Suche
Neueste Themen
Hottest Topics
Mitgliederliste
Zurück zur Startseite
Moderation Log
Registrieren
Anmelden
Treffpunkt Konjugation
Das Forum für die deutsche Sprache
Autor | Beitrag | |
---|---|---|
Lynnie_Red
Normal Beigetreten: 17/01/2010 19:28:40 Beiträge: 103 Offline |
Hallo Leute,
ich habe mir bei canoo.net mal das Wort gären angeschaut. Das Präteritum und Konjunktiv sehen seltsam aus. Ich überlege nun, ob ich das Wort verwenden könnte - auch im richtigen Sinnkontext: Das habe ich im Wörterbuch der Uni Leipzig gefunden: Nach den Worten des ehemaligen Londoner Polizeichefs gibt es kleine Netzwerke militanter Extremisten, die bei Terrorchef Osama bin Laden ausgebildet worden seien und in britischen Städten "gären". (Quelle: n-tv.de vom 07.03.2005) gären=brodeln mit Tendenz zum Überkochen? Nicht nur bei den Vorposten der Doktrin - den Truppen im Irak, in Afghanistan und anderswo - gären Frustration und Zweifel. (Quelle: spiegel.de vom 28.04.2005) - also ich würde eher nähren benutzen, gären=heranzüchten? So lang, dass die Teiglinge vor dem Backen gären können, nachdem sie in der TTW ausgeschnitten wurden. (Quelle: archiv.tagesspiegel.de vom 20.06.2005) =hier würde ich aufgehen verwenden. Also ich finde, das ganze Wort schwierig. Sieht das jemand auch so oder anders? |
|
|
||
daamin
Normal Beigetreten: 30/11/2009 22:50:23 Beiträge: 309 Offline |
Hallo Lynnie_Red,
"gären " kann sowohl stark als auch schwach flektiert werden, wobei in der ursprünglichen Bedeutung von "im Gärungsprozess befindlich sein" die starke Flexion gebräuchlicher ist: "Der Wein hat gegoren." Wenn man das Ergebnis des Gärungsprozesses betrachtet, wird das Perfekt mit "sein" gebildet: "Der Apfelsaft ist gegoren." Im übertragenen Sinn verwendet man häufiger die schwache Form: "Die Angst gärte." (= brodelte im Verborgenen, nahm an Gewicht zu) "Gären " im übertragenen Sinn ist etwas Bedrohliches, Unheilvolles; eine Entwicklung, die im Verborgenen abläuft, eine Sache gewinnt im Verborgenen an Kraft bzw. Macht: Beispielsweise ein Konflikt gärt. "Gären" im übertragenen Sinn hat auch den Beigeschmack einer Entwicklung, bei der man nicht genau vorhersagen kann, was dabei herauskommt. "Etwas ist nicht ganz ausgegoren" bedeutet, es ist nicht zu Ende gedacht. |
|
LG daamin |
||
|
||
frostbeule66
Normal Beigetreten: 16/04/2010 08:34:07 Beiträge: 55 Standort: zu Hause im schönen Sachsen Offline |
Beim Gären denke ich ganz schnell und zu aller erst an Getränke. Da ist manchmal gären notwendig und deshalb gut- da schmeckt das Produkt des Gärens auch ganz lecker, zum Beispiel beim Sekt. Beim Apfelsaft hat es etwas ekliges, also schlecht und unnütz- gegorener Apfelsaft kann nur noch weggeschüttet werden. Hier ist das Verb up to date. Aber bei dem Verb gären in der Bedeutung von im Untergrund brodeln ist die Bedeutung- meiner Meinung nach- antiquiert. Genau so wie das Verb brodeln, oder auch schwelen. Beide finde ich antiquitiert. Aber welches Verb verwendet man dann, um die gleiche Erklärung für einen Zustand zu finden. Mir fällt da nicht viel ein- eigentlich gar nichts. Könnt ihr mir helfen? | |
Als Leseratte begegnen mir viele Wörter, doch manchmal frager ich mich, wie man mit so wenig Worten so viel Mist verzapfen kann. Also, Leute, laßt uns Worte pfegen- Sie brauchen uns dringend! |
||
|
||
|
|