Muttersprachlern mißt. Wieso sollten wir das ändern wollen?

Außerdem sind Hauptwörter Sinnträger eines Satzes. Das ist erkenntlich, wenn man beispielsweise vom letzten Satz nur die Hauptwörter aufzählt: Hauptwörter, Sinnträger, Satz. Wieso sollte man sich etwas abschauen, was für die eigene Schriftsprache so schlechter geeignet ist?

Gibt es im Englischen eine Unterscheidung in der Bedeutung zwischen groß- und kleingeschriebenen Wörtern? Nein. Warum sollte man sich das abschauen?

Gibt es im Englischen eine Diffenzierungsmöglichkeit vermittels Groß- und Kleinschreibung? Nein. Warum sollte man sich das abschauen?

Hingegen sollte man die Zerstörung der Großschreibung durch die Staatsschreibung rückgängig machen, denn diese erlaubt, sie fordert die Großschreibung von Scheinhauptwörtern: im Allgemeinen, des Näheren, das Folgende. Dies legt Schwerpunkt auf unbedeutende Scheinhauptwörter, dies markiert diese als besonders wichtig und führt damit den Sinn der Großschreibung ad absurdum.

Sollte man meinen, dies sei der Gipfel, so muß man sich belehren lassen: Es gibt sogar Schreiber, die meinen, es heiße die Meisten, das Wenige, alles Andere. Nein, so weit ist nicht einmal die Staatsschreibung gegangen!

This message was edited 3 times. Last update was at 16/03/2011 21:28:52

California

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Beigetreten: 14/02/2011 15:02:02
Beiträge: 100
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Hallo Wortraum,

"scheinheilig" ist ein Adjektiv und kein Verb. Da hast Du vollkommen recht. Da ich Englisch (fast) genauso wie Deutsch in Wort und Schrift beherrsche, sind mir beide Sprachen willkommen. Auch haben sie beide ihre eigene Logik. Einige Sätze von Dir ergeben für mich wenig Sinn. Das liegt aber eher daran, dass Deine Ausdrucksweise etwas kompliziert ist. Ansonsten hast Du Recht ... Auch mir liegt an keiner Anglisierung unserer deutschen Sprache. Übrigens ist die deutsche Sprache in Schrift einfacher als die Geprochene Sprache; das liegt daran, dass unsere Grammatik einer Systematik unterliegt, die wie die Mathematik erlernbar ist - sofern sie verstanden wird.

Liebe Grüße
Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Meine Ausdrucksweise ist kompliziert? Auf Anhieb kann ich mich nicht erinnern, wann mir das schon einmal gesagt wurde.

Welche Sätze ergeben denn keinen Sinn? Ich kann gerne versuchen zu erklären, was ich damit meine. Vielleicht sind sie auch wirklich einfach nur unsinnig?!
Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Meine Ausdrucksweise ist kompliziert? Auf Anhieb kann ich mich nicht erinnern, wann mir das schon einmal gesagt wurde.

Welche Sätze ergeben denn keinen Sinn? Ich kann gerne versuchen zu erklären, was ich damit meine. Vielleicht sind sie auch wirklich einfach nur unsinnig?!
California

Normal

Beigetreten: 14/02/2011 15:02:02
Beiträge: 100
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Hallo Wortraum,

ich musste etwas darüber nachdenken, warum ich Deine Ausdrucksweise etwas kompliziert finde. Vielleicht liegt das daran, dass mir Dein Geschriebenes etwas zusammenhangslos vorkommt. Ich muss ganz genau lesen, um zu verstehen, was Du meinst. Aber vielleicht bin ich ja auch nur schwer von Begriff?

Was die Scheinhauptwörter betrifft wie das Meiste, etc. bin ich der Meinung, dass sie dennoch groß geschrieben werden müssen, da ein Artikel davor steht. Das war doch auch schon vor der Reform so, oder? Vielleicht irre ich mich auch. Ich jedenfalls schreibe sie groß. Aber ich musste etwas stutzen, was "das ist der Gipfel" anbelangt. Denn dieser Gipfel hat nichts mit dem Gipfel eines Berges zu tun. Mein Vorschlag ist, dass alle Substantive, vor denen man einen bestimmten und unbestimmten Artikel setzen kann, sollten groß geschrieben werden. Die anderen - wie Dein Gipfel, pardon: gipfel - sollte klein geschrieben werden, denn davor kann man keinen unbestimmten Artikel setzen.

Liebe Grüße
Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Was die Scheinhauptwörter betrifft wie das Meiste, etc. bin ich der Meinung, dass sie dennoch groß geschrieben werden müssen, da ein Artikel davor steht. Das war doch auch schon vor der Reform so, oder?
Weder davor noch währenddessen noch danach.

Das mit dem Gipfel verstehe ich nicht. Was haben unbestimmte Artikel und Metaphern oder geflügelte Worte mit der Großschreibung zu tun, und warum sollte man ein echtes Hauptwort kleinschreiben? Das Wort „gipfel“ gibt es im Deutschen zudem nicht, es gibt lediglich ein Verb „gipfeln“.

Ebenso seltsam scheint mir eine solch willkürliche Regelung, man solle Großschreibung an der Unbestimmheit festmachen. Was wäre der Nutzen einer solchen Regel, wo ein Gewinn an Verständnis, an Strukturierung? Wasser oder Mehl können, wenn nicht eine Art gemeint ist, keinen unbestimmten Artikel haben; und deswegen solle man sie kleinschreiben?

Es gibt aber einige Wortteile, die wie gewöhnliche Hauptwörter aussehen, tatsächlich auch von ihnen abstammen, die aber in einer neuen Verbindung ihren Charakter als Hauptwort verlieren, zum Beispiel bei kopfstehen. Da es sich um ein trennbares Verb handelt, schreibt man: Er steht kopf. Kopf ist hier Teil des Verbes und kein Hauptwort, da es aber einzeln steht und in dieser Form ungewöhnlich ist, könnte man es leicht für ein Hauptwort halten.

Was den Gipfel betrifft, so halten wir uns besser an die klassische Definition eines Hauptwortes, statt eine neue zu erfinden: es ist artikelfähig, es ist beugbar, es ist nicht steigerbar.

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