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Treffpunkt Konjugation

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Index » Rechtschreibung » Silbentrennung bei Wörtern mit ck
Autor Beitrag
mel0010

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Beigetreten: 05/09/2010 10:43:16
Beiträge: 51
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Hallo und guten Tag!
Ich habe gestern mit meinem Lebensgefährten eine Diskussion bezüglich der Silbentrennung bei Wörtern mit ck gehabt. Ich glaubte, mich zu erinnern, dass bei Wörtern mit ck, die man trennen will aus dem ck ein kk wird. So zum Beispiel bei dem Wort "strecken" - also "strek-ken". Er hat gemeint, dass er das überhaupt noch nie gehört hat.
Daraufhin habe ich im Internet recherchiert und herausgefunden, dass diese Regel anscheinend wieder abgeschafft wurde und man zum Beispiel "strecken" jetzt folgendermaßen ankürzt: "stre-cken".
Ich finde das Ganze zwar etwas einfacher, aber dennoch muss ich den Zeitpunkt, an dem diese Regel geändert wurde wohl versäumt haben.
19jolie86

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Beigetreten: 21/03/2011 11:11:39
Beiträge: 50
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Ja, die Silbentrennung bei Wörtern mit ck mittels kk ist die alte Rechtschreibung. Sicherlich mag Ihnen dies einfacher erscheinen als die neue Rechtschreibform. Allerdings musste die veraltete Norm den heutigen Erfordernissen angepasst werden.
Kein Mensch kann plausibel machen, warum „irgend jemand“ auseinander schreiben soll - und „irgendwann“ aber zusammenschreiben muss. Eine Vereinfachung durch Systematisierung war daher überfällig.
Das Ziel der alten amtlichen Rechtschreibung von 1901/1902 war damals, dem gesamten deutschen Sprachraum eine einheitliche Rechtschreibung zu verschaffen. Dies galt besonders im Hinblick auf die Schulen. Die Schweiz und Österreich schlossen sich dieser Normierung an. Das Anliegen, auch für Einfachheit der Rechtschreibung zu sorgen, blieb dabei auf der Strecke. Seit Bestehen der amtlichen Rechtschreibung gibt es daher Bestrebungen und Vorschläge, sie zu ändern und zu vereinfachen.

„Wir Deutschen haben die Welt beherrscht, fremde Völker, die Nordsee und die Natur - den Konjunktiv nie.“
Dieter Hildebrandt (*1927), dt. Kabarettist
California

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Beigetreten: 14/02/2011 15:02:02
Beiträge: 100
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Hallo Zusammen,

wie schon gesagt wurde, ist die Regel, ein Wort mit einem "ck" in der Mitte anders zu trennen, durch die neue deutsche Rechtschreibung geändert worden. Früher wurde - auch dies ist schon gesagt worden - das Wort "strecken" zu "strek-ken". Heute schreibt man es so: "stre-cken". Seit etwa zehn Jahren gilt diese neue Regel, wenn mich nicht alles täuscht. Es gibt eigentlich keinen sinnvollen Grund dafür, dass aus einem "ck" "k-k" wurde. Und so begrüße ich die neue Regel. Dennoch gibt es viele andere Beispiele, in denen die neue deutsche Rechtschreibung inkonsequent und unlogisch ist. Zu einer Vereinfachung hat sie meiner Meinung nach überhaupt nicht geführt, sondern eher zu einer allgemeinen Verunsicherung. Die Fehler - auch die der Redakteure, Autoren von Zeitungen und Bücher, ja auch der Lehrer! - haben dramatisch zugenommen. In dieser Anzahl gab es das früher nicht.

Liebe Grüße
Miraculix1967

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Beigetreten: 23/03/2011 08:39:11
Beiträge: 53
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Wann diese Regelung genau eingeführt wurde, dass kann ich Dir beantworten: Zunächst wurde die neue deutsche Rechtschreibung zum 1. August 1998 eingeführt. Man hat aber damals übergangsweise bis 2005 den Schulen gestattet, sowohl die alte als auch die neue Regel parallel anzuerkennen. Das hieß: Wenn ein Schüler in diesem Zeitraum ein Wort nach der alten Rechtsschreibung schrieb, dann durfte ihm das nicht als Fehler angestrichen werden. Dies berichtete meine heute 16-Jährige Nichte, die in diesem Zeitraum davon betroffen war. Leider hat sie mir nicht weiter berichtet, wie es heute ist. Wenn ich aber den aktuellen Duden aufschlage, dann sehe ich, dass in vielen Dingen beide Regelungen nach wie vor parallel gehalten werden, so auch die Sache mit dem "ck".

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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19jolie86 wrote:Allerdings musste die veraltete Norm den heutigen Erfordernissen angepasst werden.
Jetzt bin ich gespannt, was sich an den Erfordernissen einer Rechtschreibung in den letzten ein oder zwei Jahrzehnten geändert hat. Und mich interessiert, was Du überhaupt als veraltet siehst und warum Du es so siehst, schließlich sind die meisten Änderungen der Staatsschreibung ein willkürlicher Rückgriff auf ein- bis zweihundert alte Regeln. Was macht sie plötzlich „modern“?

19jolie86 wrote:Kein Mensch kann plausibel machen, warum „irgend jemand“ auseinander schreiben soll - und „irgendwann“ aber zusammenschreiben muss.
Die Erklärung ist einfach, geradezu banal: jemand bewahrt eine größere Selbständigkeit als wann, man schreibt deswegen das eine getrennt, das andere zusammen. Das Verschmelzen von Wörtern, also die Univerbierung, ist ein Hauptmerkmal deutscher Wortbildung, sie ist aber abhängig von der Bedeutung, von der Verblassung und Selbständigkeit der Wörter, und sie ist ein langsamer Prozeß. Eine staatliche Regelung ist daher ein großer Unfug – wennschon in diesem Fall vermutlich lediglich der Zeit vorgegriffen, was aber nun nicht mehr zu erfahren ist.

Wie plausibel ist es eigentlich, auseinanderschreiben getrennt zu schreiben, zusammenschreiben aber zusammen?

This message was edited 1 time. Last update was at 24/03/2011 00:45:57

Wortraum

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Beigetreten: 06/11/2010 19:47:25
Beiträge: 425
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California wrote:Es gibt eigentlich keinen sinnvollen Grund dafür, dass aus einem "ck" "k-k" wurde. Und so begrüße ich die neue Regel.
Die Silbentrennung zwischen ck hat einen sinnvollen Grund: die Lesbarkeit. Unglücklicherweise bin ich nun in der Situation, keine guten Beispiele parat zu haben. Doch so viel:
1) Die Trennung E-cke führt zu einem einzelnen Buchstaben am Zeilenende, mit dem niemand etwas anfangen kann.
2) Ha-cke führt zur Silbe Ha am Zeilenende, sie verrät nichts darüber, ob nun eine Hacke oder ein Hafen daraus wird. Im Kontext läßt das k erstaunliche Schlüsse zu.

Anderseits aber gibt es die Regel: „Trenne nie st, denn es tut ihm weh.“ Punkt 1 widerspricht sie nicht, aber Punkt zwei vielleicht schon - vielleicht aber auch nicht, denn s und t können an Wortfugen aufeinandertreffen, weshalb es sinnvoll wäre, sie bei Silben nicht zu trennen. Der Grund ist vielleicht aber auch in der Typographie zu suchen, da st eine häufig verwendete Ligatur war.

Wie dem auch sei: sinnvolle Gründe gibt es oft, hier ganz gewiß. (Aber selbst zwei sinnvolle Gründe können sich widersprechen, nur kann man daraus auch nicht ableiten, es sei sinnvoll, einen von beiden als sinnlos oder irrelevant zu definieren, wie es aber gerne gemacht wird.)

This message was edited 1 time. Last update was at 24/03/2011 01:12:41

 
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