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Index » Stolpersteine » Litfasssäule oder Litfaßsäule
Autor Beitrag
frostbeule66-01

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Beigetreten: 17/06/2010 19:59:49
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Stelle ich mir eine Litfasssäule oder Litfaßsäule vor, dann sehe ich vor meinem inneren Auge ein Fass- ähnliches Gebilde, welches mit vielen bunten Plakaten, Anmerkungen und Ankündigungen sowie Werbungen beklebt ist. Demnach müßten wir die Litfasssäule so schreiben. Aber was ist denn ein Lit- Fass? Bedeutet es die Abkürzung von Literfass? Aber ein Literfass wäre als Litfasssäule ziemlich klein, die Plakate dürften nur in Minigröße sein und zum Lesen der Werbungen und Ankündigungen bräuchten wir alle wohl zumindest eine Brille.
Ist natürlich Quatsch. Die Litfaßsäule erhielt ihren Namen nach Ihrem Erfinder, einem Karl Ludwig von Hinkeldey Litfaß. Er erhielt das erste Monopol zum Aufstellen solcher Säulen zur Plakatierung in Berlin. Die richtige Schreibung fußt also auf dem Namen des Erfinders.
Messalina

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Beigetreten: 20/12/2010 11:59:31
Beiträge: 66
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Hallo frostbeute,

Die Litfaßsäule wird mit scharfem s geschrieben. Dies liegt daran, dass auch nach der neuen Rechtschreibung Eigennamen nicht verändert werden. Die Säule trägt den Namen des Erfinders, dem Berliner Buchdrucker Ernst Theodor Amadeus Litfaß (1816-1876). Angeblich hat er diese erfunden, weil in Berlin ungeordnet, wo man Lust hatte Plakate gehängt wurde und ihn das störte. Die erste gab es im Juni 1855 aufgestellt und das Interesse war so groß, dass es einen Monat später schon 100 waren.

Interessant ist aber meiner Meinung nach woher der Nachname Litfaß kommt, bzw. was es bedeutet. Ein Litfass war früher ein Gewürz- oder Obstweinfass. Erzeuger der Weine oder Wirte, die diesen Wein aus schenkten bekamen diesen Namen. Ob es auch heute noch Litfässer gibt, konnte ich allerdings nicht herausfinden.
frostbeule66-01

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Beigetreten: 17/06/2010 19:59:49
Beiträge: 135
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Hallo, Messalina!
Ich habe nach dem Lesen deines Beitrages gleich noch mal nachgeschlagen und muss gestehen: Mir ist ein Fehler unterlaufen! Karl Ludwig Friedrich von Hinkeldey (1805 bis 1856) war der damalige Polizeipräsident Berlins, der zu Zeiten der wilden Plakatkleberei dem guten alten Berliner Buchdrucker Ernst Theodor Amadeus Litfaß das Monopol zum Aufstellen von zunächst 150 „Annoncier-Säulen“ einrichtete.
Deine Recherche zu den Weinfässern (Litfass) war mir bisher nicht bekannt. Danke für die wissenswerten Neuigkeiten!
 
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