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Treffpunkt Konjugation

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Index » Grammatik » Zusammen- und Getrenntschreibung
Autor Beitrag
Dailaya

Normal

Beigetreten: 15/02/2011 16:12:20
Beiträge: 81
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Im Bereich der Zusammen- und Getrenntschreibung unterliegt die deutsche Rechtschreibung einer ständigen Entwicklung. Feste Richtlinien können daher nicht aufgestellt werden. Die folgenden Hinweise sind Orientierunshilfen. Im Zweifelsfall schreibt man getrennt.

Zusammen schreibt man, wenn ein neuer Begriff entsteht: Du sollst dich nicht so gehenlassen. Getrennt schreibt man, wenn die beiden zusammengehörigen Wörter ihren ursprünglichen Sinn bewahrt haben: Du mußt den Teig jetzt gehen lassen.

Verbindungen mit einem Hauptwort schreibt man zusammen, wenn das Hauptwort verblaßt ist und nicht mehr als eigenständiges empfunden wird: wetterleuchten, kopfstehen, infolge, zugunsten. Getrennt schreibt man, wenn das Hauptwort asl eigenständiges angesehen wird: Sorge tragen, Posten stehen, unter Bezug auf, in Frage.

Der Entwicklungsvorgang bringt es mit sich, das Getrennt- und Zusammenschreibung nebeneinander stehen können: Dank sagen - danksagen, auf Grund - aufgrund.

Alles Liebe
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Miraculix1967

Normal

Beigetreten: 23/03/2011 08:39:11
Beiträge: 53
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Interessant wird es aber für den Fall, in dem zwei zusammengesetzte Substantive zusammen- oder getrennt geschrieben werden sollen. Und noch problematischer wird es, wenn das eine Wort mit dem gleichen Vokal aufhört, mit dem das nächste beginnt.

Ich nenne hier mal ein paar Beispiele dazu:

Bundesligaabsteiger oder Bundesliga-Absteiger

Teeei oder Tee-Ei

Eine feste Regelung dazu, was nun richtig ist oder was nicht, habe ich bisher dazu noch nirgends gefunden. Man muss allerdings zugeben, dass der Bundesliga-Absteiger mit Bindestrich stilistisch irgendwie eleganter aussieht, nicht wahr? Daher frage ich mich ernsthaft: Wie sieht das hier bei zusammengesetzten Hauptwörtern aus? Welche Regeln gelten da?

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
Kathi67

Normal

Beigetreten: 18/04/2011 08:37:26
Beiträge: 61
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Hallo Miraculix1967,

im Deutschbuch (Deutsch und Kommunikation, Fröhler u.a., Manz, Wien 2006), das ich für den Unterricht verwende heißt es dazu:

„Nomen kann man zusammensetzen. Es entsteht dadurch ein neuer Begriff. Der Artikel einer Zusammensetzung richtet sich immer nach dem letzten Wort.“ Als Beispiel wird das Megawort „Arbeitsunfallversicherungsgesetzesnovelle“ angeführt.

In diesem Fall fiele es mir schwer, einen Bindestrich zu machen.

Was ich ganz unmöglich finde, sind Bindestriche bei einem Fugen-S. Bislang konnte ich aber noch keine entsprechende Regel finden, die dies verbieten würde. – Das wäre mir das liebste . Mir tut das irgendwie weh, wenn nach einem „s“ ein Bindestrich steht und das Wort mehr oder weniger gewaltsam unterbricht.

Kennt jemand von euch eine solche Regel, die meinen Schmerz lindern könnte ?

Liebe Grüße
Kathi
Wortraum

Normal

Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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Miraculix1967 wrote:Eine feste Regelung dazu, was nun richtig ist oder was nicht, habe ich bisher dazu noch nirgends gefunden.
Gott sei Dank, wenigstens hier nicht. Stilregeln und -empfehlungen gibt es aber sehr wohl, und eine davon lautet: Verwende den Bindestrich, um ein Wortteil hervorzuheben oder die Bedeutung zu verdeutlichen.

Schlecht und nur grammatisch richtig: Staubecken
Gut: Staub-Ecken oder Stau-Becken

Bindestriche sind nicht dazu da, Verbindungen auseinanderzureißen:
Möglicher Bindestrich: Messer-Schleifmaschine (Was ein Messer und eine Schleifmaschine ist, ist klar.)
Falsch verwendeter Bindestrich: Messerschleif-Maschine (Was ein Messerschleif sein soll, weiß niemand.)

Der Bindestrich sollte vor allem verwendet werden, wenn er die Lesbarkeit erhöht:
Schlecht und falsch verwendet: Schleif-Maschine
Gut verwendet: Tiefsee-Ebene (Vergleich: Tiefseeebne)

Verwandt damit ist auch das vernünftige Setzen des Bindestriches. Die Staatschreibung plädiert zwar für Unvernunft, dennoch kann man sinnig und unsinnig trennen. Wenn man über die Zwergel-
sternkunde schreibt, sollte man sie besser trennen.

@Kathi67:
Das finde ich witzig, ich gehöre auch zu denen, die sich bei Bindestrichen nach einem Fugen-s unwohl fühlen.

Dennoch kam es vor, daß ich selbst einen setzte. Mir war zwar nicht wohl dabei, und doch schien er in diesem Falle so sinnvoll, daß ich ihn setzte. Das sagt mir: ich möchte stilistische Empfehlungen im Deutschunterricht, geistvolle Schreiber, aber keine Verbote. Also nur eine Faustregel: Fugen-s und Bindestrich, das mache nich’!

This message was edited 3 times. Last update was at 25/04/2011 20:44:54

 
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